Fußball Fußball: Erfolgreichste Saison der Edlauer Frauen
Edlau/MZ. - Dort verlor das Team aus dem Salzlandkreis im Dessauer Schillerpark nach einer starken Leistung gegen den Vierten der Regionalliga, den Halleschen FC mit 2:4. Zusätzlich holten die Edlauer Damen hinter den Top-Teams vom HFC und Magdeburger FFC (2. Bundesliga) die Bronzemedaille bei der Hallenlandesmeisterschaft.
Verpasstes Double verschmerzt
Doch mit etwas Abstand betrachtet, konnte Rüdiger Reinecke das verpasste Double locker verschmerzen. "Das war eine grandiose Saison, die die Mädels hingelegt haben. Ich bin in jeder Hinsicht zufrieden. Die Einstellung und die Einsatzbereitschaft der Mannschaft waren überragend", lobte der Edlauer Trainer seine Schützlinge in den höchsten Tönen.
Sehr zum Bedauern des Präsidenten des Fußball-Landesverbandes, Werner Georg, verzichten die Rot-Schwarzen wie bei ihren vier vorangegangenen Triumphen auf den Aufstieg in die Regionalliga. "Wir können aus mehreren Gründen diesen Sprung nicht wagen. Die HFC-Mädchen benötigen für eine Saison knapp 15 000 Euro. Das ist eine Summe, die wir nicht stemmen können. Es gibt kein Unternehmen in der Region, das uns in dieser Größenordnung unterstützen könnte. Außerdem müssten wir mindestens dreimal pro Woche trainieren, um in der Regionalliga konditionell mithalten zu können", sagte der Meister-Trainer, der froh ist, wenn bei der einen Einheit in jeder Woche zehn bis zwölf Mädels auf dem Rasen stehen.
Auf den letzten Drücker
"Viele Spielerinnen sind auch beruflich stark eingebunden. Annett Hellmuth arbeitet im Gaststättengewerbe und kommt zu den Punktspielen meist auf den letzten Drücker. Manchmal hat sie es auch nur zur zweiten Halbzeit geschafft", erzählte Reinecke. Aber mit ihrem Torinstinkt hat Annett Hellmuth gemeinsam mit Candy Kitzing maßgeblich zum fünften Meistertitel beigetragen. 45 der insgesamt 70 Volltreffer gingen auf das Konto des torgefährlichsten Sturmtandems der Verbandsliga, was Platz eins für Hellmuth (25) und Rang zwei für Kitzing in der Verbandsliga-Torjägerliste bedeutet.
Im Saisonverlauf kassierte der Meister nur zwei Niederlagen gegen den Magdeburger FFC II und spielte zweimal unentschieden in Bad Dürrenberg und in Wernigerode. Verfolger Magdeburg leistete sich bei den vermeintlich schwächeren Teams den einen oder anderen Ausrutscher und kam deswegen an Edlau in der Tabelle nicht vorbei.
Verstärkung aus Schochwitz
Im Saisonverlauf verstärkte ein Trio des aufgelösten TSV Schochwitz die Rot-Schwarzen. "Kathleen Marklein, Annett Knobl und Jacqueline Wiebach haben unsere personelle Situation erheblich verbessert, denn die Spielerdecke ist doch ziemlich dünn. Es ist jedoch offen, ob Knobl und Marklein noch eine Saison ranhängen. Die starke Torhüterin Wiebach bleibt uns auf jeden Fall erhalten", berichtete Reinecke, dessen Ehefrau Dorothea im Alter von fast 50 Jahren die Töppen nun endgültig an den Nagel hängt.
Während bei der Personalplanung noch nicht alle Fragen geklärt sind, steht fest, dass die Edlauerinnen auch in der kommenden Saison "nur" aus Spaß an der Freude spielen. "Die Mädels bekommen weder eine Aufwandsentschädigung noch Spritgeld. Wir verfügen nicht über diese finanziellen Mittel. Sie haben Freude am Fußball und am mannschaftlichen Zusammenhalt", sagte Reinecke.
Schwer aber möglich
Mit ihrem Teamgeist haben die Edlauerinnen in den vergangenen Jahren Berge versetzt und können nun auf die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zurückblicken. "Es wird schwer, diese Erfolge zu wiederholen. Aber wenn wir zusammen bleiben, können wir erneut um den Titel mitspielen", ist sich der Edlauer Coach mit seinem Trainergespann sicher.