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Fussball-Landesliga Fussball-Landesliga: Kein zweites "Burg"

Von Erik Schmidt 07.09.2015, 06:30
Nach fast zwei Jahren Durststrecke traf Philipp Horn wieder für Lok Aschersleben.
Nach fast zwei Jahren Durststrecke traf Philipp Horn wieder für Lok Aschersleben. hartmut bösener Lizenz

halberstadt - Der Jubel fiel dieses Mal etwas verhaltener aus. „Doch der Treffer hätte genauso wichtig sein können wie damals“, erklärte Philipp Horn, Spieler des Landesligisten Lok Aschersleben. Vor knapp zwei Jahren traf der 21-Jährige zuletzt für seinen Verein in einem Pflichtspiel. Im Jahr 2013 gelang ihm beim Burger BC in allerletzter Minute der 3:3-Ausgleich, und das nach einem 0:3-Rückstand. Anschließend stürzten sich seine Teamkollegen in regelrechter Ekstase auf Horn, um den Torschützen zu liebkosen. Am vergangenen Sonnabend nun beendete der Mittelfeldakteur in Halberstadt seine Durststrecke. Doch wie der Konjunktiv in Bezug auf die Bedeutung seines Treffers bereits erahnen lässt, gab es für die Einestädter bei den Germanen kein zweites „Burg“. Nach 90 Minuten stand eine 1:5-Niederlage auf der Anzeigetafel. Dabei sah es zwischenzeitlich gar nicht so schlecht aus.

In der 73. Spielminute, beim Stand von 2:0 für die Gastgeber, hatte sich Philipp Horn aus guter Schussposition an der Strafraumkante ein Herz genommen und abgezogen. „Allerdings habe ich halb in den Boden getreten, den Ball nicht gut getroffen, aber irgendwie ist er dem gegnerischen Keeper durch die Beine gerollt“, so der Torschütze. Sei es drum. Anschließend bekamen die Ascherslebener nicht nur die zweite Luft, sondern auch immer mehr Spielanteile. Horn und Kevin Gebhardt hatten unmittelbar darauf die Gelegenheit, einen weiteren Treffer nachzulegen. Doch beide Male verhinderte ein Halberstädter den Ausgleich. Was folgte, war eine Schlussphase, in der den Hausherren Räume geboten wurden, die diese eiskalt ausnutzten. So fielen in nur wenigen Minuten drei Tore. Sebastian Wirtz (84. Spielminute) und Robert Rode mit einem Doppelpack (89./90.) schraubten das Ergebnis am Ende viel zu hoch.

Der SV Irxleben, nächster Gegner des SV Lok Aschersleben, führt die Tabelle der Landesliga- Staffel Nord auch nach dem 4. Spieltag verlustpunktfrei an. Am zurückliegenden Wochenende gelang ein 3:1-Erfolg gegen Union Heyrothsberge.

Die Begegnung mit jenen Heyrothsbergern, momentan noch ohne jeglichen Zähler, sollte eigentlich der Saisonauftakt für Lok sein. Kurzfristig wurde die Partie allerdings abgesagt. Nun steht ein Nachholtermin fest. Die Begegnung wird am 10. Oktober ausgetragen.

Im Harz-Derby am gestrigen Sonntag zwischen Einheit Wernigerode und Stahl Thale, unterlagen die Gastgeber vor 144 Zuschauern 2:3. Thale gelang somit bereits der dritte Sieg im vierten Spiel, was Rang drei bedeutet. (es)

„Denn wir haben uns gut verkauft“, sagte Philipp Horn. Und das mit enormen Personalproblemen. Zu den ohnehin angeschlagen Fehlenden wie Marcel Pusch, Manuel Lichtenfeld, Tobias Herrmann, Eric Backoff sowie den Langzeitverletzten Robin Köhler und Andy Martin, gesellte sich auch noch Lucas Sedivy, der nach einer knappen Viertelstunde mit Rippenschmerzen ausgewechselt werden musste. Darüber hinaus standen Tobias Große, Felix Sparing und Denny Anton nicht zur Verfügung. Lok-Trainer Henri Trautmann hatte auf die zahlreichen Ausfälle mit einer Umstellung im Mittelfeld reagiert und neben Philipp Horn zwei weitere Akteure ins Zentrum beordert.

Die Maßnahme erwies sich als hilfreich. Im ersten Spielabschnitt gelang es den Lok-Kickern immer wieder, zweite Bälle zu erobern und sich mit schnellen Angriffen Chancen zu schaffen. Tore resultierten daraus jedoch nicht. Dennoch zeigte die gegnerische Defensive um die beiden Ex-Magdeburger Tobias Friebertshäuser und Marcel Probst, dass sie verwundbar ist. Im Aufbauspiel unterstrichen die einstigen Regionalliga-Spieler mit punktgenauen Diagonalbällen jedoch ihre Qualitäten. So kam der Halberstädter Führungstreffer durch Maximilian Krumnow (23.) zustande. Auch das zweite Gegentor (Danny Wersig, 27.) war für Lok kein Grund nachzulassen, „denn wir waren bestens eingestellt“, erklärte Philipp Horn.

Und tatsächlich fanden die Ascherslebener zurück. Doch mehr als das Ende der Trefferflaute Horns sprang eben nicht heraus. „Auch wenn ich eher selten vor dem Tor auftauchte“ wolle der Mittelfeldspieler natürlich nicht wieder so lange auf sein nächstes Tor warten müssen. Dann gibt es vielleicht auch wieder etwas Zählbares und einen Jubel wie einst in Burg. Horn wäre es ganz recht. (mz)