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Basketball-1. Regionalliga Basketball-1. Regionalliga: Rechtzeitige Zündung der Tigers in Cottbus

Von Daniel George 26.10.2014, 20:22
Angelo Görsch (am Ball) verwandelte im dritten Viertel zwei wichtige Dreipunktewürfe für die Tigers.
Angelo Görsch (am Ball) verwandelte im dritten Viertel zwei wichtige Dreipunktewürfe für die Tigers. Steffen Beyer Lizenz

Cottbus - Michael Opitz überlegte einen Moment. So richtig gefiel ihm die Formulierung „dreckiger Arbeitssieg“ in Bezug auf den 90:80-Erfolg seiner Aschersleben Tigers am Sonntagnachmittag beim BBC Cottbus nicht. „Ein Arbeitssieg war es schon irgendwie, na klar“, meinte der Tigers-Trainer, „aber ich würde es eher als späte Zündung bezeichnen.“ Spät, aber gerade noch rechtzeitig: Nach einem Fünf-Punkte-Halbzeitrückstand (43:48) kämpfte sich Aschersleben zurück und sicherte sich den fünften Sieg im fünften Spiel der Saison.

Ex-Tiger Neumann dreht auf

Offensiv fand das Tigers-Team im Cottbuser Grundschulzentrum von Anfang an ganz gut ins Spiel. Aber: „Defensiv“, stellte Kapitän Sebastian Harke im Nachhinein fest, „war das nicht optimal. Wir sind nicht richtig draufgegangen.“ Und die Gastgeber hatten nichts zu verlieren. Mit drei Niederlagen in die Saison gestartet wollte sich der BBC vor heimischem Publikum gut präsentieren, aber dass es gegen den unbesiegten Tabellenzweiten ganz schwer werden würde, war den Cottbusern klar. „Sie haben sich keine Gedanken gemacht, konnten befreit aufspielen“, erzählte Michael Opitz, dessen Mannschaft nach den ersten zehn Minuten dennoch mit drei Zählern in Führung lag (23:20).

Tabellenführer MTV Wolfenbüttel durfte am Sonntag einen mehr als deutlichen Heimsieg bejubeln: Gegen die zweite Mannschaft des BBC Magdeburg wurde mit 140:39 gewonnen - also mit 101 (!) Punkten Differenz.

Wolfenbüttel belegt mit fünf Siegen aus fünf Partien dank der besseren Korbdifferenz vor den Tigers weiterhin den ersten Platz.

Magdeburg ist mit fünf Niederlagen aus fünf Partien Letzter. Das Aufsteigerduell zwischen dem BC Rendsburg und Königs Wusterhausen ging mit 82:79 an den BC, der zur Pause mit drei Punkten (40:43) zurückgelegen hatte.

Das Spitzenspiel konnte der SSV Lok Bernau für sich entscheiden. Stade wurde vom SSV auswärts mit 76:68 besiegt.  (dg)

Im zweiten Spielabschnitt sollte sich das ändern. Vor allem, weil beim Gegner zwei Spieler aufdrehten: Der ehemalige Tigers-Akteur Felix Neumann war anscheinend besonders motiviert, streute bis zur Halbzeit 18 Zähler ein. Und sein US-amerikanischer Mitspieler Terence Billups hatte „ein unheimlich heißes Händchen“, wie Tigers-Coach Opitz bemerkte. Am Ende sollten starke 30 Punkte auf seinem Konto stehen.

Zur Halbzeit führte Cottbus mit fünf Zählern. Das änderte sich im dritten Spielabschnitt nur geringfügig, Aschersleben konnte lediglich einen Punkt aufholen. Doch dann setzten die Tigers ein Zeichen, genauer gesagt drei: Erst verwandelte Angelo Görsch zwei Dreipunktewürfe, ehe Andrew Jones ebenfalls von jenseits der Dreipunktelinie traf. Jones war mit 26 Punkten letztendlich bester, Görsch mit 16 Zählern zweitbester Werfer des Tigers-Teams. Auch Ljubisa Markovic (13 Punkte) und Mads Rasmussen (11) punkteten zweistellig. „Wir haben im vierten Viertel wichtige Rebounds geholt“, berichtete Manager Alexander Rolle, „bei Cottbus hat man gemerkt, dass die Last mehr oder weniger auf zwei Schultern verteilt war.“ Felix Neumann erzielte nach der Halbzeitpause nur noch sechs Zähler. Ihm war anzumerken, dass die Luft langsam dünn wurde.

„Es hat sich in der Schlussphase gezeigt, dass wir die tiefere Bank hatten“, sagte Kapitän Harke, der sieben Punkte und fünf Rebounds zum fünften Saisonsieg besteuerte. „Wir waren zum Schluss konsequent“, sagte er.

Auf einer Erfolgswelle

Die Tigers spürten, dass es Zeit war, einen Gang hochzuschalten. „Im letzten Viertel haben wir verstanden, dass unsere Leistung in den drei Vierteln davor nicht gut genug war“, meinte Coach Opitz, „wir haben angezogen, das ist nicht selbstverständlich.“ Aschersleben erzielte im letzten Spielabschnitt 14 Punkte mehr als Cottbus.

„In der vergangenen Saison hätten wir so ein Spiel vielleicht verloren“, sagte Sebastian Harke, „aber im Moment sind wir einfach auf einer Erfolgswelle.“ ()