Der geborene Kamerad Der geborene Kamerad: Geburtstag und Notrufnummer identisch

Hoym - Die Eltern hätten es ihm in die Wiege gelegt, das mit der Feuerwehr, sagt Uwe Hoffmann und lacht. Denn geboren wurde der Hoymer am 1.12.. „Und das ist ja der Notruf der Feuerwehr.“ Doch der 52-Jährige war auch anderweitig durch seinen Vater vorbelastet. Der war nämlich Mitglied der Ascherslebener Berufsfeuerwehr.
Und so war Hoffmanns Werdegang vorgezeichnet: Mit zehn Jahren ging es in die Arbeitsgemeinschaft „Junge Brandschutzhelfer“, 1984 dann in die richtige Feuerwehr. Nun ist Uwe Hoffmann erneut zum stellvertretenden Ortswehrleiter in Hoym ernannt worden.
„Ich bin ausgebildeter Verbandsführer und Führungskraft“
Doch dazwischen lagen abwechslungsreiche Jahre. Denn 2009, als aus fünf Ortsteilen die Stadt Seeland entstand, wurde Hoffmann zum ersten Stadtwehrleiter dieses neuen Gebildes. Die Voraussetzungen dafür hat er erfüllt. „Ich bin ausgebildeter Verbandsführer und Führungskraft“, sagt der Hoymer, der im Bauhof der Stadt beschäftigt ist und so auch während der Arbeitszeit zu den Einsätzen konnte.
Und da musste er sich gleich am Anfang bewähren.
Denn als 2009 das Ufer des Concordia Sees ins Wasser rutschte, Häuser und Menschen mit sich riss, war auch die Feuerwehr Tag und Nacht im Dienst.
Ereignisse und Zwischenfälle, die nie mehr aus den Kopf gehen
Überhaupt gibt es Einsätze, die einem Feuerwehrmann wohl nicht mehr aus dem Kopf gehen. Wie der im September auf der alten B6 zwischen Aschersleben und Hoym, dort, wo es einst den Bahnübergang gab. Nach einem Zusammenstoß eines Autos und eines Transporters konnten die Kameraden nur noch einen der Beteiligten lebend aus den Fahrzeugen holen.
„Der Rettungshubschrauber war schon da, und dann ist er doch gestorben. Das geht einem nah.“
„Am schlimmsten sind immer die Verkehrsunfälle“
Stellvertretender Ortswehrleiter ist der 52-Jährige wieder seit 2014, als ein anderer Kamerad die Wahl zum Stadtwehrleiter gewann. Doch auch in Hoym gebe es - vor allem auch durch die vorbeiführende Autobahn - viel zu tun. Zu rund 70 Einsätzen im Jahr müssten die 28 Kameraden ausrücken. Zum überwiegenden Teil zu Hilfeleistungen, aber auch zu Bränden. „Am schlimmsten sind immer die Verkehrsunfälle, wenn wir da Menschen aus den Wracks rausholen müssen.“
Doch neben den normalen Einsätzen ist Hoffmann auch noch in der Ausbildung im Landkreis aktiv. „Schon seit 1996.“ Das sei immer eine große Herausforderung, Fremden das Wissen rüberzubringen. Dazu gehören im Moment noch die technische Hilfeleistung und das Arbeiten mit der Motorkettensäge.
Freude über die einstimmige Wiederwahl
Am meisten an seinem Ehrenamt gefällt dem Hoymer - verheiratet, drei Kinder - die Kameradschaft untereinander. „Und es hat mich gefreut, dass ich einstimmig wiedergewählt wurde.“ So wird Hoffmann auch die nächsten Jahre dem Ortswehrleiter Andreas Herrmann zur Seite stehen. Ansonsten lieben es der Hoymer und seine Frau, die Welt zu erkunden. „Wir haben uns erst vor kurzem ein Auto mit einem Zelt auf dem Dach geholt.“ So können die beiden auch zu Corona-Zeiten ein bisschen unterwegs sein. (mz)