Der Senf blüht: Der Senf blüht: Gelbes Leuchten im November

Frose - Wer auf der Bundesstraße 6 aus Aschersleben in Richtung Quedlinburg fährt, der staunt seit ein paar Wochen über einen leuchtend gelbgrün blühenden Acker auf der Höhe von Frose. Versucht da ein Bauer die Ernte-Ausfälle beim Raps durch die Trockenheit im Sommer mit einer zweiten Aussaat zu kompensieren? Keineswegs.

„Das ist eine Saatmischung, hauptsächlich Senf“, erklärt Carola Lisso, die Geschäftsführerin der Neu-Seeland Agrar GmbH aus Reinstedt, die den Acker bewirtschaftet. Der Senf wirke als Bodenverbesserer, quasi als organischer Dünger. Die Saatmischung wurde nach der Ernte im August in den Boden gebracht. Jetzt blüht der Senf, doch wenn der Frost kommt, werden die Pflanzen absterben, weiß Carola Lisso.

Durch den sogenannten Gründung werde der Boden von den Wurzeln durchlockert, und mit bestimmten Pflanzen könne der Boden angereichert werden, da diese mit Hilfe von Wurzelbakterien Luftstickstoff binden, ist auf einschlägigen Internetseiten nachzulesen.

„Da die Gründüngungspflanzen nicht der Ernährung dienen, also nicht geerntet werden, wird dem Boden organische Masse zugeführt. Frostharte Gründüngungspflanzen begrünen den sonst offenen Gartenboden im Winter. Im Herbst nutzen sie Restnährstoffe im Boden, die ansonsten ausgewaschen würden“, heißt es auf der Webseite des Nabu.

Im Frühjahr werden sie zwei Wochen vor der beabsichtigten Nutzung flach eingearbeitet. Man könne aber auch die oberen Pflanzenteile abmähen und auf den Kompost geben.

Bei Frose sollen die Pflanzen im Frühjahr in den Boden eingearbeitet werden. Auf einer anderen Fläche der Neu-Seeland Agrar beim Reinstedt weiden Schafe, berichtet Carola Lisso. Geerntet werden dürfen diese Senfpflanzen jedoch nicht. Mit diesen Saaten können die Firmen Geld für Agrarförderung in Anspruch nehmen. Diese „Greening-Prämien“ bekommen Betriebe, die fünf Prozent ihrer Flächen als ökologische Vorrangflächen einrichten. (mz)