Das besondere Tuckern Christoph Gajda aus Bullenstedt mag Oldtimer: Seit 2018 besitzt er einen Traktor Lanz Bulldog

Bullenstedt - Einen eigenen Lanz Bulldog, den wollte Christoph Gajda schon immer haben. Na ja, zumindest seitdem der Bullenstedter zum ersten Mal einen solchen historischen Ackerschlepper auf der landwirtschaftlichen Ausstellung in Strenzfeld gesehen hat. Seinerzeit war er dort mit seinen Eltern zu Besuch.
Vor zwei Jahren hat sich Gajda den Wunsch erfüllt - und sich einen Lanz Bulldog angeschafft, mit dem er auch regelmäßig unterwegs ist. So auch vor einigen Tagen, als Gajda mit seiner drei Jahre alten Nichte Bente einen Ausflug mit seinem historischen Gefährt machte.
Im Jahr 2918 kaufte Christoph Gajda den Lanz einem Mann im Saalekreis ab
Das charakteristische Tuckern war schon von weitem zu hören. Entdeckt hatte Gajda das Schmuckstück im Internet. Der 30-Jährige hatte es dann im September 2018 von seinem Vorbesitzer aus einem Ort im Saalekreis abgeholt. Dabei musste er kaum etwas daran machen. Der Traktor sei sofort fahrbereit gewesen, erzählt Christoph Gajda. „Ich habe ihn angeworfen und konnte sofort losfahren.“
Der fast 80-jährige Oldtimer schnaufte über den Asphalt. Auf Hochglanz poliert kann man diese Rarität (Baujahr 1942) nur auf Veranstaltungen, wie dem Historischen Erntefest in Strenzfeld oder dem Umzug beim Rosenfest bestaunen. Dabei liebt es der 30-Jährige nicht nur, am Lenkrad zu sitzen, sondern selbst an den alten Fahrzeugen zu schrauben.
Diese Leidenschaft hat er schon als Jugendlicher entdeckt. Der Traktorfan, der sich seit seiner Schulzeit in die Arbeitsgruppe Historische Landtechnik in Strenzfeld einbringt, hat es zu Himmelfahrt sogar schon fertig gebracht, in einer Woche bis nach Brokstedt bei Neumünster (Schleswig-Holstein) zu fahren, wo sich jedes Jahr Lanz-Bulldog-Fahrer treffen. In diesem Jahr hätte es zum 46. Mal stattgefunden. 800 Traktoren waren angekündigt. Doch es musste coronabedingt abgesagt werden.
Christoph Gajda setzt den Traktor auch zum Pflügen kleiner Ackerstücke ein
Der 45 PS starke Schlepper von Christoph Gajda ist aber nicht nur bei Ausstellungen oder privaten Ausfahrten zu sehen, sondern er wird immer noch zum Pflügen kleiner Ackerstücke verwendet. Schon sein Opa arbeitete in Ilberstedt in der Landwirtschaft, hatte selbst einen Lanz Bulldog.
Dabei sind es nicht nur alte Traktoren, die den jungen Mann faszinieren, der an der Hochschule Anhalt in Köthen Maschinenbau studiert hat und inzwischen an der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt (SLV) in Halle arbeitet.
Er besitzt auch eine Simson SR1, einen Moskwitsch 408 und einen Wartburg 353W. All diese Fahrzeuge sind weitaus älter als sein Besitzer, aber der weiß eine Menge über sie zu erzählen. Und weil sich Gajda auch sonst für die alte Technik interessiert, fragt er auf diesem Weg bei den älteren Ilberstedtern an, ob sie vielleicht noch alte Fotos besitzen, die alte Lanz Bulldogs von der MTS oder der LPG zeigen. (mz)