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Finanzministerium Meist ehrliche Steuerzahler: Nur wenige hinterzogene Steuern in Sachsen-Anhalt aufgedeckt

Die meisten Sachsen-Anhalter zahlen ihre Steuern ehrlich. Steuerfahnder kommen aber immer wieder schwarzen Schafen auf die Spur und sorgen dafür, dass etliche Millionen doch noch im Staatssäckel landen.

Von dpa 29.05.2022, 06:55
Steuerfahnder nehmen an einer Razzia teil.
Steuerfahnder nehmen an einer Razzia teil. Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt ist das Gesamtvolumen aufgedeckter hinterzogener Steuern im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen. Es seien hinterzogene Steuern in Höhe von 16.604.920 Euro festgestellt worden, teilte das Finanzministerium in Magdeburg auf Nachfrage mit. Im Jahr 2020 hatte die Summe noch bei 25,2 Millionen Euro gelegen und damit schon deutlich unter der des Jahres 2019, als es noch gut 73,5 Millionen Euro gewesen waren. 2018 waren nicht gezahlte Steuern in Höhe von rund 75,2 Millionen Euro aufgedeckt worden.

„Die Höhe der festgestellten Mehrsteuern wird auch durch den Abschluss von sogenannten Großverfahren beeinflusst“, hieß es aus dem Ministerium. „Der Ermittlungszeitraum in diesen Fällen beträgt in der Regel mehrere Jahre. In dem Jahr in dem ein beziehungsweise mehrere Großverfahren abgeschlossen werden, steigt das festgestellte Mehrergebnis an hinterzogenen Steuern überdurchschnittlich an.“

Im vergangenen Jahr wurden dem Finanzministerium zufolge 229 Fahndungsprüfungen abgeschlossen, 2020 waren es noch 322 gewesen und 2019 rund 300.

Steuerhinterzieher melden sich oft freiwillig

Es melden sich aber auch mutmaßliche Steuerhinterzieher selbstständig bei den Behörden: Im Jahr 2021 gingen den Angaben zufolge insgesamt 44 Selbstanzeigen ein. Wie hoch die Summe der daraus resultierenden hinterzogenen Steuern ist, wird nicht erhoben, wie es hieß.

Aktuell gibt es 76 Steuerfahndungsprüfer und -prüferinnen im Land. Im vergangenen Jahr sein niemand von ihnen in den Ruhestand gegangen. Zwei neue Bedienstete, die sich zurzeit in Ausbildung befänden, kamen laut Ministerium hinzu.