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Zahl fast verdreifacht Zahl fast verdreifacht: Dramatische Zunahme der Keuchhusten-Fälle im Land

15.01.2018, 09:51
Keuchhusten
Keuchhusten dpa

Magdeburg - 2017 sind in Sachsen-Anhalt deutlich mehr Menschen an Keuchhusten erkrankt als im Jahr zuvor. Von Januar bis Mitte Dezember wurden 719 Fälle registriert - nach 252 im Vorjahreszeitraum, wie die Techniker Krankenkasse (TK) in Magdeburg unter Berufung auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) mitteilte. Das entspricht nahezu einer Verdreifachung. Im Bundesländervergleich liege Sachsen-Anhalt damit auf Platz zwei; nur im Saarland sei ein noch größeres Plus an Keuchhustenfällen verzeichnet worden, hieß es. Bundesweit stieg die Zahl der Fälle den Angaben nach um knapp 20 Prozent auf 15.900.

Keuchhusten wird durch Bakterien verursacht und ist weltweit eine der häufigsten Atemwegsinfektionen. Pertussis ist hochansteckend, in der Regel aber nur für Neugeborene lebensbedrohlich. Zu Beginn zeigen sich für ein bis zwei Wochen leichte Erkältungsbeschwerden mit Schnupfen, Husten und Schwächegefühl. Danach ist ein langwieriger, trockener Husten typisch. Es kommt zu krampfartigen Hustenstößen, die häufig mit einem keuchenden Einziehen der Luft enden. Die zahlreichen Hustenanfälle können sehr quälend sein und treten bei vielen Betroffenen vorwiegend nachts auf. Die Infektion dauert in der Regel vier bis sechs Wochen. Nur im Frühstadium lässt sich Keuchhusten erfolgreich mit Antibiotika bekämpfen. 

Die TK appellierte angesichts der Entwicklung an Eltern, den Impfschutz nicht zu vernachlässigen. Die Ständige Impfkommission am RKI empfiehlt für Säuglinge und Kleinkinder bis zu 14 Monaten eine zweimalige Grundimmunisierung. Zudem rät sie zu Auffrischungsimpfungen. Keuchhusten gilt als Kinderkrankheit, es können aber auch Erwachsene an ihr erkranken. Übertragen wird Keuchhusten per Tröpfcheninfektion. (dpa)