Dorffest Dorffest: Entsafter nicht ausgelastet

Gerlebogk - Einen der schweißtreibendsten Jobs am Samstag zum Hoffest in Gerlebogk hat Rainer Telke gehabt.
Während der Entsafter im Hintergrund von allein rüttelte, schippte der Mitarbeiter der mobilen Mosterei aus Brachstedt (Saalekreis) fleißig Äpfel, die die Besucher zum Abfüllen mitgebracht hatten, in die Maschinenluke.
Mit rund 700 Kilo waren das deutlich weniger als in den Vorjahren. Doch der Frost während der Blütezeit hat einem guten Apfeljahr einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Hoffest in Gerlebogk: 20 Stände boten reichlich Ware
Weil an der Saftpresse ausnahmsweise etwas weniger los war, schauten sich die mehreren hundert Besucher an den anderen der mehr als 20 Ständen um, die Organisator Mirko Bader von der Gerlebogker Direktvermarktungs GmbH in das kleine Dorf geholt hatte.
Darunter Stände mit Körben, Selbstgestricktem, Blumen und Spielzeug. Erstmals mit dabei war auch der Straußenhof Scholz aus Stichelsdorf bei Landsberg.
Während Mutige die Straußenbratwurst probierten, griffen andere lieber bei den bemalten Straußeneiern und Federn zu.
„Wir versuchen den Besuchern jedes Jahr etwas Neues zu bieten“, erzählt Veranstalter Mirko Bader.
Hoffest in Gerlebogk: Ganz klein angefangen
Noch im ganz Kleinen, nur mit Saftpresse und einer Hand voll Ständen ging 2004 das erste Hoffest über die Bühne. „Im kommenden Jahr feiern wir schon das 15.“, sagt Bader.
Das diesjährige dürfte dabei schwer zu toppen sein.
Schließlich fuhren bei spätsommerlichen Temperaturen auch unerwartet viele Oldtimerfreunde mit ihren zwei- und vierrädrigen Fahrzeugen vor und sorgten damit für einen weiteren Höhepunkt neben der Schauvorführungen der Verkehrswacht, die erstmals mit einem Überschlagsimulator vor Ort war.
Hoffest in Gerlebogk: Zehn leckere Gerichte gab es
Währenddessen unterhielten gleich zwei Musikkapellen und Linedancer die Besucher, die sich eines der vielen Hausmannskost-Gerichte wie Tote Oma, Meerrettich-Kloß oder eine herkömmliche Erbsensuppe schmecken ließen. Insgesamt zehn Gerichte hatte Baders Team angerichtet.
Auch Heike Klimaschewski ließ sich das Essen schmecken.
Die Gerlebogkerin freut sich jedes Jahr auf das Hoffest, das inzwischen schon fast den gesamten ehemaligen LPG-Hof an Platz einnimmt: „Es ist einfach schön, alle Gerlebogker und auch Ehemalige einmal im Jahr hier wieder zu treffen. Da es kein Strandfest mehr wie früher gibt, ist es das Fest des Jahres für uns.“
Das nutzten auch die hiesigen Vereine wie die Freiwillige Feuerwehr des Ortes, um auf sich und die Arbeit aufmerksam zu machen und Geld für die Jugendfeuerwehr zu sammeln. Auch im kommenden Jahr werden sie sich gewiss wieder beteiligen. Immerhin hat es sich langsam zum heimlichen „Dorffest“ gemausert. (mz)