Fußball: Fußball: Das sinnloseste Spiel der Saison

MEHRINGEN/MZ. - Schauplatz des wahrscheinlich sinnlosesten Fußballspiels des Spieljahres ist am Samstag der Sportplatz des Schönebecker SC. Dort stehen sich ab 15 Uhr die Salzlandliga-Mannschaften des Schönebecker SC II und des FSV Drohndorf / Mehringen gegenüber. Genau zwei Wochen nach dem offiziellen Ende der Saison. Trotzdem soll es noch einmal um Tore und Punkte gehen. Das hat letztendlich das Mitglied des Kreissportgerichts, Sven Tuchen aus Welsleben, als sogenannter Einzelrichter im Alleingang entschieden. Zuvor sollen sich die anderen Sportrichter als befangen erklärt haben.

Grund für die Neuansetzung der Partie vom 13. November 2010, die der FSV Drohndorf / Mehringen mit 2:1 gewonnen hatte, ist die Tätlichkeit eines Schönebecker Spielers, der auch noch ein Regelverstoß des Schiedsrichters gefolgt sein soll. Der Schiri soll seinerzeit - unter anderem nach Aussage des Schiedsrichterbeobachters Peter Walke aus Schönebeck - einen falschen Spieler mit der Roten Karte bedacht haben.

Der Schönebecker SC legte anschließend - genau deshalb, weil der vermeintlich falsche Spieler vom Platz gestellt wurde - Protest gegen die Wertung des Spiels ein. Allerdings ohne dazu beizutragen, den tatsächlichen Übeltäter ausfindig zu machen. Dem schlossen sich eher verworrene Beratungen des Sportgerichts mit dem Ergebnis der jetzt stattfindenden Spielwiederholung an. Egal, wie diese Partie am Samstag auch ausgehen wird, sowohl für die Landesliga-Reserve des Schönebecker SC wie aber auch für den FSV Drohndorf / Mehringen ist das Resultat völlig bedeutungslos. Nicht zuletzt deshalb, weil in Sachen Tabellenstand alles beim Alten bleibt.

Die Tore und Punkte, um die es gehe soll, braucht kein Mensch mehr. Dafür plagt beide Nachsitzer-Teams ein ganz anderes Problem. Der Großteil ihrer Stammspieler ist nämlich schon im Urlaub. So liegt es nahe, dass zwei ersatzgeschwächte Rumpftruppen gegeneinander antreten werden, um dem einen oder anderen Zuschauer nichts weiter als spannungslosen Sommerfußball zu bieten.

Als besonders gelackmeiert darf sich der FSV Drohndorf / Mehringen fühlen. Dem wurde ohne Schuld mit dem Tuchen-Urteil nicht nur der verdiente Sieg aberkannt, sondern er muss jetzt noch einmal zusätzlich in die Tasche greifen, um die Fahrkosten für die Reise nach Schönebeck abzudrücken. "Dass wir dieses Spiel zwei Wochen nach dem Saisonende nachholen müssen, ist so etwas von sinnlos und völlig überflüssig. Ich weiß nicht, wer sich da profilieren will. Ich überlege noch, ob wir die Kosten in Rechnung stellen. Trotzdem werden wir auf jeden Fall antreten. Ansonsten würden wir nicht am bevorstehenden Sparkassen-Cup teilnehmen dürfen", so FSV-Geschäftsführer Mike Klein.