Arbeitsagentur Arbeitslose im Salzlandkreis: Arbeitslosenquote ist im April 2019 deutlich auf 8,2 Prozent gesunken

Bernburg - Die Arbeitslosenquote im Salzlandkreis ist im April im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich von 8,9 auf 8,2 Prozent gesunken. Von einem Frühjahrsaufschwung kann dennoch keine Rede sein. Laut Bernburgs Arbeitsagentur-Geschäftsführerin Anja Huth beziehen sogar 134 Menschen mehr Arbeitslosengeld I als im März. Gründe seien die Schiess-Insolvenz in Aschersleben und entlassene Zeitarbeiter - die Vorboten einer Konjunkturabkühlung?
Die Situation im Salzlandkreis ist weiter sehr differenziert. Die niedrigste Arbeitslosenquote hat der Altkreis Schönebeck (7,3 Prozent), gefolgt von Bernburg (7,4) und Staßfurt (9,0). Schlusslicht bleibt Aschersleben (10,0).
Niedrigste Quote im Raum Schönebeck, höchste Quote im Raum Aschersleben
„Viele Unternehmen im Landkreis produzieren für den Export und sind stark von der Weltkonjunktur abhängig. Wie die Unternehmen vor dem Hintergrund von Handelskonflikten, Brexit usw. in die Zukunft blicken, erfragen wir gerade stichprobenhaft“, erläutert Anja Huth.
Trotz aller Risiken rate sie zur Gelassenheit. Denn: „Der Anteil von Dienstleistungen an der Wirtschaftsleistung legt immer mehr zu. Jobs in diesem Sektor sind nicht als Folge einer guten Konjunktur entstanden. Gerade Boom-Branchen wie Pflege oder Erziehung hängen praktisch nicht von der Konjunktur ab.“
Anteil von Dienstleistungen an der Wirtschaft im Salzlandkreis steigt
Dass die Erwerbslosenquote in der Region trotzdem stark gefallen ist, hängt laut Anja Huth mit verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Programmen des Jobcenters zusammen. Hartz-IV-Empfänger, die an solchen Maßnahmen teilnehmen, werden in der Arbeitslosenstatistik nicht mehr erfasst.
Die Arbeitsagentur-Chefin hält deshalb die sogenannte Unterbeschäftigungsquote für aussagekräftiger, um den Arbeitsmarkt zu beschreiben. Diese sank binnen Monatsfrist von 13,1 auf 12,3 Prozent.
266 neue offene Stellen sind der Arbeitsagentur im April gemeldet worden. Insgesamt gibt es aktuelle 1076 freie Arbeitsplätze. Besonders gesucht werden Mitarbeiter in der Produktion und Fertigung (437), im Gesundheitsbereich (169) sowie in der Logistikbranche (161).
(mz)