Fontäne auf dem Platz des Friedens Fontäne auf dem Platz des Friedens: Brunnen sprudelt endlich wieder

Könnern - Es war nicht unbedingt ein Schandfleck, aber seit fast zwei Jahrzehnten sprudelte kein Wasser mehr aus der Fontäne auf dem Platz des Friedens in Könnern. Seit kurzem finden die Bürger jedoch vermehrt den Weg zum Springbrunnen, denn jetzt spritzt das Wasser wieder aus der Fontäne.
Erfolgreicher Probelauf auf dem Platz des Friedens
„Es ist zwar erst der Probelauf, aber der wurde bisher mit Erfolg absolviert. Die Könneraner Bürger haben sofort mitbekommen, dass ihr seit Jahren vermisster Springbrunnen wieder hervorragend funktioniert.
Bei meinen Abendspaziergängen habe ich einige Familien gesehen, die auf den Bänken rund um die Fontäne den Sonnenuntergang genossen haben“, erklärte Könnerns Bauamtsleiter Mario Brauns, der seit seinem Amtsantritt im Jahr 2005 die Fontäne nie in ihrer vollen Schönheit bewundern konnte, denn sie funktionierte einfach nicht.
Lob gab es auch vom Heimatverein Könnern
„Ich begrüße es sehr, dass die Stadt sich für diese historische und in der Bevölkerung sehr beliebte Anlage engagiert und dem Platz endlich wieder neues Leben eingehaucht hat. Das weckt bestimmt Erinnerungen bei dem einen oder anderen Bürger aus unserer heimatlichen Region. Der Brunnen war früher der Treffpunkt der Jugendlichen“, meinte Peter Sander, der Vorsitzende des Heimatvereins Könnern, dessen Vater Friedrich Sander die Geschichte des Brunnens in der Stadtchronik verewigt hat.
Zu hoher Wasserverbrauch und Schäden am Brunnen
Die Anlage hatte vor ihrer Stilllegung Ende der 90er Jahre einfach zu viel Wasser verbraucht. Die Vorlagebehälter und das Becken waren undicht. Deswegen musste das Kleinod der Einheitsgemeinde damals außer Betrieb genommen werden.
Doch Bürgermeister Mario Braumann hatte sich bei seinem Amtsantritt vor mehr als einem Jahr auf die Fahne geschrieben, dieses Wasser-Bauwerk wieder in Gang zu setzen.
„Unser Bürgermeister hat die entscheidenden Hebel in Bewegung gesetzt und die Weichen für die Sanierung gestellt. Es war sein ausdrücklicher Wunsch, die Lebensqualität in Könnern zu erhöhen“, sagte Mario Brauns.
Um Kosten zu sparen wurden Eigenleistungen von der Kommune in Könnern erbracht
Um Kosten zu sparen, hat die Kommune viele Dinge selbst in die Hand genommen und fand dabei im hiesigen Bauhof einen großen Unterstützer.
„Wir haben bei den fälligen Sanierungsarbeiten absolutes Neuland betreten und haben sehr viel Zeit verwendet, um die geeigneten Materialien für die erfolgreichen Reparaturmaßnahmen zu finden“, erklärte der Leiter des Bauhofes Könnern, Peter Mausolf.
Für die Abdichtung der gerissenen Flächen im Brunnen wurde ein flexibler mineralischer Dichtungsschwamm verwendet, der wasserundurchlässig ist und bei vielen Bauwerksabdichtungen bereits Verwendung fand.
Mit Hilfe dieser Maßnahme sollte auch kein Wasser mehr im Boden verschwinden. Auch der Vorlagebehälter ist jetzt wieder dicht und verliert keine Flüssigkeit.
Nächste Maßnahmen in Könnern ist geplant
Die nächsten Schritte für die Erneuerung des Platzes rund um den Springbrunnen sind bereits in der Planung.
Noch in diesem Sommer sollen die Bänke erneuert werden. Außerdem muss die leicht angeschlagene Rasenfläche rekultiviert werden. Kurz vor dem ersten Frost wird im Oktober oder November dieses Jahres der Ring des Beckens mit Lavasteinen erneuert.
„Ich wünsche mir sehr, dass die Könneraner Bürger die neu sprudelnde Fontäne schätzen und lieben lernen. Illegaler Müll hat generell, aber insbesondere auf dem Platz des Friedens nichts verloren“, appelliert Peter Mausolf an die Vernunft des Publikums.
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Der vor fast 500 Jahren durch den Kupferschieferbergbau entstandene Spittelteich legte praktisch die Grundlage für den historischen Brunnen in Könnern. Vermutlich um 1870 wurde der Teich zugeschüttet und durch den Brunnen ersetzt. Das Wasser sprudelte damals aus einem aus Tuffsteinen gebildeten Modellgebirge. Das Wasser des Brunnens wurde seit 1886 auch von der damaligen hiesigen Feuerwehr genutzt, dessen „Spritzenhaus“ in unmittelbarer Nähe stand. Doch der Zahn der Zeit nagte am Bauwerk. Die Wasserversorgungsleitungen rosteten. Das Becken wurde undicht und die Wassersäule immer niedriger. Seit 1963 stand der Springbrunnen deshalb für zwei Jahre trocken und wurde auch dank der Mitarbeit der Steinmetzmeister Otto Toepel und Paul Giebler am 1. Mai 1965 wieder eröffnet und funktionierte mit kurzen Unterbrechungen bis Ende der 1990er Jahre. (mz)
