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Fußball Fußball: Favoriten werden Ansprüchen gerecht

Von HELMUT WITTE 02.01.2011, 16:25

ASCHERSLEBEN/MZ. - So mussten schon in der Hinrunde allein sechs Partien abgesagt werden. Da zu allem Überfluss ab dem letzten Novemberwochenende aufgrund der Wetterlage an Fußball im Freien nicht mehr zu denken war, fielen die Partien der ersten beiden Rückrunden wie auch angesetzten Pokalspiele dem Winterwetter zum Opfer. Damit steht den Aktiven der 14 Salzlandliga-Teams ein sehr hartes Rückrundenprogramm, möglicher- weise mit der einen oder anderen englischen Woche, bevor. Ob vor dem offiziellen Punktspielstart nach der Winterpause, der laut Rahmenterminplan am 27. Februar vollzogen wird, schon ein Nachholspiel ausgetragen werden kann, dürfte fraglich sein.

Unter der Regie des Kreisfachverbandes (KFV) Salzland wird nach dem SV 09 Staßfurt II, dem 1. FC Aschersleben und Lok Aschersleben nun der vierte Salzlandkreismeister gesucht, der dann in die Landesklasse aufsteigen kann. Das in diesem Jahr auch der Vizemeister in die Landesklasse aufsteigen darf, verleiht dem Rennen an der Tabellenspitze einen zusätzlichen Reiz.

Von den Mannschaften, die im Vorjahr auf Punktejagd gingen, haben elf Teams davon die Salzlandliga-Saison 2010 / 2011 in Angriff genommen. Als Neulinge gingen neben Landesklassen-Absteiger Concordia Nachterstedt auch die beiden Kreisliga-Meister Schönebecker SC II (Staffel Nord) und VfL Ilberstedt (Staffel Süd) an den Start. Die Aschersleben-Staßfurter Region ist mit Eintracht Winningen, Concordia Nachterstedt, FSV Drohndorf / Mehringen, SV Wolmirsleben, SV 09 Staßfurt II, dem Egelner SV Germania, SV Rathmannsdorf und der TSG Unseburg / Tarthun zahlenmäßig am stärksten vertreten. Aus dem Altkreis Schönebeck gingen mit Blau-Weiß Biere, dem TSV Kleinmühlingen / Zens, SV Förderstedt, dem BSV Eickendorf und der Landesliga-Reserve des Schönebecker SC fünf Teams an den Start. Aus der Bernburger Region geht mit dem VfL Ilberstedt nur ein Team an den Start.

Mit der Begegnung zwischen dem Aufsteiger VfL Ilberstedt und der TSV Kleinmühlingen / Zens wurde die Saison eröffnet. Vor einer beeindruckenden Zuschauerkulisse mussten die Ilberstedter gleich erkennen, dass die Salzlandliga-Luft doch wesentlich rauer als die in der Kreisliga ist. Mit einem satten 5:0-Sieg ließen die im Vorfeld als einer der Meisterschaftsaspiranten gehandelten Kleinmühlinger in dieser Partie nie etwas anbrennen. Da sich die Blau-Weißen aus Biere beim BSV Eickendorf ebenfalls gleich mit einem 5:0-Sieg recht ordentlich aus der Affäre gezogen haben, teilten sich die Blau-Weißen und der TSV zum Saisonauftakt den Tabellenthron. Während der FSV Blau-Weiß Biere weiter das Niveau an der Tabellenspitze bestimmte, leisteten sich die Kleinmühlinger einen Durchhänger. Nach der ersten Hälfte der Hinrunde bekam dann die Tabelle erste aussagefähige Konturen. Mit Blau-Weiß Biere, Eintracht Winningen und dem SV Förderstedt setzte sich ein Spitzentrio vom Verfolgerfeld ab. Dank einer beeindruckenden Aufholjagd gesellten sich bis zur Winterpause dann die Kleinmühlinger noch hinzu. Schon jetzt spricht vieles dafür, dass diese vier Spitzenteams, die sich zum Verfolgerfeld bereits ein Elf-Punkte-Polster verschaffen konnten, die Meisterschaft bzw. den Aufstieg unter sich ausmachen werden. Mit der Verbandsliga-Reserve des SV 09 Staßfurt, dem SV Wolmirsleben, dem Egelner SV Germania und der TSG Unseburg / Tarthun bilden nur vier Teams das derzeit beruhigende Mittelfeld. Die Landesliga-Reserve des Schönebecker SC, die sich von der fünf Mannschaften umfassenden Abstiegszone etwas absetzen konnte, hat das rettende Mittelfeld in Sichtweite. Der FSV Drohndorf / Mehringen, der VfL Ilberstedt, der BSV Eickendorf, der SV Rathmannsdorf und das noch sieglose Schlusslicht vom SV Concordia Nachterstedt überwintern in der Abstiegszone.

