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Förderung aus dem "Leader"-Programm Förderung aus dem "Leader"-Programm: Klappe die Zweite

Von Frauke Holz 22.01.2017, 09:45

Könnern - An Ideen, die Dorfentwicklung voranzutreiben oder den Tourismus in der Region zu fördern, mangelt es im Altkreis Bernburg wahrlich nicht. Doch scheitert es oftmals am Geld, die Projekte auch in die Tat umzusetzen.

Dabei gibt es durchaus Mittel und Wege. Die fünf Projektträger aus dem Altkreis, die es in diesem Jahr auf die Prioritätenliste der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Unteres Saaletal und Petersberg geschafft haben, machen es vor. Sie alle werden bis zum 1. März ihre Konzepte konkretisieren und Anträge stellen, um in den Genuss einer Förderung seitens der Europäischen Union im Rahmen des sogenannten Leader-Programmes zu kommen.

Budget kann nicht ausgeschöpft werden

Zwei Millionen Euro stehen der LAG für 2016 und 2017 zur Verfügung. Ausgeschöpft werde dieses Budget jedoch nicht, wie der Vorsitzende und zugleich Hauptamtsleiter der Stadt Könnern, Martin Lösel, sagt. Rund 50 Vorschläge seien für 2017 eingereicht worden; die Hälfte findet sich auf der Prioritätenliste wieder.

„Vor dem Sommer werden wohl keine Fördermittelbescheide ergehen“, meint Lösel aus Erfahrung - und dann werde die Zeit für einige Projekte bereits knapp, denn sowohl die Umsetzung als auch die Abrechnung der Vorhaben muss bis zum Jahresende erfolgen.

Doch den „Bewerbern“ ist das Prozedere bekannt. So sind vier der fünf „Wiederholungstäter“. Sie haben entweder im Vorjahr oder in einer früheren Förderperiode bereits finanzielle Unterstützung seitens Leader erfahren. Für 2017 stehen folgende Vorhaben auf der Agenda:

Neugattersleben

Die 1992 gegründete Ökostation Neugattersleben befindet sich seit 2011 in den Händen der Stiftung Evangelische Jugendhilfe St. Johannis. Auf dem 14 000 Quadratmeter großen Gelände wurde vor einiger Zeit damit begonnen, das in die Jahre gekommene Seminarhaus zu einem barrierefreien Kompetenz- und Begegnungszentrum für nachhaltige Entwicklung auszubauen. Hierfür flossen bereits Mittel aus dem Leader-Programm. In diesem Jahr soll der Umbau fortgeführt werden. In dem Holzhaus sollen Übernachtungen möglich sein.

Waldau

Die Hochschule Anhalt will auf einer brachliegenden Fläche nahe der Waldauer Kirche St. Stephani in Bernburg einen Lehrweinberg anlegen. Auf dem mehr als 4000 Quadratmeter großen Areal sollen bis zu 300 Rebstöcke angebaut werden. Das Konzept zur Anlage und Bewirtschaftung wurde im vergangenen Jahr erarbeitet und ebenfalls mit Leader-Mitteln finanziert. Nun soll es an die Umsetzung gehen. Geplant ist es, die acht auf dem Gelände stehenden Garagen herzurichten und den öffentlich zugänglichen Demonstrationsweinberg anzulegen.

Lebendorf

Der Lebendorfer Musikverein will in diesem Jahr fortführen, was er im Sommer 2014 begonnen hat: die Umgestaltung des Vereinshauses. Das Gebäude konnte vor mehr als zwei Jahren dank der finanziellen Unterstützung aus dem Leader-Programm umgebaut werden. Im Zuge dessen wurden zwei kleinere Räume des ehemaligen Kindergartens zu einem Übungsraum für die Schalmeienkapelle zusammengelegt und der Hof neu gepflastert. In diesem Jahr sind die Freiflächen an der Reihe. So fehlt beispielsweise im Hinterhof des Vereins noch eine Überdachung.

Garsena

Die kleine, schlichte Kirche St. Georg, deren Herzstück die Rühlmann-Orgel im Sakralbau ist und die von einem Fachwerkturmaufsatz gekrönt wird, bedarf einer Rundumerneuerung - angefangen beim Dach über die Fassade bis hin zum Turm. An gleicher Stelle hatte in dem Könneraner Ortsteil Garsena bereits zuvor ein Gotteshaus gestanden, das jedoch einem Brand zum Opfer gefallen war.

Gerbitz

Der Kirchturm der Gerbitzer Kirche ist im Jahr 2009 umfassend saniert worden - finanziert mit Fördermitteln aus dem Leader-Programm. Seitdem können Besucher eine Aussichtsplattform in 18 Metern Höhe in dem 1887/88 erbauten Gebäude erklimmen und von dort aus einen Blick über die Kalkteiche bei Latdorf oder das frühgeschichtliche Steinzeitgrab am Bierberg werfen. Schon damals stand fest, dass auch das Dach des Kirchenschiffs sanierungsbedürftig ist. Doch die finanziellen Mittel fehlten, um das Vorhaben umzusetzen. Nun hofft die Gemeinde abermals auf eine Geldspritze aus dem Leader-Topf. (mz)

Bettina Golnick von der Ökostation in Neugattersleben freut sich schon darauf, dass der Freiraum hinter hier bald bebaut wird.
Bettina Golnick von der Ökostation in Neugattersleben freut sich schon darauf, dass der Freiraum hinter hier bald bebaut wird.
Engelbert Pülicher