Basketball-1. Regionalliga Basketball-1. Regionalliga: Eine Herzensangelegenheit für die Aschersleben Tigers

Aschersleben/MZ - Sebastian Harke hätte den Verein ohne Probleme verlassen können. Seine starke Saison 2013/2014 hatte Begehrlichkeiten geweckt, an Angeboten - auch aus Liga zwei - mangelte es in jüngster Vergangenheit nicht. Ein paar Gespräche, eine Unterschrift - und Harke wäre weg gewesen. Aber Aschersleben ist seine Heimat. Die Tigers sind sein Verein - und Sebastian Harke ist ein loyaler Mensch. „Für mich“, sagt der 32-jährige Flügelspieler nach seiner Vertragsverlängerung beim Erstregionalligisten, „ist das eine Herzensangelegenheit.“
Führungsqualitäten unumstritten
Nun sollte man nicht zu sehr in Sportromantik schwelgen: Natürlich stimmt auch das Gesamtpaket. Sein Gehalt, sein Umfeld, die sportliche Perspektive. Sonst wäre ein Spieler wie Sebastian Harke, der in der vergangenen Saison durchschnittlich 13,9 Punkte pro Partie erzielte und zudem 9,9 Rebounds sammelte, wohl nicht bei den Tigers geblieben. Aber mehr als üblich in diesem nicht selten so harten Basketballgeschäft haben auch Emotionen eine Rolle gespielt - so viel ist sicher.
Und wahrscheinlich auch die Beziehung zu Trainer Michael Opitz, die eine ganz besondere ist. „Ich weiß, wie er tickt“, hat Harke einmal über seinen Trainer gesagt. Der weiß es nun sehr zu schätzen, dass sein Kapitän mit ihm in eine weitere Spielzeit geht: „Das ist unsere fünfte gemeinsame Saison, so etwas sieht man in der 1. Regionalliga selten“, sagt Opitz, der mit dem Flügelspieler erst beim BBC Magdeburg und in den vergangenen beiden Spielzeiten in Aschersleben zusammengearbeitet hat. Die Veränderung, die Harke in dieser Zeit durchlaufen hat, sei laut dem Coach eine durchweg positive: „Er ist variabler geworden, mittlerweile auch ein hervorragender Passgeber und sowieso einer der besten werfenden Leute, die es gibt.“
Auch sein Spiel unter dem Korb sowie seine Führungsqualitäten hätten sich in den vergangenen Jahren verbessert, so Opitz: „Früher war er Mitspieler, jetzt ist er Kapitän.“ In der kommenden Saison könnte Harke vermehrt auch auf dem Flügel eingesetzt werden. Mit Ljubisa Markovic steht bereits ein starker Centerspieler im Kader. MZ-Informationen zufolge soll ein weiterer großer Mann folgen. „Wir werden in der kommenden Saison einen deutlich jüngeren Kader haben als noch im letzten Jahr“, erzählt Tigers-Manager Alexander Rolle, „ da tut es natürlich gut, einen erfahrenen Mann wie Sebastian an Bord zu haben.“ Harke geht in seine dritte Saison nach seiner Rückkehr im Sommer 2012 vom BBC Magdeburg.
Bei allen Pflichtspielen dabei
Eine Besonderheit: Sebastian Harke hat in den vergangenen beiden Spielzeiten sämtliche Pflichtspiele im Tigers-Trikot absolviert. Der Mann ist auch mit 32 Jahren noch topfit, achtet auf seinen Körper und seine Ernährung - ein Musterprofi eben. „In der Vorbereitung gilt es, schnell als Einheit zusammenzuwachsen und die Neuzugänge zu integrieren“, blickt Sebastian Harke voller Vorfreude voraus. Der neue alte Tigers-Kapitän weiß: „Die Leistungsdichte in der Liga hat noch einmal zugenommen, es wird mit Sicherheit keine einfache Saison.“ Für die Aschersleben Tigers wird es durch die Unterschrift von Sebastian Harke aber um einiges leichter. „Mit der Unterstützung unserer Fans“, ist sich der gebürtige Ascherslebener sicher, „können wir einiges bewegen.“ Er wird sein Bestes geben - denn für ihn ist das eine Herzensangelegenheit.