Firmenjubiläum Firmenjubiläum: Die die an einem "Schlauch-Strang" ziehen

Könnern - Hektische Betriebsamkeit herrschte in den vergangenen Monaten auf dem Gelände der Vebiro GmbH, die sich am Ortsausgang von Könnern in Richtung Bernburg auf der linken Straßenseite befindet.
Erst vor kurzem hat das Unternehmen die umfangreichsten Bauarbeiten seiner Geschichte, die sechs Monate andauerten und etwa 225.000 Euro gekostet haben, erfolgreich abgeschlossen und sich damit selbst ein schönes Geschenk zum 25-jährigen Bestehen bereitet.
Seit dem 1. November 1992 hat die Firma ihren Sitz in der kleinen Stadt im Salzlandkreis.
25 Jahre Vebiro: Von der Ausbildung noch heute profitiert
Vebiro bedeutet Verwertung biologischer Rohstoffe. „Unmittelbar nach der Wende wurden die ersten drei Buchstaben unseres Unternehmens zumeist falsch gedeutet. Die Leute dachten, ein neuer volkseigener Betrieb hätte aufgemacht“, erzählte Joachim Beiler.
Der 49-jährige Geschäftsinhaber stammt aus Haselünne (Emsland) und ist gelernter Kfz-Schlosser. Seine Ausbildung hatte er von 1984 bis 1987 in Körbecke am Möhnesee absolviert.
Der Lehrbetrieb war damals Marktführer für Dienstleistungen mit mobiler Schlammentwässerungstechnik. Ein Umstand, von dem der Unternehmer noch heute profitiert und der maßgeblich zur Gründung der Vebiro GmbH fast exakt drei Jahre nach dem Mauerfall führte.
25 Jahre Vebiro: Den Sprung in die Selbständigkeit von allein nicht gewagt
Allein hätte Joachim Beiler, der 1991 als Mitarbeiter einer bayrischen Firma erstmals in den Salzlandkreis kam, den Sprung in die Selbstständigkeit mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht gewagt.
In Könnern lernte er Rolf Kästner kennen, der an der Fachhochschule in Strenzfeld als Professor tätig gewesen war.
„Wir haben uns hervorragend ergänzt. Rolf Kästner kannte die Landwirte in der Region. Ich hatte die nötigen Kontakte zu den Kläranlagen-Betreibern in den alten Bundesländern“, berichtete der Hobby-Fußballer.
25 Jahre Vebiro: Anfangs auf Klärschlammverwertung konzentiert
So konzentrierte sich Vebiro in den Anfangsjahren zunächst auf die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung, begann in Könnern und hatte außerdem von 1995 bis 2002 in der ehemaligen Hopfentrocknungsanlage in Gnölbzig eine Werkstatt, um die Technik für die Einsatz wieder fit zu machen.
Doch mit der Klärschlammverwertung allein konnte sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht mehr lukrativ wirtschaften lassen.
Joachim Beiler sattelte im Jahr 2004 auf Gewässersanierung um und fand eine Nische auf dem hart umkämpften Markt.
„Wir sind mit unserer mobilen Technik bundesweit unterwegs, haben auch schon in Wolfsburg das Gewässer vor der Volkswagen-Arena oder die Fontäne auf der Peißnitzinsel in Halle saniert und uns einen Namen gemacht.
Bei den Arbeiten auf den Gewässerflächen von 500 bis 50.000 Quadratmeter gehören wir in Deutschland schon zu den Marktführern“, ist Joachim Beiler auch stolz darauf, was er mit seinen Angestellten erreicht hat.
25 Jahre Vebiro: Heute sind es 30 Mitarbeiter
30 Mitarbeiter, die fast ausnahmslos aus Könnern und Umgebung kommen, zählen zur Belegschaft. Mit einer Ausnahme, denn Fatmir Selimi kommt aus Mazedonien.
„Eigentlich war seine Anstellung wegen des Fachkräftemangels aus der Not heraus geboren, aber der Familienvater ist voll akzeptiert und zieht super mit“, freut sich der Niedersachse, der in Landsberg bei Halle mit seiner Familie wohnt, über seinen neuen Mitarbeiter, der seit August bei ihm beschäftigt ist.
Sowohl für Fatmir Selimi als auch für den Rest seiner Belegschaft hofft Joachim Beiler, dass das Unternehmen auch noch in den kommenden 25 Jahren existiert. Die 225.000 Euro sollen schließlich nicht umsonst investiert worden sein. (mz)