Fußballturnier in Aschersleben Fußballturnier in Aschersleben: Siegerpokal für Rulmeca

aschersleben/MZ - Zehn Ü-32-Fußballmannschaften kämpften am Sonnabend in der Wema-Halle um den Wanderpokal des Oberbürgermeisters – der steht nun für ein Jahr bei Rulmeca. Organisator Gerhard Muschka denkt schon heute an die achte Auflage 2015.
„Aah, jetzt merke ich aber meine Achillessehne. Marschieren können wir heute Abend wohl nicht mehr!“ Peines Kicker Charly Stallmann verlässt soeben einigermaßen erschöpft das Spielfeld, wischt sich dabei den Schweiß von der Stirn und ermuntert: „War doch super, Jungs! Dritter Platz ist okay.“ „Und es gab eben auch zwei, drei richtig schöne Spielzüge“, freut sich Willi Feer, der heute mit von der Partie ist und sonst selber Fußballer trainiert. Ein ganz klein wenig schwingt dennoch Enttäuschung mit in den Reihen des VfB Peine. Schließlich waren die Gäste in den vergangenen beiden Jahren Pokalgewinner und hätten heute, nach einem erneuten Gewinn, das Ding für immer mit nach Hause genommen.
Starke Konkurrenz
„Diesmal hatten wir wirklich starke Konkurrenz, wesentlich jüngere Mannschaften. Da kommen wir nicht mehr hinterher“, kommentiert Lutz Querfurth das letzte Spiel seiner Mannschaft VfB Peine, das soeben mit einem klaren 3 : 1-Sieg gegen die Traditionsmannschaft des 1. FC Aschersleben zu Ende ging. Für die Aschersleber, die ebenfalls bereits zweimal das Turnier gewonnen hatten und auch den Pokal holen und behalten wollten, traten z. B. Enrico Hoyer, Jens Klein, Jörg Burghardt und Ronny Wiele an - den Aschersleber Fußballfans aus ihrer aktiven Zeit noch gut im Gedächtnis.
Beide Mannschaften führten also nach der Vorrunde die Gruppentabellen A und B an, galten gemeinhin als Favoriten, hatten dann aber in den Halbfinals gegen die jeweiligen Tabellenzweiten der Nachbargruppe, die BSG Rulmeca Aschersleben und Traktor Westdorf, das Nachsehen. Peines Lutz Querfurth kann bei der Partie seiner Mannschaftskameraden um Platz drei nur noch vom Spielfeldrand zuschauen. Die Waden zwicken. Gezerrt! „Wir sind die Ältesten hier, Ü 50, die meisten vom 1960er Jahrgang. Auf dem Hallenparkett merkt man die Jahre besonders deutlich. Das Spiel ist sehr schnell, kurze, kraftaufwändige Bewegungen. Da kommen wir nicht mehr hinterher.“ Die spielerische Klasse hingegen ging den Mannen aus der Partnerstadt nicht verloren, die vor langer Zeit noch für die Oberliga in Niedersachsen reichte. Auch nicht die Freude am Spiel.
Der Januar-Termin in Aschersleben gilt für sie deshalb als gesetzt. „Hier haben wir Gelegenheit, gemeinsam zu spielen und dann die alten Geschichten auszupacken.“ Peter Konrad weiß, dass ein Teil seiner Mannschaftskameraden bereits 1990 mit nach Aschersleben reiste und auf dem Fußballplatz auflief. Dank seiner individuellen Stärke traf Charly Stallmann heute allein siebenmal ins Tor, was ihn zum Torschützenkönig des Turniers macht.
Zehn Mannschaften dabei
Zehn Mannschaften waren auch 2014 wieder der Einladung des Organisators Gerhard Muschka gefolgt bei der siebten Auflage des Hallenfußballturniers der Stadt Aschersleben. OB Andreas Michelmann und Detlef Gürth als Schirmherren hatten bereits am Morgen die Veranstaltung in der Wema-Halle eröffnet. 24 Begegnungen brauchte es, um den Pokalgewinner zu ermitteln. Laut Reglement 24 Mal regulär zwölf Minuten, ohne Pause absolviert. Je vier Feldspieler und ein Torwart stehen sich gegenüber. Gewechselt werden kann fließend. Neben den vier bereits genannten Alte-Herren-Mannschaften, die die Endrunde bestritten, kämpften auch der PSV und Rotation Aschersleben, Freckleben, Drohndorf/Mehringen, Winningen sowie eine vietnamesische Kreisauswahl um den Turniersieg und die Platzierungen. Zumindest die torreichsten Begegnungen lieferten Ascherslebens Traditionsfußballer vom FC, als sie in der Vorrunde mit 8 : 0 bzw. 6 : 2 die Drohndorf/Mehringer und die vietnamesische Auswahl vom Feld fegten.
Rulmeca siegt gegen Westdorf
Während also Peine und der 1. FC Aschersleben bereits die Fußballschuhe ausziehen und sich auf das gemeinsame Abendessen mit den Organisatoren freuen – auch das gehört zur guten Turniertradition – bleiben den Männern der BSG Rulmeca und von Traktor Westdorf die letzten zwölf Spielminuten eines langen Tages für den Gesamtsieg. Dreimal muss allein der Westdorfer Torhüter nach gelungenen Angriffen der Betriebsfußballer hinter sich ins Netz greifen. Das 3 : 0 geht schließlich in Ordnung, meinen die Spieler und ihre Anhänger auf den Zuschauerrängen.
Noch während des Finalspiels wird es beim Kampfgericht noch einmal hektisch. Die Urkunden sind vorzubereiten, Präsente und Pokale für die Siegerehrung. Die Mannschaften nehmen sie verdient entgegen. Jens Klein (1. FC Aschersleben) als bester Spieler erhält viel Beifall. Der beste Torhüter, Dennis Kröter (PSV Aschersleben), kann seinen Namen nicht mehr hören. Er hat sich bereits in den Urlaub verabschiedet. Und Torschützenkönig Charly Stallmann (VfB Peine) hat die Lacher auf seiner Seite, als er auf seine Ankündigung mit den Worten „Er ist 120 Kilometer hierher angereist“ erwidert: „… und wiegt 120 Kilo!“
„So um die 250 Zuschauer haben ihre Mannschaften angefeuert“, schätzt Muschka ein und freut sich über den gelungenen, fairen Ausgang ohne Verletzungen. „Dafür möchte ich mich bei den beiden Schiedsrichtern und beim Kampfgericht bedanken.“ Sein Dankeschön richtet sich auch an das Begleitteam von Rotation für die Imbissversorgung sowie die Sponsoren der Veranstaltung. Sagt’s und denkt bereits an 2015 und das achte Ü-32-Turnier. Wie lautet doch eine alte Fußballer-Weisheit? Nach dem Turnier ist vor dem Turnier!