Herbstmeister Blau-Weiß Biere hat eine beeindruckende Hinrundenserie hingelegt. Nur gegen den TSV Kleinmühlingen musste man, zu allem Überfluss auf eigenem Platz, die bisher einzige Niederlage einstecken. Der TSV Kleinmühlingen / Zens hat ab dem fünften Spieltag die Durststrecke überwunden und dann nur noch Siege eingefahren. Mit nur zehn Gegentreffern hat der TSV neben Biere die sattelfesteste Abwehr. Der SV Förderstedt, der sich auf eigenem Platz zwei Niederlagen leistete, kann auf des Gegners Platz eine makellose Bilanz vorweisen. Eintracht Winningen ist auf eigenem Platz noch ungeschlagen. Ausgerechnet bei den Mitaufstiegs-Konkurrenten Blau-Weiß Biere und SV Förderstedt mussten die Schützlinge von Trainer Marc Plassa ihre beiden einzigen Hinrunden-Niederlagen einstecken. Sowohl im Pokal wie auch bei der Hallenkreismeisterschaft ist die Eintracht noch voll im Rennen. Der SV Wolmirsleben ist auf eigenem Platz noch ungeschlagen. Demgegenüber präsentierten sich die Schützlinge von Trainer Frank Stock auf des Gegners Platz mit nur vier Punkten erschreckend anfällig. Nur beim Aufsteiger Ilberstedt gelang ein mehr als glücklicher Auswärtsdreier. Die TSG Unseburg / Tarthun offenbarte mit nur vier Punkten eine unverhoffte Heimschwäche. Auch im Wettbewerb um den Salzlandpokal kam für die TSG schon in der ersten Runde das Aus. Die Egelner Germanen haben demgegenüber gerade auf eigenem Platz kräftig Punkte sammeln können. Dafür warten die Schützlinge von Trainer Claus Maseberg weiter auf ihren ersten Auswärtsdreier. Während die Germanen im Pokal ausgeschieden sind, erreichten sie die Endrunde um die Hallenkreismeisterschaft. Der SV 09 Staßfurt II, bei dem sich Licht und Schatten abwechselte, hat eine ausgeglichene Heim- wie auch Auswärtsbilanz vorzuweisen. Im Pokal musste er gegen den Herbstmeister aus Biere erst in der Verlängerung die Segel streichen. Der Schönebecker SC II, in dessen Reihen einige höherklassig erfahrene Akteure den Ton angeben, hat sich trotz fünf siegloser Partien in Folge etwas Luft zur Abstiegszone verschaffen können. Im Pokal ist dieses Team weiter im Rennen. Der FSV Drohndorf / Mehringen hat sich vor allem auf eigenem Platz recht ordentlich verkauft. Dagegen lief es auf des Gegners Platz, wo die Schützlinge von Trainer Dirk Wolf nur einen Punkt mit auf die Heimreise nehmen konnten, nicht nach Wunsch. Bei den Hallentitelkämpfen erreichten sie die Endrunde. Der VfL Ilberstedt ist der Remis-Spezialist, der zudem immer noch auf seinen ersten Auswärtsdreier wartet. Der BSV Eickendorf präsentierte sich bisher nicht nur sehr angriffsschwach - auch beim Abwehrverhalten gehört man zu den drei schwächsten Mannschaften. Beim SV Rathmannsdorf, der mit acht sieglosen Partien in Folge in die Saison startete, läuft vieles noch nicht nach Wunsch. Die Mannschaft hat das Potenzial, um in der Rückrunde eine Aufholjagd starten zu können. Der personell arg gebeutelte Landesklassen-Absteiger Concordia Nachterstedt ziert mit nur einem Saisonpunkt abgeschlagen das Tabellenende. Auch wenn die Nachterstedter schon zehn Punkte Rückstand zum rettenden Klassenerhalt haben, abgeschrieben haben sie sich nach eigenen Angaben noch lange nicht.

In der Fair-Play-Wertung führt Herbstmeister Blau-Weiß Biere die Tabelle an. Auch das sportliche Auftreten der Unseburger, die als Einzige ohne Ampel- oder Roter Karte auskamen, kann sich sehen lassen. Dagegen haben der SV Rathmannsdorf, vor allem aber der BSV Eickendorf in Sachen Fair Play erheblichen Nachholbedarf. Deftige Sperren vom Sportgericht erhielten: David Stumpf (Winningen), Sören Volk (Nachterstedt) beide sechs Spiele wegen Schiedsrichterbeleidigung. Tobias Gröbel (Ilberstedt), Matthias Oehme, Robert Michalak (beide Staßfurt) mussten wegen Tätlichkeit bzw. Schiedsrichterbeleidigung vier Spiele zuschauen. Steffen Prengel beleidigte den Linienrichter und wurde drei Spieltage gesperrt. Mit Holger Tacke (Förderstedt), Christian Krüger (Staßfurt II), Marko Ulbrich und Dirk Rudloff (beide Eickendorf) wurden vier Offizielle der Coachingzone verwiesen.