Freibad Alsleben Freibad Alsleben: Erfolgreiche Saison trotz 67.000 Euro minus

Alsleben - Eigentlich ist man sich ja einig: Die erste Saison des Freibades Alsleben nach der Komplettsanierung, die durch das Hochwasser 2013 notwendig geworden war, ist trotz des teils mäßigen Wetters im Juli und im August dieses Jahres erfolgreich über die Bühne gegangen. Zumindest denken so die direkt für den Betrieb Verantwortlichen. Doch der für Finanzen zuständige Hauptausschuss des Verbandsgemeinderates Saale-Wipper wollte dann doch nicht über die Bad-Bilanz reden. Auf Antrag von Alexander Siersleben (Fraktion Saale-Wipper) wurde ein Bericht der Verwaltung dazu von der Tagesordnung genommen. Warum? Das ließ Siersleben offen: „Das ist ein Antrag, und der wird nicht begründet.“
Dennoch sind die Zahlen kein Geheimnis. Die wichtigste: Unter dem Strich steht ein Minus von rund 67 000 Euro. Das aber ist für den Betrieb von Freibädern durchaus üblich. Denn dabei handelt es sich immer um Zuschussgeschäfte. Die Eintrittspreise decken in keiner Kommune die Personalkosten, die durch Schwimmmeister und Kassierer entstehen. Nicht zuletzt deswegen haben in Sachsen-Anhalt bereits etliche Freibäder, die keine kommunale Pflichtaufgabe darstellen, geschlossen. Anders in Alsleben. Denn immerhin sind durch den Verkauf von Eintrittskarten rund 19 500 Euro eingespielt worden. „Es wurden in der vergangenen Saison 8 405 Besucher und 6 219 verkaufte Karten gezählt. Damit können wir durchaus zufrieden sein“, so Verbandsgemeindebürgermeister Steffen Globig (SPD).
Die hohen Kosten entstehen vor allem durch den Einsatz des gesetzlich vorgeschriebenen Schwimmmeisters. Der bekommt zwar zunächst sein normales Gehalt. Aber an heißen Tagen schlagen dann noch Überstunden und an Sonntagen ein entsprechender Zuschlag zu Buche. Und genau an dieser Kostenschraube soll in der kommenden Saison gedreht werden, um das Bad-Minus zu verringern. Die Verbandsgemeinde als Betreiberin des Bades will nämlich prüfen, ob der Einsatz von Rettungsschwimmern der DLRG an Sonntagen die preisgünstigere Alternative wäre.
Die erste Badsaison nach dem verheerenden Hochwasser 2013 hat zudem gezeigt, an welchen Stellen beim Badbetrieb nachgesteuert werden muss, um künftig reibungslose Abläufe zu garantieren. So steht in dem 16-Punkte-Plan, dass etwa ein ISDN-Anschluss installiert werden muss, damit die Badanlage per Fernsteuerung gewartet werden kann.
Der Kiosk soll an seinen angestammten Platz zurückkehren und mit Stühlen und Bänken ausgestattet werden. Feste und Feiern sind künftig Sache des Schwimmbadvereins, die Preis- und Gebührenkalkulation soll zudem noch einmal überarbeitet werden. Und: Für die Schulferien ist geplant, das Bad bis 22 Uhr geöffnet zu lassen. (mz)