Fußball Fußball: Gäste zum Toreschießen eingeladen
ASCHERSLEBEN/MZ. - Doch es kam ganz anders, so dass die Ascherslebener am Ende mit 1:4 unterlagen und mit leeren Händen dastanden.
Schon in der sechsten Minute musste Keeper Lilko nach einem 25-Meter-Freistoß von Oliver Gase das erste Mal hinter sich greifen. Beide Teams gingen ein hohes Tempo und zeigten eine kampfbetonte Partie bis zum Abpfiff. Immer wieder wurden die Gästestürmer mit hohen und langen Bällen bedient, waren aber im Abschluss zu ungenau. Für den FC Aschersleben versuchten sich Habicht (8.) und Ebers (21.) mit Schüssen aus der zweiten Reihe, verfehlten aber das gegnerische Gehäuse.
Erst als Ebers in der eigenen Spielhälfte im Vorwärtsgang den Ball verlor, nutzte Mathias Lenz diesen Fehler rigoros aus und erhöhte für die Grün-Weißen auf 2:0. Potzehne ließ nicht nach und stürmte weiter. Ein langer Ball auf Ingo Wiegmann in der 37. Spielminute hätte den dritten Gegentreffer bedeuten können, doch dieses Mal war Lilko auf dem Posten. Nur zwei Minuten nach dieser Chance konnte Andreas Bade mit einem flachen Schuss in das lange Eck doch noch die Führung ausbauen.
In den Schlussminuten der ersten Halbzeit kamen die Platzherren noch zu zwei Chancen. Habichts präzise geschossenen Freistoß (41.) konnte der Gästetorhüter Andreas Urbschat gerade noch über die Querlatte lenken und auch Hoyer (44.) verfehlte das Gehäuse denkbar knapp.
Gleich nach dem Wiederanpfiff zeigte der Club, dass er sich nicht geschlagen geben wird. Doch die Gästeabwehr stand kompakt. Sobald ein Ascherslebener Stürmer einen Pass zugespielt bekam, waren zwei Verteidiger an ihm dran. Dennoch konnte Ebers in der 47. Minute einen Schuss loslassen. Doch der Torhüter blieb wieder Sieger.
Der in der ersten Halbzeit enttäuschende Aschersleber Keeper steigerte sich in den zweiten 45 Minuten und blieb gegen Bade (49.) und Mario Stolle (56.) der Sieger. Nachdem die Gäste ab der 70. Minute durch die Ampelkarte gegen Stolle dezimiert waren, ergaben sich etwas mehr Räume für den Club. Hoyer, der sich nun mehr durchsetzen konnte, blieb mit seinem Freistoß in der 79. Minute erfolglos. Erst als der Kapitän im Strafraum gefoult wurde, konnte der sichere Elfmeterschütze Horacek auf 1:3 verkürzen.
Die Freude über diesen Treffer hielt nicht lange an. Nach einem groben Fehler von Grabowski, der einen hohen Ball nicht unter Kontrolle bekam, dann zum Torwart köpfte, nutzte das Wiegmann zum vierten Gegentreffer. In den Schlussminuten waren die Gäste im Glück, denn Schüsse von Hranicka (89.) und Semanco (90.) wurden von den Abwehrspielern der Gäste auf der Torlinie aufgehalten.
Nach dem Schlusspfiff gab es Freude auf der einen und Enttäuschung auf der anderen Seite. Trainer Erich Kümmerling, Potzehne, nach dem Spiel: "In der ersten Halbzeit waren wir überlegen und führten nicht unverdient. Der 1. FC Aschersleben konnte die wenigen Chancen nicht verwandeln und blieb zu harmlos. In den zweiten 45 Minuten haben wir die Linie verloren, sind aber mit dem Ergebnis sehr zufrieden."
Sein Ascherslebener Kollege, Klaus Gebhardt, schätzte ein: "Durch individuelle Fehler haben wir die Gäste zum Toreschießen eingeladen. Natürlich haben wir verdient verloren, wollen aber schon nächste Woche in Gerwisch den Abstiegsplatz wieder verlassen."
Aschersleben: Lilko, Gröper, Grabowski, Horacek, Semanco, Habicht, Ebers (57. Teutloff), Hartman (69. Lassbeck), Hoyer, Schmidt, Hranicka.