Altes Grabensystem saniert Altes Grabensystem saniert: Es herrscht wieder Bachidylle

Cörmigk - „Doch, ich bin sehr zufrieden. Das hätten wir allein nie hinbekommen.“ Günter Clemens, Ortsbürgermeister von Cörmigk, sieht in der nun fertigen Sanierung des alten Grabensystems, das Oberflächenwasser ableitet und zwei Teiche speist, eine Verschönerung des Ortsbildes. Und auch, dass der kleine Ort, der zu Könnern gehört, wieder ein Stück lebenswert wird.
Möglich war die Aktion, weil es Fördergelder vom Land gab, sagt Dirk Hendrich, Geschäftsführer Unterhaltungsverband „Westliche Fuhne/Ziethe“. Hergerichtet wurde der einstige Verlauf des alten Horngrabens, der durch den Ort geht und sowohl den Dorfteich als auch den Gellertteich mit Wasser versorgt. Wenn denn was da ist, sagt Hendrich.
„Es wurde wie in einem Sumpf gearbeitet“
Momentan ist es mehr als üblich. Das ist zwar für die beiden Teiche schön, aber bei Bauarbeiten brachte das echte Probleme mit sich. „Es wurde wie in einem Sumpf gearbeitet“, sagt Bauleiterin Jana Giechau. Vor allem im Teil kurz vor dem Gellertteich, der gleich hinter der Kreuzung in Richtung Preußlitz ist, quasi gegenüber der Mühlenbäckerei, war alles zugewuchert.
Der kleine Bagger musste immer auf Stahlplatten gestellt werden, die nach und nach vorgerückt wurden, damit er nicht im Morast versinkt.
Alter Verlauf des Grabensystems wieder hergestellt und funktionsfähig
Dennoch, so Hendrich, war die Entscheidung richtig, im Januar mit den Arbeiten zu beginnen, denn die Fördermittel müssen bald abgerechnet werden. „Es war schwierig, aber wenn man das Ergebnis sieht, ist das alles vergessen“, so Hendrich, der am Freitag mit den Firmen zusammen die Arbeiten abnahm. Bis auf Kleinigkeiten gab es nichts zu beanstanden.
Und auch dem Anliegen von Clemens, dass die kleinen Dreckberge verschwinden, die am Straßenrand der Ortsdurchfahrt liegen, wolle man sich widmen. Die sammelten sich an Bäumen und Straßenschildern an, wenn die Baufirmen die Straße reinigten.
Die Sanierung hat den alten Verlauf des Grabensystems wieder hergestellt und funktionsfähig gemacht. Der neue Horngraben kommt aus Richtung Dohndorf und zweigt vor Cörmigk ab und umgeht das Dorf.
Wenn Wasser im Graben ist, ist es wie ein Bach, der für ein bisschen Idylle im Ort sorgt. Ein Abzweig geht in den Dorfteich, dessen Abfluss in den neuen Horngraben geht. Steine im Bachlauf sorgen dafür, dass sich das Wasser ein wenig anstaut. Doch die Durchgängigkeit ist gewährleistet.
Nächstes Projekt: Gellertteich soll entschlammt werden
Darum muss eine Querung, die das Wasser vor dem Zulauf zum Dorfteich aufstaut, weg. Es müsse andere Möglichkeiten geben, das Wasser so zu stauen, dass der Dorfteich, der auch Angelgewässer ist, Wasser erhält, so Hendrich.
Nach dem Passieren des Dorfteiches fließt das Wasser unter der Straße durch in Richtung Preußlitz, zum Gellertteich, der einst die Mühle mit Wasser speiste. Das ist auch gewährleistet. Denn mit dem Grabensystem wurde der Zulauf zur Mühle erneuert und der Ablauf saniert.
Als ein weiteres Projekt steht an, den Gellertteich, der sehr verschlammt ist, auf einer Fläche von 1.500 Quadratmetern zu entschlammen. Voraussetzung ist, dass es Geld vom Land gibt. Dann wäre der Teich wieder pure Natur, in dem sich Amphibien und Fische ebenso tummelt könnten, wie Vögel am Ufer. „Früher bin ich hier Schlittschuh drauf gelaufen“, erinnert sich Clemens. (mz)