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Handball-3. Liga Handball-3. Liga: Trainer ist Grund für Wechsel nach Bernburg

Von carsten Roloff 01.07.2014, 20:50
Der Magdeburger Tim Ackermann wird in der neuen Saison im Bernburger Dress auflaufen.
Der Magdeburger Tim Ackermann wird in der neuen Saison im Bernburger Dress auflaufen. eroll popova Lizenz

bernburg/MZ - Er wird zwar erst zum Trainingsauftakt am 17. Juli in Bernburg auftauchen. Aber sein Vertrag beim SV Anhalt läuft seit dem Dienstag. Die Rede ist von Tim Ackermann, einziger bisher feststehender Neuzugang für den Handball-Drittligisten. Für den 20-jährigen Studenten (Lehramt Wirtschaft/Sport) ist der Wechsel in die Saalestadt der erste Tapetenwechsel. „Ich kam bisher noch nie aus Magdeburg heraus. Meine Heimatstadt wird auch mein Lebensmittelpunkt bleiben. Ich studiere hier, meine Freundin Henriette lebt in Magdeburg und mit dem ,Hotel Mama’ habe ich eine sehr kostengünstige Unterkunft, inklusive Verpflegung“, erzählte der neue Bernburger.

Nach Aus in Magdeburg doppelt motiviert

Ackermann hätte liebend gern weiter für die Reserve des SC Magdeburg gespielt, um eventuell einmal ganz oben in der ersten Bundesliga anzuklopfen. Doch das Management hat im Februar einen Schnitt gemacht. Die auslaufenden Verträge von neun Spielern wurden nicht verlängert, um Platz für die nachrückenden A-Jugendlichen beziehungsweise für Neuzugänge zu schaffen, die perspektivisch den Sprung in die deutsche Eliteklasse schaffen könnten. Der waschechte Magdeburger zählte trotz stabiler Leistungen im Angriff (66 Saisontore) und in der Abwehr nicht zu den Auserwählten. Der SCM setzt dagegen auf den in der vergangenen Saison an den HC Aschersleben fälschlicher Weise ausgeliehenen Tomasz Gebala (147 Tore), der dem HCA wegen der Sperre aufgrund des Einspruchs des TV Groß Umstadt in der Schlussphase der Saison fehlte. Deswegen stieg das Team aus dem Salzlandkreis in die Mitteldeutsche Oberliga ab. „Ich möchte den Vorstandsmitgliedern des SCM schon beweisen, dass sie eine falsche Entscheidung getroffen haben“, ist Ackermann bis in die Haarspitzen für seinen neuen Verein motiviert.

Im Jahr 2003 begann der Kreisläufer beim SC Magdeburg mit dem Handballsport, durchlief alle Nachwuchsabteilungen des Traditionsvereins und wurde mit der A-Jugend 2013 Deutscher Vizemeister. Das Talent wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt. „Mein Vater hat beim FSV Magdeburg Handball gespielt, ist dann nach Berlin auf die Sportschule gekommen und wurde DDR-Meister im Wasserball. Fangen und werfen habe ich von meinem Papa geerbt“, sagte Ackermann, der nach der feststehenden Trennung von seinem Heimatverein sofort eine Alternative parat hatte. „Ich musste nicht lange überlegen, als mich der SV Anhalt ansprach. Ich weiß, dass ich in Bernburg einen sehr guten Trainer habe, bei dem ich mich verbessern kann. Christian Pöhler hat mich in der B-Jugend trainiert und entscheidend geprägt. Von ihm habe ich am meisten gelernt. Der Coach ist eigentlich der ausschlaggebende Grund für mein Engagement in Bernburg“, erklärte Ackermann.

Hohe Ziele

Der neue Mann ist wie sein Trainer sehr ehrgeizig. „Der SV Anhalt hat vergangene Saison sehr stark gespielt. Wir lagen mit der SCM-Reserve zwar knapp vor Bernburg, haben aber beide Derbys verloren. Ich möchte mit dazu beitragen, dass der SV Anhalt in diesem Spieljahr noch besser abschneidet und den vierten Platz verbessern kann. Perspektivisch gesehen möchte ich mit Bernburg eines Tages in der zweiten Liga spielen“, hat der 20-jährige Handballer sich hohe Ziele gesteckt.

Gelänge Ackermann mit den Bernburgern der Sprung in den bezahlten Handball, hätte sich sein Wechsel doppelt gelohnt. Sein ehemaliger Verein SC Magdeburg II darf nach dem jetzigen Stand nicht in der zweiten Liga spielen, auch wenn die Talentschmiede den ersten Platz in der Abschlusstabelle der Staffel Ost belegen würde. Bei Einführung der zweiten Liga wurde den zweiten Mannschaft das Startrecht in dieser Spielklasse verweigert.