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Letzter Zeitzeuge des Weltkriegs „Wir waren Kanonenfutter“ - der 98-Jährige Helmut Schaudig über die Gefechte an der Elbe

Mit 17 Jahren musste Helmut Schaudig in den Kriegseinsatz. Im April 1945 stellte er sich als Teil der Armee Wenck - des letzten Aufgebots der Wehrmacht - bei Barby im heutigen Salzlandkreis den Amerikanern entgegen. Dort erlebte er Szenen, die er sein Leben lang nicht vergessen hat.

Von Julius Lukas Aktualisiert: 08.05.2025, 16:25
Helmut Schaudig (98) bei der Gedenkveranstaltung in Walternienburg. Hier wurde der Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht und an die Kämpfe um den "Brückenkopf Barby" erinnert.
Helmut Schaudig (98) bei der Gedenkveranstaltung in Walternienburg. Hier wurde der Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht und an die Kämpfe um den "Brückenkopf Barby" erinnert. (Foto: Thomas Linßner)

Walternienburg/Bad Mergentheim/MZ. - Es gibt Momente, an die erinnert sich Helmut Schaudig, als seien sie erst gestern geschehen. Dabei sind sie 80 Jahre her. Da ist die Situation unweit der Elbe bei Walternienburg (Kreis Anhalt-Bitterfeld), als er mit seinen Kameraden in einem Wassergraben ausharrte. 200 Meter entfernt war die Stellung der Amerikaner. „Einer aus unserem Trupp sollte als Melder Informationen an das Kommando übermitteln“, erzählt Schaudig. Der junge Mann sei losgerannt, durch das freie Feld. „Er kam nicht weit, wurde getroffen - wir konnten nichts mehr für ihn tun, es war scheußlich.“