Brunnen im Friedhof ist versiegt Brunnen im Friedhof ist versiegt : Nun wird auf 150 Meter eine Wasserleitung verlegt

Hoym - Auf dem Hoymer Friedhof wird derzeit gebuddelt und damit die Bitte vieler Bürger erhört, die seit Wochen fehlendes Wasser beklagen. „Bei der Trockenheit ist der Brunnen versiegt“, informierte Seeland-Bürgermeisterin Heidrun Meyer im jüngsten Bauausschuss der Stadt. Wasser habe es nur noch im Eingangsbereich der Anlage gegeben. „Deshalb verlegen wir nun eine Wasserleitung - vom Haupteingang bis zum Eingang der Trauerhalle.“ Auf einer etwa 150 Meter langen Strecke.
Damit die Aktion schnellstmöglich begonnen werden konnte und die Hoymer Friedhofsbesucher bald wieder Wasser haben, hatte Heidrun Meyer die Arbeiten in ihrer Funktion als Bürgermeisterin ausgelöst.
Trockenheit der letzten beiden Sommer wird keine Ausnahme bleiben
„Wir haben verschiedene Varianten durchgespielt“, sagte Hoyms Ortsbürgermeister Dieter Kienast. „Doch am nachhaltigsten ist, dass man eine vernünftige Wasserleitung hat und nicht auf den Brunnen angewiesen ist.“ Denn die Trockenheit der letzten beiden Sommer werde keine Ausnahme bleiben.
Die Kosten für die Leitung werden bei 14.000 Euro liegen, an denen sich nun jedoch die Geister scheiden. Denn ein Teil des Hoymer Ortschaftsrates will sich mit seinen Ortschaftsmitteln an der Finanzierung des Projektes beteiligen, der andere nicht.
„Das ist etwas für die Allgemeinheit, davon haben alle was“, sagte Dieter Kienast, der nicht möchte, dass die alten Leutchen weiter die schweren Wasserkannen über den Friedhof schleppen müssen. „Auch angesichts der Konsolidierung, in der sich die Stadt befindet, da möchten wir als Ortschaft finanziell unseren Beitrag dazu leisten. Wir wissen nämlich, dass der Haushalt am Boden liegt.“
„Warum also sollen wir ohne Not den Vereinen unseres Ortes das Geld wegnehmen?“, fragt Harald Albrecht
Ein Angebot, dass der Hoymer Ortschaftsrat Harald Albrecht (CDU) allerdings nicht versteht. „Die Bürgermeisterin hat im Bauausschuss zugesagt, 14.000 Euro anzufassen und das zu bezahlen. Warum also sollen wir ohne Not den Vereinen unseres Ortes das Geld wegnehmen?“, fragte Albrecht und erklärte: „Kein anderer Ort macht das. Dafür werden wir von den Stadträten belächelt.“
„Die Kommune kann die Wasserleitung bezahlen und den Deckenschluss. Damit haben wir aber noch keinen vernünftigen Weg zur Trauerhalle, den auch ältere Menschen mit ihren Rollatoren gut nutzen können“, antwortete der Ortsbürgermeister.
Er würde deshalb gern aus den Ortschaftsmitteln 3.000 Euro für die Wegeführung und 1.000 Euro für Feinsplitt dazugeben.
Auch ältere Leute würden damit etwas von den Ortschaftsmittel abbekommen
„Wir haben es uns nicht leicht gemacht, zu sagen, wir gehen da mit den Ortschaftsmitteln rein“, erklärte auch Ortschaftsrat Marcel Bertram (Wählergemeinschaft Hoym). Aber es sei guter Wille, der Stadt zu zeigen, sie sei mit der Konsolidierung nicht allein. „Zudem ist das eine Maßnahme, die die komplette Bevölkerung anspricht, auch ältere Leute, die sich nicht mehr in Vereinen engagieren können.“ Auch sie würden so etwas von den Ortschaftsmitteln abbekommen, findet der Hoymer.
Für Bertram habe dieser Vorstoß eine Symbolwirkung. „Denn das sind ja keine Vereins-, sondern Ortschaftsmittel und ich glaube, dass wird auch Schule in den anderen Ortsteilen machen.“ Wenn es wieder Dinge gibt, die den Bürgern unter den Nägeln brennen, könnten die Ortsteile die Stadt dabei unterstützen und nicht auf ihre Kosten leben.
Bürgermeisterin Heidrun Meyer will Hoymern in die Entscheidung nicht reinreden
Allerdings hatte Stadtrat Dieter Gleichner auf der jüngsten Bauausschuss-Sitzung zu bedenken gegeben, dass Ortschaftsmittel, so sei ihm das einmal mitgeteilt worden, nicht für Investitionen eingesetzt werden dürfen. Das wolle die Stadt nun prüfen. „Allerdings ist der Einsatz der Ortschaftsmittel die einzige Entscheidung, die zu 100 Prozent beim Ortschaftsrat liegt“, erklärte Bürgermeisterin Heidrun Meyer und sagte: „Wir werden den Hoymern da nicht reinreden.“ (mz)