Wegen Eintritt Abenteuerland Schadeleben: Sachsen-Anhalts größten Freiluft-Spielplatz schreibt schwarze Zahlen

Schadeleben - Es war der richtige Weg, sieht sich Sebastian Kruse nun bestätigt. Für eine nicht einfache Entscheidung. Nach langen Diskussionen hatte sich der Aufsichtsrat der Seeland-Gesellschaft vor zwei Jahren entschieden, für das Abenteuerland - den größten Freiluft-Spielplatz Sachsen-Anhalts - Eintritt zu verlangen. Zum ersten Mal, seit die acht Hektar große Spiellandschaft am Concordia See 15 Jahre zuvor eröffnet wurde.
„Und zum ersten Mal hat sich der Spielplatz selbst finanziert, haben sich die Ausgaben für Reparaturen und Personalkosten mit den Einnahmen gedeckt“, sagt Kruse, der Geschäftsführer der Seeland-Gesellschaft ist. 123.000 Euro hat die dort 2017 eingenommen. 30.000 Euro mehr als im Jahr zuvor, als nur für das Parken Geld verlangt wurde. „Viele der Besucher haben da ihre Fahrzeuge einfach irgendwo in der Botanik abgestellt, um das Bezahlen zu umgehen.“
Einnahmen der Seeland-Gesellschaft stiegen um 30.000 Euro
Doch auf das Geld war die Gesellschaft angewiesen, um den Spielplatz langfristig halten zu können. Denn die über 40 Spielgeräte und die geschnitzten Figuren sind zumeist aus Robinienholz. Ein Naturmaterial also, das in die Jahre kommt und regelmäßig gepflegt und ausgetauscht werden muss.
Ein Spielplatz in der Größe koste eben immer Geld, so Kruse, der die Eintrittspreis-Entscheidung deshalb für richtig hält. „Eine markante Veränderung, die sich ausgewirkt hat.“
Nicht einmal Beschwerden von den Besuchern habe es gegeben. Im Gegenteil: „Sie haben gesagt, dass wir das schon viel eher hätten machen sollen“, sagt der Geschäftsführer. Eintritt an solchen Einrichtungen zu verlangen, sei das Übliche. „Und die Beträge sind fair“, findet der Geschäftsführer.
So müssten zwei Euro für Kinder ab drei Jahren, für Erwachsene drei Euro und für Gruppentickets bis zu 15 Personen 20 Euro gezahlt werden. Ebenso viel kosten Jahreskarten. Preise, die auch in diesem Jahr nicht erhöht werden sollen.
Gruppenticket für bis zu 15 Personen kostet 20 Euro
„Der erste Schritt ist getan, um die Zuschüsse der Stadt zu reduzieren“, erklärt der Geschäftsführer. Der nächste Vorstoß war im vergangenen Jahr die Übernahme der Bewirtschaftung des Platzes, auf dem in der Saison sechs Leute arbeiten. Vom Imbiss bis hin zur Spielgerätereparatur. „Nun ist alles in einer Hand – und es war die richtige Entscheidung.“
Das würden auch die Besucherzahlen zeigen. So habe es 2017 noch 40 000 und im vergangenen Jahr schon 50.000 Gäste gegeben. „Wobei wir das nicht ganz so genau sagen können, denn bei den Gruppentickets weiß man ja nicht, ob das nun von 13, 14 oder 15 Leuten genutzt wurde.“ Doch gerade diese Tickets seien bei den Besuchern – vor allem bei Schulklassen – gut aufgenommen worden.
Gesellschaft investierte in neue Grillplätze und Sitzgelegenheiten
„Auch die Qualität hat sich verbessert“, findet Kruse. „Das sagen uns die Besucher und die Bewertungen.“ So hätte die Gesellschaft im vergangenen Jahr vor allem in neue Grillplätze und Sitzgelegenheiten investiert, die Sanitäranschlüsse erneuert.
„Das kommt gut an bei Vereinen, Schulen, Familien“, hat der Geschäftsführer erfahren - und freut sich, dass es schon wieder die ersten Anmeldungen gibt. „Für die Einschulung etwa sind wir schon komplett ausgebucht.“
Nun wird die Saison vorbereitet, die traditionsgemäß Ostern eröffnet wird. „Die abgebauten Spielgeräte werden repariert, die Öseg hat die Figuren eingelagert, auch die werden aufgefrischt“, zählt Kruse auf. Dazu kommen die vielen Sturmschäden, die beseitigt werden müssen. Aber bis Ostern ist noch ein bisschen Zeit. Da soll es übrigens auch wieder eine Überraschung geben.
Ob ein neues Spielgerät oder neue Figuren, der Geschäftsführer will es noch nicht verraten. Dafür erklärt er, dass der Spielplatz zur Kulturstempel-Route im Salzlandkreis gehört. Eine Entscheidung, über die er sich jedenfalls sehr freut.
(mz)