Futsal-Landesmeisterschaft Futsal-Landesmeisterschaft: C-Junioren der Bernburger Askania überraschen

bernburg/MZ - „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin einfach nur baff!“ Mehr Worte fand Askania-Trainer Heiko Donath nach dem überraschenden Erfolg seiner Schützlinge bei der Futsal-Landesmeisterschaft der C-Junioren in der Bernburger Eichenweg-Halle am Sonntag nicht.
Als Außenseiter gestartet, lag der TV Askania Bernburg nach jeweils fünf Spielen mit dem Titelverteidiger VfB Germania Halberstadt tor- und punktgleich an erster Stelle. Und da der direkte Vergleich zum Auftakt torlos endete, musste ein Sechs-Meterschießen (auf Handballtore) über den Landesmeistertitel entscheiden. Hier hatte der Salzland-Vizekreismeister die besseren Nerven. Während Dominic Wünsch, Kay Westphal, Hannes Pietzsch und Evgeni Denisenko dem zum besten Torwart gewählten Ben Hartmann keine Abwehrchance ließen, konnte Jonas Donath im Askania-Tor den zweiten Sechsmeter halten.
Als der dritte VfB-Schütze über das Tor schoss und Denisenko traf, war die Überraschung perfekt. Der Bernburger Landesligist, der sich unter anderem gegen drei Verbandsligisten durchsetzte, spielt nun am kommenden Sonntag in Güstrow um den NOFV-Futsal-Titel und trifft dort unter anderem auf RB Leipzig.
Ereignisse überschlagen sich
Für den Halberstädter Trainer Thomas Waldow war die Niederlage um so bitterer, da er mit der gleichen Mannschaft nur 24 Stunden zuvor an gleicher Stelle bei der Hallenlandesmeisterschaft der C-Jugend im Endspiel gegen den 1. FC Magdeburg ebenfalls im Entscheidungsschießen verlor. Diese Niederlage nahm er jedoch etwas gefasster und kommentierte den zweiten verschossen Sechsmeter: „Dieser Schuss war unhaltbar.“ Danach gratulierte er Askania zum Titel.
Die Bernburger hatten in der Endrunde einen schweren Auftakt. Nach dem 0:0 gegen Halberstadt gelang ein 3:0-Sieg gegen die U 14 des HFC mit dem Ex-Bernburger Aaron Koudelka im Tor. In der Qualifikation verloren die Askanen noch gegen beide Gegner. Einen Dämpfer gab es mit dem 1:2 gegen Wanzleben. Da aber auch der VfB dem gleichen Gegner mit 0:1 unterlag, war wieder alles offen. Die beste Ausgangsposition auf den Titel hatte nun Wanzleben.
In den letzten drei Spielen überschlugen sich dann die Ereignisse. Zuerst sicherte sich Askania mit einem 1:0-Sieg gegen Schwarz-Gelb Bernburg/Peißen mindestens einen Platz unter den ersten Drei und zerstörte die Hoffnungen des Stadtrivalen auf Edelmetall. Dann verspielte Empor Wanzleben mit einem 1:4 gegen den HFC nicht nur seinen greifbar nahen Titel, sondern sogar ein Medaille. Die holte sich dafür die U 14. Für Askania bedeute das Ergebnis aber mindestens Silber - und es roch sogar nach Gold.
Mehr als zufrieden
Nur noch der Titelverteidiger selbst konnte die Saalestädter von Platz eins mit einem hohen Sieg gegen den Letzten Burg verdrängen. Und die Halberstädter machten es in einem nervenaufreibenden Spiel wahr und erzielten sieben Sekunden vor der Schlusssirene aus einem Zehn-Meter-Freistoß (vergleichbar mit einem Strafstoß) das notwendige Minimalergebnis von 5:0, nachdem Burg zuvor selbst zwei Zehn-Meter-Freistöße verschossen hatte. Damit zog Halberstadt noch mit Askania nach Toren und Punkten gleich.
Die vorübergehende Enttäuschung beim Landesligisten schlug nach dem notwendig gewordenen Entscheidungsschießen mit dem 4:1 aber wieder in grenzenlosen Jubel um. „Vom Torwart bis zu den Wechselspielern konnten wir uns heute zu 100 Prozent gegenüber der Vorrunde steigern“, lobte der zweite Askania-Trainer Enrico Pietzsch die gesamte Mannschaft.
Aber auch Schwarz-Gelb-Trainer Jens Kramersmeyer vom zweiten Bernburger Endrundenteilnehmer war mit dem Abschneiden seiner Mannschaft mehr als zufrieden: „Die Mannschaft kann stolz sein. Als Underdog gestartet und nicht als Bettvorleger gelandet, haben wir sechs Punkte geholt und sind als Kreisklasse-Vertreter Fünfter in Sachsen-Anhalt geworden.“
Futsal ist Hallenfußball nach internationalen (FIFA-)Regeln. Derzeit laufen auf Eurosport bis zum 8. Februar die Europameisterschaften.