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Feuerwehr in Könnern Feuerwehr in Könnern: Traum vom neuen Gerätehaus bleibt

Von Carsten Roloff 06.03.2017, 08:53
Eine schlagkräftige Truppe: Die Freiwillige Feuerwehr Könnern zog am Freitagabend Bilanz über das vergangene Einsatzjahr.
Eine schlagkräftige Truppe: Die Freiwillige Feuerwehr Könnern zog am Freitagabend Bilanz über das vergangene Einsatzjahr. Engelbert Pülicher

Könnern - Dieses Problem brennt der Freiwilligen Feuerwehr Könnern schon seit geraumer Zeit unter den Nägeln: Die insgesamt 46 ehrenamtlichen Helfer benötigen in naher Zukunft ein neues Gerätehaus, um die demnächst anliegenden Aufgaben im Sinne der Bürger der Region zu erfüllen.

Die Feuerwehrleute können bei der Umsetzung dieses Vorhabens, dessen Kosten auf 3,1 Millionen Euro geschätzt werden, auf die Unterstützung der Kommune bauen.

„Die Stadt Könnern steht hinter der Feuerwehr. Ich muss mich bei allen freiwilligen Helfern für die Einsatzbereitschaft bedanken. Die Einsatzzeiten haben mich richtig erschlagen“, erklärte Bürgermeister Mario Braumann (parteilos), der aus Anlass der Jahreshauptversammlung am Freitagabend mit Hilmar Schramm (Die Linke) und Hans-Joachim Hackel (FDP) als Ehrengast im Feuerwehrhaus weilte.

Ministerium zeigt sich zuversichtlich

Das Versprechen des Bürgermeisters könnte sich schon im kommenden Jahr erfüllen.

„Das Innenministerium von Sachsen-Anhalt hat bereits signalisiert, dass der Bau eines neuen Gerätehauses in Könnern auf der Prioritätenliste ganz oben steht. Aber erst einmal muss der Landeshaushalt verabschiedet werden und wir als Stadt einen Fördermittelbescheid erhalten“, meinte Braumann, der dieses Kapitel am liebsten gleich erledigen möchte.

„Ich will unter diesem Punkt so schnell wie möglich einen Haken setzen, weil es sich unsere Feuerwehrleute einfach verdient haben, die möglichst beste Ausstattung zu bekommen.“

Zahl der Brandfälle ist gestiegen

Die Könneraner waren im vergangenen Jahr 77 Mal im Einsatz, darunter bei 31 Bränden.

„Während sich bei den Hilfeleistungen bei Unfällen und bei den Fehlalarmen gegenüber den vergangenen Jahren die Anzahl fast die Waage gehalten hat, ist bei den Brandfällen die Zahl nach oben geschossen“, sagte Wehrleiter Detlef Röthling.

Um den Aufgaben gerecht zu werden, konnte die Wehr nicht nur auf das Engagement ihrer freiwilligen Helfer zurückgreifen, sondern auch auf einen sehr gut funktionierenden Technikpark.

Die Anhänger stammen zwar alle noch aus DDR-Zeiten, aber der HLF 20 und das ELW-Fahrzeug (beide Baujahr 2015) sind momentan das Nonplusultra der fahrenden Feuerwehr-Technik.

Einsatzdichte besonders in den Sommermonaten

Dieses Equipment ist auch nötig, um den Anforderungen gerecht zu werden. „Unseren spektakulärsten Einsatz im vergangenen Jahr hatten wir am 6. Oktober, als auf der A 14 ein Kleintransporter von einem Lkw unter einem anderen Lkw geschoben wurde“, berichtete Röthling, dessen Team wie üblich in den Sommermonaten Juni (11), Juli (8) und August (10) am häufigsten ausrücken und die meisten Einsätze tagsüber zwischen 14 und 16 Uhr absolvieren musste.

„In dieser Zeit sind die meisten Kameraden beruflich eingebunden. In den vergangenen Jahren haben wir aber immer 15 bis 16 Leute zusammenbekommen.“

Im Schnitt ein Jahr jünger geworden

Mit der Mitgliederentwicklung in jüngster Vergangenheit ist Detlef Röthling zufrieden.

„Wir sind nicht nur im Schnitt ein Jahr jünger geworden, sondern mit 46 Mitgliedern auch gut aufgestellt. Unsere Feuerwehr lebt, weil wir auch kontinuierlich Nachwuchsarbeit betreiben. Wir haben immerhin 24 Mitglieder in unserer Jugendfeuerwehr“, sagte der Leiter der Könneraner Wehr, die 2017 ihrem 135-jährigen Bestehen entgegensieht.

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Bei den 77 Einsätzen im Jahr 2016 waren die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Könnern exakt 101 Stunden und 43 Minuten im Dienst. Die Einsatzzeit aller Mitglieder betrug 1622 Minuten. Dabei taten sich besonders Detlef Röthling (66 Einsätze – 105 Stunden), Mario Staude (59 – 78), Kevin Staude (55 – 76), Lars Klemme (55 – 77), Chris Röthling (53 – 87), Florian Worg (53 – 65), Steffi Röthling (51 – 63) und Florian Bertram (50 Einsätze – 70) hervor. Von 77 Einsätzen waren 73 kostenpflichtig. Die Höhe der Gesamtkosten beläuft sich auf 60 251,33 Euro.

42 Kameraden verfügen über eine Grundausbildung, 38 sind Sprechfunker, 25 Truppführer und 23 Maschinisten. Den letzten Einsatz im Jahr 2016 hatte das Team um Detlef Röthling am 31. Dezember gegen 19 Uhr bei einem Garagenbrand in Edlau. (mz)

Ihren schwersten Einsatz hatten Könnerns Brandbekämpfer bei einem Unfall auf der A14 am 6. Oktober, als ein Pkw-Fahrer zwischen zwei Lkw in seinem VW eingeklemmt wurde.
Ihren schwersten Einsatz hatten Könnerns Brandbekämpfer bei einem Unfall auf der A14 am 6. Oktober, als ein Pkw-Fahrer zwischen zwei Lkw in seinem VW eingeklemmt wurde.
Engelbert Pülicher