1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Salzlandkreis
  6. >
  7. Der Experte in Box 22: Der Experte in Box 22: Silvio Büchner kennt die Macken der Motorradmarken

Der Experte in Box 22 Der Experte in Box 22: Silvio Büchner kennt die Macken der Motorradmarken

Von Andreas Braun 05.08.2017, 07:55
Silvio Büchner repariert Motorräder und baut sie um. Zudem fährt er selbst Rennen.
Silvio Büchner repariert Motorräder und baut sie um. Zudem fährt er selbst Rennen. Engelbert Pülicher

Trebitz - „Ich bin penibel.“ Das sagt Silvio Büchner von sich selbst. Und wenn man in seine Werkstatt kommt, in der er überwiegend Motorräder repariert und auch umbaut, dann kann man das unterstreichen. Von Öl ist nichts zu sehen, noch nicht einmal Staub.

„Ich mag es gar nicht, wenn Werkzeug nicht da ist, wo es hingehört und auch, wenn es dreckig ist. Das geht gar nicht“, sagt der 47-Jährige.

Und eben das soll auch so sein, denn in seiner Werkstatt, die einst einmal eine Garage war, soll es von vornherein den Augenschein haben, hier wird sauber und genau gearbeitet.

Durch die Werkstätten gezogen

Das ist das Motto des Mannes, der Kfz-Mechaniker gelernt hat. Einige Jahre zog er durch ein paar Werkstätten. Zuletzt arbeitete er in zwei Motorradwerkstätten.

„Ich habe überall was an Erfahrung mitgenommen. Beruflich, wie auch menschlich. Sei es, dass ich mir neue Kenntnisse angeeignet habe, welche Macken so die verschiedenen Motorradmarken haben oder eben, wie eine Werkstatt geleitet wird, was gut war, was mir nicht so gefallen hat. Alles hat schließlich dazu geführt, mich selbstständig zu machen. Allerdings hat es doch noch eine Weile gedauert, den Schritt ganz zu vollziehen. Es ist ein Wagnis. Aber es hat sich gelohnt. Ich bin froh, dass ich es gemacht habe. Seit April bin ich Sekretärin, Mechaniker und Chef in einer Person“, erzählt Büchner, der seit 14 Jahren auch Rennen in der Kategorie der Freien Amateure fährt.

Mit der Yamaha R1 auf der Rennstrecke

Dabei ist er fünf bis sechs Mal im Jahr auf den Rennstrecken mit seiner für Rennen umgearbeiteten Yamaha R1 unterwegs und das mit Erfolg, denn auf dem Regal über dem Empfangstresen reihen sich die Pokale aneinander.

Hier nimmt er die Aufträge an. Vom Hochleistungsbike über den Motorroller und „wenn einer mit dem Rasenmäher kommt, mache ich den auch ganz“, sagt Büchner.

Die Yamaha im Rennen freilich ist was anderes als ein Rasenmäher. Sie hat 1.000 Kubikzentimeter, 180 PS und wiegt 170 Kilogramm. Das auszufahren und sich nur auf das Fahren zu konzentrieren, geht nur auf der Rennstrecke, sagt Büchner.

Darum faszinieren ihn Rennen auch. Da kann man Dinge machen, die eben auf der Straße nicht ratsam sind und auch nicht machbar. „Das ist mein Hobby. Dafür verzichte ich auf große Urlaubsreisen“, sagt er.

Ein einprägsamer Name

Denn ganz billig ist das Hobby freilich nicht. Aber auch aus den Rennen nimmt Büchner Erkenntnisse mit, die er in der Werkstatt umsetzen kann. Das Verhalten des Motorrads in Extremsituationen, wie reagieren das Material und die Teile. Das kann er in seinem Job dann wieder gebrauchen.

Der Name seiner Firma deutet auf die Rennen hin: Box 22. Box wegen der Stopps im Rennen, 22 wegen der Einprägsamkeit. (mz)