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Gestank und falsche Haltung Gestank und falsche Haltung: Schäferin wehrt sich gegen Kritik

Von Carsten Roloff 11.11.2020, 12:57
Die Nelbenerin Dajana Stange hält Schwarzkopfschafe wie diese.
Die Nelbenerin Dajana Stange hält Schwarzkopfschafe wie diese. Jürgen Meusel

Nelben - Wenn Menschen und Tiere auf engem Raum zusammen leben, kann es zu Konflikten kommen. Kinder haben Angst vor dem Hund des Nachbarn. Die Katze von Gegenüber verrichtet ihr Geschäft im Sandkasten oder jagt die kleinen Küken. Die Hähne können auch an Sonntagen mit ihrem Krähen die geliebte Nachtruhe abrupt beenden - Alltag auf den Dörfern.

„An mich sind mehrere Beschwerden herangetragen worden“

Die Schafherde der in Nelben wohnenden Dajana Stange ist in den Fokus der Kritik gerückt. „An mich sind mehrere Beschwerden wegen Geruchsbelästigung und nicht artgerechter Haltung herangetragen worden. Der Stall in Brucke befindet sich außerdem nicht in einem besonders guten baulichen Zustand“, berichtet der Ortsbürgermeister von Zickeritz, Zellewitz und Brucke, Matthias Necker. Außerdem sei Mitte Oktober ein totes Schaf in einem Straßengraben gefunden worden.

500 Mutterschafe und die dazugehörigen Lämmer gehören zur Herde von Dajana Stange. Sie werden in erster Linie für die Landschaftspflege im südlichen Zipfel des Salzlandkreises eingesetzt.

Die Schwarzkopfschafe halten beispielsweise die Grasflächen an den Saalehängen kurz und verbringen die Nächte in der Regel in der Stallanlage in Brucke.

„Dass der Kot der Tiere riecht, ist doch ganz normal“

„Wir haben auch mal Lämmer auf unserem Hof in Nelben, die wir mit der Flasche aufziehen, wenn die Mutter sie nicht annehmen. Natürlich leben auch die Hütehunde auf unserem Hof und bellen auch manchmal. Dass der Kot der Tiere riecht, ist doch ganz normal“, sagt die Schäferin, die ihren Job aus Enthusiasmus mit ihrem Lebensgefährten Sebastian betreibt. Mit der Wolle der Schafe lasse sich beispielsweise gar nichts mehr verdiene, meint die Nelbenerin.

„Ich konnte keine groben Verstöße feststellen, nur kleinere Mängel“

„Es kann bei unserem großen Bestand schon mal vorkommen, dass wir auf unseren täglichen Touren von sechs bis acht Kilometern mal ein Tier verlieren. Ich würde mich freuen, wenn wir dann sofort einen Hinweis bekommen“, sagt Dajana Stange, auf deren Hof sich eine Entsorgungstonne für tote Schafe befindet und die vor knapp acht Wochen auch Besuch vom Amtstierarzt des Salzlandkreises, Christian Lutter, hatte.

„Ich konnte keine groben Verstöße feststellen, nur kleinere Mängel. Die Schafe werden artgerecht gehalten“, sagt der Veterinär, der nicht nur bei der Schäferin in Nelben regelmäßig nach dem Rechten schaut, und auf einen weiteren Fakt hinweist: „Nicht alle in der Gegend verendeten Schafe gehören zu der Herde von Dajana Stange. Das lässt sich schon anhand der Rasse feststellen.“

So wurde in der Gegend von Nelben auch schon ein totes Kamerun-Schaf gefunden. Doch Kamerun-Schafe hält Dajana Stange gar nicht. (mz)