Naturschutz Alter Schornstein Altenburg Stadt Nienburg repariert: Storchennest gesichert auf Gelände von Landwirt Volker Bosse

Altenburg - Nun steht er wieder sicher. Der Schornstein auf einem Gebäude des Altenburger Landwirtes Volker Bosse, und damit haben auch die Störche, die hier nisten, wieder Sicherheit, dass ihr Nest nicht abstürzt.
Risse und lockere Steine waren bemerkt worden. Der Schaden war so groß, dass der Einsturz befürchtet wurde. „Im Laufe der Jahre wächst so ein Storchennest auf eine beachtliche Größe und damit die Last“, sagt Steffen Amme vom Fachdienst Natur und Umwelt.
Der Storchenbeauftragte Henkel hatte die Naturschutzbehörde informiert
Uwe Henkel, ehrenamtlicher Storchenbeauftragter des Landkreises, setzte sich mit der Unteren Naturschutzbehörde in Verbindung. Die fand in der Firma Walter Dach & Bau aus Nachterstedt und in der Firma „Schwenk Sand und Kies Nord“ Unterstützer. Schwenk und Walter, die die Kosten im Wert von etwa 3.100 Euro übernahmen, engagieren sich im Naturschutz. Nachhaltigkeit spiele in der Firmenphilosophie eine große Rolle, sagt Sebastian Sponfeldner, Technischer Leiter bei „Schwenk Sand und Kies Nord“, mit Sitz im Calbenser Ortsteil Schwarz.
Seit 1994 sind hier in Altenburg jedes Jahr Störche, weiß der Storchenbeauftragte Henkel zu berichten. Damals war eine Metallkonstruktion auf den nicht mehr genutzten Schornstein aufgebracht worden, die die Öffnung verschloss, denn immer wieder war Baumaterial des Storchennestes in den Schornstein gefallen
. Wenn die Öffnungen nicht verschlossen sind, kann es auch vorkommen, dass Störche in den Schornstein stürzen. Sie überleben das manchmal, doch wenn es niemand bemerkt, kann man sie nicht retten, sagt Michael Kaatz, Geschäftsführer des Storchen-hofes Loburg.
Seit 1994 nisten auf dem ungenutzten Schornstein jedes Jahr Störche
Es sei wichtig, dass bei solchen Projekten wie in Altenburg auch die Eigentümer mitspielen. Im Fall des Landwirtes Volker Bosse gab es da keine Probleme. Für Kaatz hat der Standort des Storchennestes, das er auf 200 bis 300 Kilogramm Gewicht schätzt, Vorteile.
Gleich an das Gehöft grenzt die Bode-Niederung zwischen Altenburg und Nienburg. Hier findet der Storch gute Bedingungen. Die Wiesen sind wenig bearbeitet und so hat der Storch hier einerseits Ruhe und andererseits Nahrung. Das erklärte auch, sagt Henkel, warum das Storchenpaar nicht nur vier Junge hatte, sondern diese auch flügge geworden sind.
„Störche ziehen meist nur zwei Junge auf“, so Henkel. Wenn das Nahrungsangebot gut ist, können es auch mehr sein. Vier sind aber an sich schon selten, noch seltener, dass alle vier durchkommen, sagt Kaatz. Wird das Futter knapp, sterben die schwächsten Tiere oder werden einfach aus dem Nest geworfen, um den anderen das Überleben zu sichern.
Störche ziehen meist nur zwei Jungvögel auf, in Altenburg sind es vier
Im Salzlandkreis leben 32 Storchenpaare in Altenburg, Baalberge, Plötzkau, Preußlitz, Mukrena sowie in Frose, Unseburg und Athensleben. Trotz des zweiten Hitzesommers hintereinander zogen die meisten der Paare Junge auf. Die Zahl der Störche ist aber rückläufig. Nicht dramatisch, so Kaatz, aber dennoch gehen die Zahlen leicht zurück.
Das liege an den Zielen, die die Störche im Winter anvisieren. Die Störche aus dem Osten fliegen meist nach Afrika. Da dort die Nahrungsbedingungen nicht mehr sind wie früher, fehlt vielen die Kraft bis nach Deutschland zu fliegen. Sie suchen sich eine neue Heimat. Die Störche aus westlichen Gebieten fliegen nach Spanien. Hier wächst die Anzahl. (mz)