Corona-Krise Corona-Krise : Aktion "Erntehelfer gesucht" ist gestartet
Bernburg - Den Bauern im Salzlandkreis fehlen Erntehelfer. Gemeinsam mit dem Bauernverband des Salzlandes startet die Arbeitsagentur Bernburg darum ihre Aktion „Erntehelfer gesucht“.
„Egal, ob Schüler über 16, Kurzarbeiter oder arbeitslose Menschen - sie können jetzt den Bauern helfen. Denn was nicht in die Erde gebracht und gepflegt wird, kann nicht geerntet werden und kommt nicht auf unseren Tisch“, erklärt Agenturchefin Anja Huth.
Und führt weiter aus: „Wir sehen, dass die Erntehelfer an der Grenze stehen und nicht reinkommen. Wir können uns mit diesem Wissen nicht zurücklehnen. Jetzt ist die Zeit gekommen, um gemeinsam Verantwortung für unsere Region, für unsere Heimat zu übernehmen.“
„Unser Kräuteranbau ist von dem Einreiseverbot der Saisonkräfte sehr stark betroffen“
Der Vorstandsvorsitzende des Bauernverbandes des Salzlandes, Steffen Gerber ergänzt: „Unser Kräuteranbau ist von dem Einreiseverbot der Saisonkräfte sehr stark betroffen. Die erfahrenen ausländischen Mitarbeiter sind langjährig in unseren Betrieben beschäftigt.“ Sie bearbeiten zum Beispiel die Majoranflächen in Calbe und Umgebung, damit das Unkraut nicht überhand nimmt, und helfen bei der Trocknung.
Auch die Erdbeerenanbauer benötigten eine Unterstützung bei der Ernte, so Gerber. Der Hopfen müsse angeleitet und die Kartoffeln im Sommer geerntet werden. Zwischendurch brauchten die Betriebe immer Unterstützung bei der Unkrautbeseitigung. „Über eine Unterstützung der Salzländer ab Ende April würden wir uns sehr freuen“, so Gerber.
Wer darf sich melden?
Menschen ohne Anzeichen von Covid-19, keine Angehörigen der Risikogruppe, außerdem dürfen Helfer in den vergangenen 14 Tagen nicht in einem Risikogebiet gewesen sein. Bei Schülern gilt folgende Regelung: Ab dem Alter von 16 Jahren dürfen Jugendliche einen regulären Ferienjob annehmen und im Jahr vier Wochen arbeiten.
Für die Erntehelfer gilt der Mindestlohn als Untergrenze. Er liegt in Deutschland seit dem 1. Januar bei 9,35 Euro pro Stunde. Auch bei Kurzarbeit ist der Helferdienst möglich: Wer in Kurzarbeit ist, kann sich als Erntehelfer Geld dazuverdienen. Dadurch kann man das Kurzarbeitergeld so aufstocken, als würde man sein normales Gehalt bekommen. Bei Arbeitslosengeldbeziehern ist die Hinzuverdienstgrenze hingegen nicht ausgeweitet worden.
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Die Agentur-Hotline ist von Montag bis Freitag von 8 bis 15 Uhr für Interessierte und Bauern unter der Telefonnummer 03471/6 89 01 85 geschaltet. Informationen können auch via E-Mail an [email protected] angefordert werden. (mz)