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Wegen gestohlener Texte  Wegen gestohlener Texte : Sachsen-Anhalts Grünen-Chefin Garben kündigt Rücktritt an

Von Hagen Eichler 06.08.2019, 08:04
Sachsen-Anhalts Grünen-Chefin Britta-Heide Garben tritt nun doch sofort zurück.
Sachsen-Anhalts Grünen-Chefin Britta-Heide Garben tritt nun doch sofort zurück. dpa-Zentralbild

Magdeburg - Die sachsen-anhaltische Grünen-Landesvorsitzende Britta-Heide Garben wird nach Angaben ihrer Partei zurücktreten. Das bestätigte der Grünen-Landesvorstand am Dienstag. Voraussichtlich im November soll ein Parteitag einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin wählen. Das sei der frühestmögliche Termin, um alle Fristen einzuhalten. Bis dahin werde Garben ihr Amt weiter ausüben. Nach Außen werde die Partei ab sofort aber ausschließlich durch Amtskollegin Susan Sziborra-Seidlitz vertreten.

Britta-Heide Garben kommt mit iher Entscheidung offenbar einem Abwahlverfahren zuvor. Die MZ hatte in der vergangenen Woche enthüllt, dass Garben fünf in diesem Jahr veröffentlichte Blogbeiträge fast ausschließlich aus Textbausteinen anderer Autoren zusammenkopiert hatte. Jeder Hinweis auf die wahren Urheber war entfernt. Garben begründete das mit Zeitnot und sprach von einem „technischen Fehler“ beim Zitieren.

Plagiatsaffäre - Rücktrittsforderungen gegen Garben

Mittlerweile gibt es Rücktrittsforderungen aus den Vorständen von sechs Kreisverbänden. Bereits drei Kreisverbände hätten das Recht, ein Abwahlverfahren einzuleiten. Die reguläre Amtszeit des Grünen-Landesvorstands endet im Sommer des nächsten Jahres.

Garben ist neben Susan Sziborra-Seidlitz eine von zwei Grünen-Vorsitzenden. Die 48-Jährige bewirtschaftet mit ihrem Mann ein Gut in der Magdeburger Börde. Garben selbst wollte sich auf MZ-Nachfrage mit Verweis auf familiäre Gründe nicht äußern.

„Ich bin Britta sehr dankbar und sehr froh darüber, dass sie uns bis zur Nachwahl weiterhin im Landesvorstand erhalten bleibt. Der Landesvorstand und ich danken Britta-Heide Garben ausdrücklich für ihre Tätigkeit und ihre Entscheidung, trotz der für sie sehr schweren Umstände und Belastungen ihre übernommene Verantwortung für unsere Partei weiter wahrzunehmen, damit bis zum Fristenablauf keine Vakanz entsteht. Wir bedauern ihre Entscheidung“, sagte ihre Mit-Vorsitzende Sziborra-Seidlitz. (mz/dpa)