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Suppe kochen buttern Brot backen Grundschüler in Güsten befassen sich mit gesunder Ernährung: Wenn aus Apfelschorle Kirschsaft wird

Von Susanne Schlaikier 13.12.2019, 09:56
Maxim (v. li.), Danny, Lukas und Renad haben selbst Mehl gemahlen und daraus Brot gebacken. Anschließend servieren es mit Butter und Schnittlauch.
Maxim (v. li.), Danny, Lukas und Renad haben selbst Mehl gemahlen und daraus Brot gebacken. Anschließend servieren es mit Butter und Schnittlauch. Engelbert Pülicher

Güsten - „Na, wonach schmeckt der rote Saft?“, will Nancy Martin von den Drittklässlern der Güstener Grundschule wissen. Vielleicht nach Kirsch, vermuten einige Kinder. Und was ist mit dem grünen Saft? Das könnte Waldmeister sein, tippen die Mädchen und Jungen. In beiden Fällen liegen sie leider falsch, denn sowohl der rote, als auch der grüne ebenso wie der blaue Saft ist Apfelschorle.

Nancy Martin von der „Little Food“-Ernährungs- und Umweltbildung in Schackstedt hat sie lediglich mit Lebensmittelfarbe gefärbt. Und das beeinflusse den Geschmack, erläuterte die Ernährungsberaterin den Grundschülern im Rahmen eines Projekttages mit den Kindern über gesunde Ernährung und Lebensmittelverschwendung.

Kinder mussten die Lebensmittel ertasten, am Geräusch erkennen und an ihnen riechen 

An verschiedenen Stationen mussten die Kinder Lebensmittel ertasten, am Geräusch erkennen und an ihnen riechen. Und sie sollten sie probieren und sich dabei die Nase zuhalten. „Sie lernen dabei, dass die Nase wichtig ist, um die Aromastoffe zu schmecken“, erläutert Nancy Martin.

Schließlich sollten die Drittklässler noch schätzen, wie viel Stück Würfelzucker sich in einem halben Liter Apfelschorle bzw. einem Liter Fruchtsaft verstecken, um am Ende den Feinschmecker-Pass zu bekommen.

Sie haben sich aber nicht nur theoretisch mit Ernährung und Lebensmitteln beschäftigt, sondern im Ratskeller des Rathauses auch ein gemeinsames Mittagessen zubereitet. Sie haben einen Kürbis klein geschnitten und Möhren geschält und daraus eine Suppe gekocht. Und sie haben Brot und Butter selbst hergestellt.

„Wir wollen damit Kitas und Schulen etwas Gutes tun“, erläutert Andreas Friese von der Firma Cargill aus Klein Schierstedt

Möglich wurde dieses Projekt durch die Firma Cargill aus Klein Schierstedt, die der Schule Geld gespendet hatte. „Wir machen das öfter. Wir wollen damit Kitas und Schulen etwas Gutes tun“, erläutert Andreas Friese, dessen Kinder auch die Güstener Grundschule besuchen. Das Geld sollte bewusst für das Thema „Gesunde Ernährung“ verwendet werden.

„Allein kann man das aber nicht stemmen“, sagt Andreas Friese. Er habe daraufhin im Internet recherchiert und ist dabei auf Nancy Martin und „Little Food“ gestoßen.

Zusammen mit seinem Kollegen Billy Sonnabend hat er das Projekt am Mittwoch begleitet und dabei auch noch etwas gelernt, zum Beispiel, dass man Obst und Gemüse nicht gleich wegschmeißen muss, wenn es schrumpelig ist oder es braune Druckstellen hat. „Die muss man einfach großzügig wegschneiden“, meint Sonnabend.

Zur Kürbissuppe mit gerösteten Kürbiskernen gab es selbst gebackenes Brot mit Butter

Im Anschluss durften alle die Kürbissuppe mit gerösteten Kürbiskernen und das selbst gebackenem Brot mit Butter kosten. „Das schmeckt wirklich lecker“, meinte die neunjährige Sofie und verlangte gleich einen Nachschlag von der Suppe.

Andere beließen es bei einem Probierklecks und ließen sich stattdessen lieber die Ofenkartoffeln schmecken, die sie zusätzlich zubereitet hatten. „Mir hat das heute sehr viel Spaß gemacht“, sagte Renad (9). Ähnlich äußerte sich der achtjährige Maxim. Am meisten habe ihm das Herstellen der Butter aus Schlagsahne und Salz gefallen. (mz)

Nancy Martin und Melina (8) rösten die Kürbiskerne für die Suppe.
Nancy Martin und Melina (8) rösten die Kürbiskerne für die Suppe.
Pülicher