Basketball-1. Regionalliga Basketball-1. Regionalliga: Nicht anders als damals

Aschersleben/MZ - Für Christian Elze gab es kein Halten mehr. Endlich war es soweit, seine Mannschaft hatte den Aufstieg perfekt gemacht. Der Tigers-Präsident griff zur Flasche. Trainer Nándor Kovács musste dran glauben: Sektdusche, mitten auf dem Parkett. „Das war ein wahnsinnig schönes Erlebnis“, erinnert sich Elze an den 9. April 2011. An den Tag, als die Aschersleben Tigers ihre Rückkehr in die 1. Regionalliga Nord mit einem Sieg bei den Hannover Korbjägern perfekt machten. Auch Hannover hatte sich damals Hoffnung auf den Aufstieg gemacht, am Ende aber vergebens. Inzwischen sind mehr als zwei Jahre vergangen - und am Sonnabend (Beginn: 19.30 Uhr) treffen beide Mannschaften im Ballhaus wieder aufeinander.
Topscorer aus England
Christian Elze erinnert sich noch gut an das Spiel. „Von uns waren fast 100 Fans da, eine tolle Atmosphäre“, so sagt er, „das Spiel stand ein bisschen auf Messers Schneide, aber wir haben es am Ende trotz starker Gegenwehr geschafft.“ 81:70 für Aschersleben, erster Platz, Aufstieg, das Ende einer dreijährigen Abstinenz. Die Tigers spielten wieder in der 1. Regionalliga, Hannover blieb nur ein weiterer Angriff auf den Spitzenplatz, die Hoffnung auf das nächste Jahr.
Die Korbjäger aber scheiterten erneut. Die Tigers durften währenddessen nur aufgrund des Verzichts eines anderen Vereins in der 1. Regionalliga Nord bleiben. Noch immer trennte beide Teams eine Spielklasse. Am Ende der vergangenen Saison war es dann soweit: Hannover sicherte sich den lang ersehnten Aufstieg, Aschersleben den Klassenerhalt. Nun sieht man sich wieder. Bei beiden Mannschaften hat sich seitdem so einiges verändert, manches ist aber auch gleich geblieben. „Ehrlich gesagt, hat man den Werdegang des Vereins nach diesem Spiel nicht mehr wirklich beobachtet“, gibt Christian Elze zu, weiß aber auch: „Hannover hat sich vor dieser Saison sehr gut verstärkt und eine spielstarke Mannschaft zusammengestellt.“
Der erfahrene Flügelspieler Rishi Kakad kam aus England und schwang sich in den ersten vier Partien der neuen Saison sogleich zum besten Hannoveraner Korbjäger auf: 18,5 Punkte pro Partie. Der 2,04 Meter große Lette Kalvis Sprude stand schon in der vergangenen Spielzeit im Kader der Gäste und scheint sich angesichts seiner 16,2 Zähler pro Partie auch in der neuen Spielklasse wohlzufühlen.
Gegner mit gleicher Bilanz
Mit einem etwas anderen Saisonverlauf hätte Hannover schon vor zwei Jahren aufsteigen können, Aschersleben hätte dann in der 2. Regionalliga bleiben müssen - aber so kam es eben nicht. Die Tigers feierten bei den Korbjägern ihren Aufstieg. Und das vor allem dank Brandon Shingles, wie sich Christian Elze erinnert. Der US-amerikanische Aufbauspieler war damals Denker und Lenker des Tigers-Teams. Präsident Elze meint: „Er hat uns zum Aufstieg geführt.“ Nándor Kovács stand bei den Tigers als Trainer an der Seitenlinie und durfte nach dem 81:70-Sieg in Hannover mit ansehen, wie seine Spieler die Netze abschnitten und Christian Elze mit einer Sektflasche auf ihn zugerannt kam. Momente für die Ewigkeit. Doch Kovács musste schon bald gehen. Inzwischen hat Michael Opitz das Zepter auf der Tigers-Trainerbank schon seit einiger Zeit in der Hand und peilt mit Aschersleben mittelfristig den Aufstieg in die Pro B an. Der Saisonstart verlief etwas holprig: Zwei Siege und zwei Niederlagen stehen auf dem Konto. Aufsteiger Hannover kommt mit der gleichen Bilanz ins Ballhaus. „Es gilt zu beweisen, wer die bessere Mannschaft ist“, meint Christian Elze, „wenn wir die Fehler aus dem Rostock-Spiel abstellen und die Mannschaft ihr volles Leistungspotenzial abrufen kann, dann bin ich guter Dinge.“
Für Elze wird es übrigens auch ein Wiedersehen mit Thorsten Freiheit geben, damals wie heute Trainer der Korbjäger. Vor zweieinhalb Jahren hatte Freiheit im Vorfeld des Gastspiels bei den Tigers gesagt: „Vielleicht ist gerade der Druck für die Heimmannschaft ein Vorteil für uns. Die Tigers müssen gewinnen. Wir nicht.“ Diesmal ist es nicht viel anders.