Fußball-Oberliga: Fußball-Oberliga: Nezmar schockt Askania

bernburg - 85 Minuten lang hielt das Abwehrbollwerk der Askanen. Fast jeder Angriff der Neugersdorfer verfing sich in der tief gestaffelten Defensive der Hausherren, die nach zuletzt vier Niederlagen in Serie wenigstens einen Punkt gegen den Tabellendritten FC Oberlausitz mitnehmen wollten, um locker und gelöst die anschließende Weihnachtsfeier im Serumwerk zu genießen. Doch Jan Nezmar machte den Hausherren einen Strich durch die Rechnung. Der erst in der 68. Minute eingewechselte beste Schütze der Oberliga Süd stand bei einer Ablage von Robin Huth goldrichtig und erzielte das goldene Tor des Tages zum 1:0 (0:0)-Erfolg für die Neugersdorfer. „Heute tut mir die Mannschaft richtig leid. Diese Niederlage hat sie nicht verdient“, meinte Askania-Präsident Michael Angermann nach dem Abpfiff.

Nach den schwachen Vorstellungen bei der 1:3 (0:1)-Heimniederlage gegen Schlusslicht Dynamo Dresden II und der 0:5 (0:2)-Klatsche beim Zweiten SSV Markranstädt hatte Thomas Diedrich reagiert. Der Bernburger Coach rührte gegen den Aufstiegskandidaten Beton an. Für die gesperrten Marcus Bäcker und Marcus Schubert mussten Mathias Nagel und Daniel Sommermeyer ran, die ihre Sache sehr ordentlich machten. Erstmals in dieser Saison fand sich Stürmer Patrik Schlegel zu Beginn der Partie auf der Bank wieder. Für ihn agierte der gelernte Mittelfeldakteur Maximilian Hecht in der Spitze. „Ich habe zum ersten Mal im Männerbereich als Stürmer gespielt. Beim Training in der Woche hat sich schon angedeutet, dass ich in der Spitze spiele. Das war für mich zwar etwas ungewohnt, aber ich habe mich ganz gut zurecht gefunden“, erklärte der ehemalige Hallenser, der wie seine Teamkollegen 90 Minuten lang Vollgas gab.

Im Gegensatz zu den vergangenen Partien überließen die Bernburger den Gästen die Initiative und konzentrierten sich in erster Linie auf das geschickte Verengen der Räume. Das Konzept ging auf. Vor dem Seitenwechsel musste Andy Schiller nur beim Freistoß von Josef Nemec (18.) sein Können zeigen. Ein Kopfball von Jiri Sisler (33.) landete auf der Latte.

Die Saalestädter versuchten, Nadelstiche zu setzen. Michael Schmidt nahm nach fünf Minuten eine Flanke von Hecht mit vollem Risiko volley, jagte das Leder aber über den Fangzaun. Nach einem Querpass von Jan Bauer zwang Kevin Wolschke (16.) den ehemaligen HFC-Keeper Franco Flückiger zu einer Glanzparade. Doch nur in dieser Situation wurde der gegnerische Keeper wirklich gefordert.

„Wir haben es versäumt, die offenen Situationen besser auszunutzen. Da hätte ich mir etwas mehr Mut im Spiel nach vorn und beim Abschluss gewünscht“, meinte Trainer Thomas Diedrich. Doch sowohl Matthias Buszkowiak (70.) als auch Leo Hinrichsmeyer (82.) wollten es zu gut machen und vergaßen dabei den Torschuss. Der Druck der Sachsen nahm von Minute zu Minute zu. Einen Freistoß von Huth (60.) und einen Kopfball von Nemec (73.) parierte Schiller sicher. Martin Salis blockte drei Minuten später einen Schuss von Jiri Liska für seinen schon geschlagenen Keeper ab. Doch in der 84. Minute schlug Nezmar mit seinem 18. Saisontreffer eiskalt zu und klaute den Bernburgern den so verdienten einen Punkt.

Askania: Schiller – Sommermeyer, Wolschke, Nagel, Salis – Buszkowiak, Bauer (86. Krause) – Schmidt (80. Schlegel), Hanetzog. Hinrichsmeyer (86. Teichert) – Hecht

Neugersdorf – Flückinger – Dittrich, Penc, Berg, Huth – Heineccius (68. Nezmar), Petrick – Merkel, Sisler, Liska – Nemec (82. Marrack)

Schiedsrichter: Chris Rauschenberg (Eisenach) – Assistenten: Dirk Honnef, Sven Stegmann (beide Gotha) – Zuschauer: 138 – Tor: 0:1 Nezmar (85.) (mz)