Fußball Fußball: Duelle der Besten im Sparkassen-Cup

Aschersleben/MZ/CR/PT - Es war ein anstrengendes Wochenende für die Fußballer des SV Lok Aschersleben. Nach zwei Siegen im Sparkassen-Cup steht die Mannschaft von Trainer Siegfried Keller dennoch verdient im Halbfinale des Wettbewerbes, der aus Sicht des Coaches allerdings nur der Vorbereitung dient. Seine Schützlinge hingen sich trotzdem ordentlich rein (die MZ berichtete). „Ich muss den Jungs ein großes Lob zollen“, betonte Keller nach den Siegen über Schackstedt und Förderstedt. Doch was erwartet den SV Lok nun im Halbfinale? Ein Blick auf die letzten Spiele kann Auskunft darüber geben, ob der Kampf um den ersten Pokal der Saison wirklich erbittert geführt werden wird oder doch nur Testspielwert hat.
Bernburg trifft fast zweistellig
Verbandsligist Askania Bernburg hatte beispielsweise das Los der Überbelastung bei heißen Temperaturen mit den Ascherslebenern gemein: Drei Spiele innerhalb von nicht einmal 72 Stunden hatten die Bernburger an diesem Wochenende bei tropischen Temperaturen vor der Brust. Das strapaziöse Programm hat der Verbandsligist erfolgreich absolviert. Nach dem 4:0 (2:0)-Sieg beim 1. FSV Nienburg und dem 0:0 im Test in Ziegelroda gegen Landesligist Blau-Weiß Farnstädt, machten die Saalestädter am Sonntag mit dem 7:3 (5:3)-Triumph beim Landesklassen-Vertreter TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens den Einzug in das Halbfinale des Sparkassen-Cups perfekt. „Die Mannschaft hat diesen anstrengenden Härtetest sehr gut gemeistert. Wir haben in Kleinmühlingen in der Offensive phasenweise glänzend kombiniert und besaßen genügend Möglichkeiten für einen zweistelligen Erfolg“, war Askania-Coach Thomas Diedrich besonders mit der Angriffsleistung seiner Mannschaft zufrieden. Trotz der Niederlage konnte auch Mario Katte, Trainer aufseiten Kleinmühlingens, mit der Vorstellung seiner Elf leben. „Die Truppe hat sich sehr gut verkauft. Wir wollten die Niederlage in Grenzen halten. Das ist uns gelungen. Vergangenes Jahr haben wir gegen die Bernburger ebenfalls im Viertelfinale noch mit 0:6 verloren“, erklärte der Spielertrainer. Der Lohn aus Sicht des TV Askania ist nun das Halbfinale. Dort kommt es jedoch nicht etwa zum Vergleich mit dem SV Lok, sondern zum Kräftemessen mit dem Schönebecker SV (Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr). Und dieser hatte sich im Viertelfinale ebenfalls keine Blöße gegeben. Auf dem Platz der TSG Calbe sorgte der SSV für klare Verhältnisse - siegte am Ende mit 5:1. Enrico Palm gelang dabei ein lupenreiner Hattrick. Der Schönebecker Angreifer netzte innerhalb von 34 Spielminuten drei Mal erfolgreich ein. Das Tor von August Schulz (10.) war schlussendlich aus Sicht der TSG Calbe nur verfrühte Ergebniskosmetik.
Lok erwartet Verbandsligist
Den Weg ins Halbfinale fand unterdessen noch ein weiteres Team aus Schönebeck - der Schönebecker SC. Im Vergleich mit Wacker Felgeleben ließ jedoch auch er keine Zweifel daran, wer als Sieger den Platz verlassen würde. Besonders auffällig aufseiten des überlegen aufspielenden Verbandsligisten waren die Spieler Luis de Oliviera und Michal Salak. Beiden Akteuren gelangen jeweils drei der sieben Treffer für den SSC. Und schon bald wollen die Schönebecker den Strafraum des SV Lok Aschersleben unsicher machen. Anpfiff zwischen dem SSC und Lok ist bereits am Freitag um 18.30 Uhr auf dem Platz in Aschersleben. Im nun folgenden Halbfinale des Sparkassen-Cups ist der gastgebende SV Lok eher Außenseiter.
Gemeinsam mit dem Schönebecker SV repräsentiert man die Landesliga Nord, während der Gegner jeweils in der landeshöchsten Spielklasse an den Start geht. Erstmals also nicht die Favoritenrolle für die Elf von Trainer Siegfried Keller. Dem Trainer gelang es bisher, seine Neuzugänge erfolgreich am Spiel der Mannschaft teilhaben zu lassen. Zuletzt überzeugte vor allem Martin Gutsche. Seine zwei Treffer garantierten den Rot-Schwarzen letzten Endes den Einzug in die nächste Runde. Und darüber kann sich auch der Übungsleiter sicherlich freuen: Denn nun hat das Duell gegen Verbandsligist nicht nur den Wert eines Freundschaftsspiels inne, sondern auch jenen eines echten Härtetests vor der Saison.
Ein harter Gegner auf voraussichtlich erneut heißem Fußballplatz - kein Vergnügen für die Spieler. Aber dennoch ganz sicher eine gute Chance, sich für die Startelf der kommenden Saison zu empfehlen. Diese startet dann am 17. August. Und vielleicht gelingt den Lok-Kickern ja noch zuvor eine kleine Überraschung. Der Wille bei den Spielern scheint vorhanden.