Gefahr Vorsicht, Eis und Schnee! Wintereinbruch sorgt für Unfälle und Glätte-Chaos in Sachsen-Anhalt
Schnee und Eisglätte haben die Straßen in Sachsen-Anhalt am Dienstagmorgen fest im Griff gehabt. Besonders schlimm hat es den Süden des Bundeslandes und den Harz getroffen. Doch auch Einwohner von Halle und Magdeburg ächzten unter den frostigen Temperaturen.
Magdeburg/Halle/Quedlinburg/US - Zu zahlreichen Unfällen haben Schnee und Eisglätte in der Nacht zu Dienstag in Sachsen-Anhalt geführt. Auf vielen Straßen mussten Polizei und Bergungsdienste ausrücken.
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Allein im Landkreis Harz registrierte die Polizei 40 Verkehrsunfälle bis 13 Uhr. Schneefall und Glätte führten insbesondere im Oberharz, Blankenburg und Wernigerode zu Beeinträchtigungen. So kam unter anderem gegen 6 Uhr ein Renault in Wernigerode von der Halberstädter Straße ab und rutschte in den Straßengraben. Der 38-jährige Fahrer blieb unverletzt.
In Magdeburg wurden bis zum Vormittag neun Unfälle gezählt - und damit deutlich mehr als sonst regulär, wie es auf Nachfrage heißt. Alleine drei davon seien eindeutig der Straßenglätte zuzuschreiben. Zu einem Unfall sei es zwischen einem Auto und einem Streufahrzeug gekommen. An anderer Stelle war wiederum eine Frau gänzlich ohne Sicht gefahren.
Schneefall sorgt seit Montagabend auch auf den Straßen im Raum Halle für Probleme. Der schlimmste Unfall bislang ereignete sich dort am Dienstagmorgen auf der Landesstraße 210 bei Eckartsberga. Dort rutschte ein Schulbus mit 16 Kindern in einen Graben. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurde dabei ein Kind verletzt.
In Halle selbst brach ein Baum unter der Schneelast zusammen und stürzte auf eine Telefonleitung. Mittels einer Kettensäge wurde der Baum beseitigt.
Auf der Autobahn A38 von Göttingen in Richtung Halle kam es wegen der Eisglätte zwischen Dreieck Südharz und Allstedt zu einer Gefahr durch eine Unfallstelle auf dem rechten Fahrstreifen.
Auch auf der Autobahn A36 Vienenburg Richtung Autobahnkreuz Bernburg ist es zwischen Thale und Quedlinburg-Mitte im Harz zu einem Unfall mit einem LKW gekommen, wie die Polizei mitteilte. Dort war die Richtungsfahrbahn gesperrt. Wer konnte, sollte das Gebiet weiträumig umfahren, hieß es. Insgesamt konnten am Dienstagmorgen sechs Unfälle in sieben Stunden auf der A36 im Harz und im Salzland bei Aschersleben gezählt werden. Die Autobahn war immer wieder nach Glätte-Unfällen voll gesperrt.
Auf der A9 im Raum Dessau blieb es hingegen ruhig. Die Polizei meldete am Vormittag lediglich einen wetterbedingten Unfall. Wie ein Polizeisprecher sagte, war ein Lastwagen mit Auflieger auf der rechten Spur in Fahrtrichtung München unterwegs, als ihn um kurz vor 9 Uhr ein anderer Autofahrer zwischen Köselitz und Klein Marzehnsschnitt. Der Lkw-Fahrer verlor aufgrund der rutschigen Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug und rutschte in den Graben. Der Auflieger blieb auf der rechten Spur stehen.
Ebenfalls im Harz hatte sich auf der Bundesstraße B79 von Quedlinburg Richtung Wolfenbüttel zwischen Athenstedt und dem Abzweig nach Dardesheim wegen Schneeglätte ein LKW quergestellt, der die Fahrbahn blockierte.
Im Raum Querfurt standen auf mehreren Straßen Lkw quer oder sind in Gräben gerutscht. Noch am Vormittag hatten mehrere Laster Probleme, die Spur zu halten. Bislang seien die Fahrer glimpflich davon gekommen. Es habe keine Verletzten gegeben, so ein Polizeisprecher.
Auf der Bundesstraße B86 von Straußfurt Richtung Hettstedt waren zwischen dem Abzweig nach Beyernaumburg und Annarode durch Schneeglätte gleich mehrere Fahrzeuge auf allen Fahrstreifen liegengeblieben. Lkw konnten diese Strecke nicht passieren. Doch auch andere Autofahrer wurden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
Auf der Bundesstraße B180 von Lutherstadt Eisleben in Richtung Naumburg waren wiederum zwischen Barnstädt und Steigra mehrere Fahrzeuge auf allen Fahrstreifen liegengeblieben. Die Autos bildeten eine Gefahr für weitere Fahrer, die die Unfallstellen passieren wollten. Deswegen wurden ortskundige Autofahrer gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren, um der Schneeglätte zu entgehen.
Auch im Salzland blieben Autofahrer nicht von der Eisglätte verschont. Dort stand auf der Bundesstraße B180 Richtung Wanzleben zwischen Ausfahrt A36, Aschersleben-Mitte und Winningen ein LKW quer. Die Straße war gesperrt.
Ebenfalls auf der Bundesstraße B246A von Schönebeck in Richtung Hakenstedt stand zwischen Seehausen und Siegersleben ein LKW quer und die Straße war gesperrt.
Auf der Bundesstraße B250 von Eckartsberga Richtung Querfurt war eine Warnung für die Strecke zwischen Eckartsberga und Nebra herausgegeben worden. Dort herrschte Straßenglätte und ein Baum war auf die Fahrbahn gestürzt.
Auch Landstraßen sind von der Eisglätte betroffen. So war die L151 an der Landesgrenze von Thüringen zwischen Emseloh und Blankenheim für LKW gesperrt. Dort hatte sich ein Fahrzeug so quergestellt, dass es mehrere Fahrstreifen versperrte.
Auf der Landstraße L3086 Straußfurt Richtung Hettstedt war zwischen dem Kreisverkehr Artern und dem Abzweig nach Voigtstedt ein Schwertransport wegen der schlechten Witterungsverhältnisse liegengeblieben.
Auch die Landstraße L236 Richtung Friedrichshöhe zwischen Abzweig nach Rottleberode und Schwenda ist
bis auf weiteres gesperrt, Feuerwehreinsatz, ortskundige Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
Eine explizite Warnung vor den drohenden schlechten Witterungsverhältnissen hatten außerdem zwei Kreise herausgegeben: Der Oberharz warnte bereits seit gestern Nacht vor der Eisglätte, die den Schneefall am und um den Brocken herum zur Gefahr mache. Dort wurden Lkw gebeten, die Straßen nur mit Winterausrüstung zu befahren. Doch auch Stendal sorgte sich um die Unversehrtheit der Autofahrer und warnte vor anstehender Straßenglätte. Damit hat der Winter nun auch den Norden Sachsen-Anhalts fest im Griff.
Am Dienstag ist mit weiterer Eisglätte und dementsprechend mit weiteren Unfällen und Straßensperrungen zu rechnen. Autofahrer sollten gerade in den Morgenstunden in Sachsen-Anhalt also besonders vorsichtig fahren.