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Boxen Boxen: Robert Woge wird zum zweiten Mal Papa

Von CARSTEN ROLOFF 29.04.2011, 15:53

ZINNOWITZ/KÖNNERN/MZ. - In der Lounge des Baltic-Hotels in Zinnowitz klangen am Dienstagabend die Sektgläser. Box-Trainer Ulli Wegner ließ sich nicht lumpen, hatte die Spendierhosen an und gab zwei, drei Runden anlässlich seines 69. Geburtstages aus. Der Ehrentag des Chefcoachs war praktisch der Abschluss des dreiwöchigen Trainingscamps der Jungs des Sauerland-Stalls. Am Tisch saß neben dem ehemaligen IBF-Weltmeister Arthur Abraham, Karo Murat, Eduard Gutknecht und Dominik Britsch auch Robert Woge.

Der Könneraner, der eigentlich erst nach Ostern wieder voll ins Training einsteigen wollte, hatte allen Grund zum Feiern. "Ich habe nach meinem Riss im Trommelfell keine Schmerzen mehr und konnte das volle Pensum absolvieren. Außerdem werde ich im November zum zweiten Mal Vater. Das motiviert mich natürlich zusätzlich. Ich möchte die Chance, die sich mir bietet, unbedingt nutzen und habe dabei auch die Unterstützung von meiner Familie", sagte der vierfache Deutsche Amateurmeister im Halbschwergewicht.

Ehefrau Steffi ist derzeit gerade voll im Berufsleben eingebunden. "Meine Firma hat einen Großauftrag. Unser Töchterchen Lea wanderte in den letzten drei Wochen zwischen den Großeltern hin und her.

Sicherlich würden wir den Papa gern öfter sehen, aber wir werden auch diese schwierige Zeit überstehen, haben schon ganz andere Hürden gemeistert", so die ehemalige Boxerin, die ihrem Mann auch nach dem Streit mit Promoter Ahmet Öner und dem damit geplatzten Vertrag mit der Arena-Boxpromotion zur Seite stand.

Nun kann der Familienvater wieder darauf hoffen, richtig in das Profigeschäft einzusteigen. "Ich gehe davon aus, dass es in Kürze einen Vertrag geben wird. Ich habe mich im Sparring gegen Abraham und Murat ganz ordentlich geschlagen und bin nicht aus den Latschen gekippt. Die Kondition und die Schlagkraft haben hingehauen. Ich glaube auch, dass Coach Wegner ganz zufrieden mit mir war", meinte Woge, der auch beim Anbaden in der Ostsee vorneweg schwamm. "Die kalten Fluten gehörten zu unserem Wellnessprogramm. Nach der Sauna ging es zum Abschrecken ins Meer."

Ins kalte Wasser muss der zweifache Chemiepokalsieger am 4. Juni jedoch nicht springen, wenn er nach über einem halben Jahr verletzungsbedingter Zwangspause wieder in den Ring steigen soll. Schließlich hat der Könneraner seine bisherigen vier Auftritte in der Profiszene alle erfolgreich gestalten können. Der Halbschwergewichtler soll im Rahmen eines WM-Titelkampfes des dänischen Superstars Mikkel Kessler in Kopenhagen die nächste Chance erhalten und allmählich aufgebaut werden.

Der Gegner steht gegenwärtig allerdings noch nicht fest. Bei einer überzeugenden Leistung könnte Coach Wegner wieder eine Flasche Sekt springen lassen. Auch im Hause Woge würde eine kleine Feier steigen, wenn hinsichtlich der beruflichen Zukunft des Papas etwas mehr Sicherheit herrscht. Die hat Woge nun selbst in den Fäusten.