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Wieder mehr Fahrgäste in Bus und Bahn Wieder mehr Fahrgäste in Bus und Bahn: Warum die Anbieter trotzdem Verluste machen

30.08.2020, 06:51
Obwohl die Zahl der Fahrgäste wieder zunimmt, rechnen viele Verkehrsbetriebe mit Verlusten. (Archivbild)
Obwohl die Zahl der Fahrgäste wieder zunimmt, rechnen viele Verkehrsbetriebe mit Verlusten. (Archivbild) picture alliance /dpa

Halle/Magdeburg - In den Straßenbahnen und Bussen in Sachsen-Anhalt sind seit den Corona-Beschränkungen im Frühjahr wieder mehr Fahrgäste unterwegs.

„Aktuell liegt das Fahrgastaufkommen wieder bei knapp 80 Prozent des Vorjahres“, sagte Vinzenz Schwarz vom Vorstand der Halleschen Verkehrs-AG (Havag) in Halle. Ende März brach das Fahrgastaufkommen der Havag um etwa 70 Prozent ein.

Fahrgastzahlen steigen nach Corona-Beschränkungen wieder an

Auch bei der Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH (MVB) und der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) stiegen die aufgrund der Corona-Beschränkungen zwischenzeitlich eingebrochenen Fahrgastzahlen in den vergangenen Wochen wieder an. Dennoch rechneten die Unternehmen für 2020 mit Millionenverlusten.

Fahrgastrückgang von bis zu 80 Prozent

„Der Lock-Down mit den damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens führte zum massiven Rückgang im Fahrgastaufkommen“, erklärte der DVV-Sprecher Christian Mattke in Dessau-Roßlau. Ende März musste das Unternehmen daher auf einen Sonderfahrplan ohne Straßenbahnbetrieb umsteigen.

Zwischenzeitlich fuhren rund 80 Prozent weniger Fahrgäste als sonst durch Dessau und Umgebung. Auch bei der MVB fiel das Fahrgastaufkommen den Angaben zufolge zu Beginn der Corona-Beschränkungen um rund 70 Prozent gegenüber dem sonstigen Aufkommen.

„Wir rechnen für das Gesamtjahr mit einem Umsatzrückgang von sechs Millionen Euro netto“, erklärte der Sprecher der Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH (MVB), Tim Stein, in Magdeburg. Auch die Havag und die DVV gehen nach eigenen Angaben von starken Umsatzeinbrüchen aus.

Fahrgasteinbruch durch fehlende Pendler

Das öffentliche Leben sei vor allem in den ersten Wochen der Corona-Beschränkungen enorm zurückgefahren worden, erklärte Stein von der MVB. Kitas und Schulen wurden vorübergehend geschlossen, viele Betriebe führten das Arbeiten von Zuhause aus ein.

Dadurch sank die Zahl der Pendler. Auch Restaurants sowie kulturelle und touristische Anlaufpunkte waren zwischenzeitlich dicht, ergänzte der Havag-Vorstand Vinzenz Schwarz.

Darüber hinaus führten möglicherweise die Maskenpflicht und die Verunsicherung der Menschen, sich einem Infektionsrisiko auszusetzen, zu einem Einbruch bei den Fahrgastzahlen, so Mattke von der DVV. (dpa)