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bußgelder drohen Wasserknappheit in Sachsen-Anhalt: In diesen Regionen ist die Wasserentnahme verboten

Mangelnde Niederschläge und die steigenden Temperaturen lassen in Sachsen-Anhalt das Wasser knapp werden. Welche Landkreise die Wasserentnahme verbieten, was für Bußgelder drohen und wie sich Wasser sparen lässt.

Aktualisiert: 20.07.2023, 07:15
In Sachsen-Anhalt wird das Wasser knapp. Einige Landkreise haben bereits Einschränkungen bei der Entnahme erlassen.
In Sachsen-Anhalt wird das Wasser knapp. Einige Landkreise haben bereits Einschränkungen bei der Entnahme erlassen. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Magdeburg/Halle (Saale)/DUR/dpa – Die Waldbrandgefahr steigt, die Grundwasserspiegel sinken: Das sommerliche Wetter bringt die Natur in Sachsen-Anhalt an ihre Grenzen.

Wasserentnahmeverbot in Sachsen-Anhalt: Wo ist die Wasserentnahme im Sommer 2023 aktuell verboten?

Im Sommer 2023 ist die Wasserentnahme in folgenden Regionen Sachsen-Anhalts verboten. Bei Verstößen sind hohe Strafen möglich:

Im Video: Was versteht man unter Dürre?

 
Dürre ist nicht gleich Dürre. Der Deutsche Wetterdienst unterscheidet vier Arten extremer Trockenheit.(Video: ZDF/TerraX/Sabine Müller/Anna-Lena Neidlinger, CC BY 4.0, https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/legalcode.de)

19.07.2023: Wasserentnahmeverbot für Privatleute in Mansfeld-Südharz

Nach mehreren anderen Landkreisen in Sachsen-Anhalt untersagt es jetzt auch der Landkreis Mansfeld-Südharz, mit Pumpvorrichtungen Wasser aus Oberflächengewässern zu entnehmen. Grund ist die anhaltende Trockenheit, die in Seen, Teichen, Flüssen und Bächen bereits zu sehr niedrigen Wasserständen geführt hat.

17.07.2023: Wasserentnahmeverbot: Abpumpen von Wasser im Landkreis Börde verboten

Wegen der anhaltenden Trockenheit schränkt der Landkreis Börde die Wasserentnahme ein. Welche Strafe droht, wenn sich jemand nicht daran hält und wie das kontrolliert wird.

12.07.2023: Saalekreis erlässt Verbot der Wasserentnahme 

Aufgrund immer niedrigerer Pegelstände in Seen, Teichen, Flüssen und Bächen und ausbleibender Niederschläge hat der Saalekreis Privatpersonen die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern vorerst verboten.

29.06.2023: Anhalt-Bitterfeld schränkt Entnahme von Wasser ein

Nachdem seit Monaten viel zu wenig Niederschlag fällt, hat die Landkreisverwaltung Anhalt-Bitterfeld reagiert. Ab sofort wird die Wasserentnahme massiv eingeschränkt beziehungsweise verboten. Der Landkreis hat dazu am Mittwoch eine Allgemeinverfügung erlassen.

27.06.2023: Dessau-Roßlau schränkt die Wasserentnahme ein - saftiges Bußgeld droht bei Verstoß

Dessau-Roßlau schränkt die Wasserentnahme aus Brunnen und offenen Gewässern ab dem 1. Juli ein. Dann darf in der Zeit von 10 bis 18 Uhr kein Wasser aus Brunnen zur Bewässerung von privaten und öffentlichen Grünflächen sowie Sportanlagen, zum Beispiel Rasen- und Tennisplätze, entnommen werden. Des Weiteren ist es verboten, Wasser mit Pumpen aus oberirdischen Gewässern, also etwa Teichen oder Flüssen zu entnehmen.

Die Allgemeinverfügung soll bis zum 30. September gelten.

21.06.2023: Kreis Stendal erlässt Verbot zur Wasserentnahme

Der Landkreis Stendal hat ein Verbot der Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern und die Einschränkung der Nutzung des Grundwassers erlassen. Die Verfügung trete am 28. Juni in Kraft und ist bis zum 30. September befristet. Des Weiteren ist es täglich in der Zeit von 10 bis 19 Uhr nicht mehr erlaubt, Wasser aus privaten Brunnen und dem öffentlichen Trinkwassernetz zur Bewässerung von öffentlichen und privaten Grünflächen und Sportanlagen zu entnehmen.

19.06.2023: Jerichower Land verbietet Gießen von Rasen und Blumen wegen Wasserknappheit

Die Kreisverwaltung zieht die Reißleine: Die Wasserentnahme im Jerichower Land ist ab sofort tagsüber verboten. Und das hat Konsequenzen das für Felder, Gärten und Friedhöfe hat.

12.06.2023: Altmarkkreis Salzwedel beschränkt die Wasserentnahme

Der Altmarkkreis Salzwedel beschränkt die Wasserentnahme. „Trotz der Niederschläge im ersten Quartal 2023 konnten sich nach den milden und niederschlagsarmen Jahren die Grundwasser- und Oberflächenwasserstände noch nicht erholen“, begründet der Kreis den Schritt.

09.06.2023: Mit Blick auf den Sommer - Dessau-Roßlau will Entnahme von Wasser wieder einschränken

Das städtische Umweltamt wird demnächst eine Verfügung herausgeben, die die Entnahme von Wasser im Sommer in Dessau Roßlau regelt. Demnach wird das Bewässern von Gärten, Sportplätzen und Freiflächen im Stadtgebiet im Zeitraum zwischen dem 1. Juli und 30. September nur zeitlich begrenzt erlaubt sein.

07.06.2023: Wassermangel - Altmarkkreis Salzwedel will Entnahme begrenzen

Hitzesommer, Temperaturrekorde, sinkender Grundwasserspiegel - der Klimawandel führt zu immer intensiveren Trockenzeiten. Aufgrund der Entwicklung hatte der Landkreis in der Vergangenheit schon Beschränkungen von Wasserentnahmen erlassen. Das wird sich 2023 im Altmarkkreis Salzwedel wiederholen.

25.05.2023: Wasserentnahmeverbot im Salzlandkreis bleibt weiterhin bestehen

Obwohl es im Frühjahr vor allem im März und April im Salzlandkreis viele Niederschläge gegeben hat, bleibt die Lage um den Grundwasserspiegel trotzdem angespannt. Deshalb hält der Salzlandkreis an seinem Wasserentnahmeverbot fest.

Wasserentnahmeverbot in Sachsen-Anhalt: Diese Strafen drohen bei Verstößen

Verstöße gegen das Wasserentnahmeverbot können als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Der Landkreis Stendal weist beispielsweise darauf hin, dass im Einzelfall Bußgelder von bis zu 50.000 Euro verhängt werden können.

Wie kommt es zur Wasserknappheit?

Mangelnde Niederschläge sind nur ein Grund unter vielen, die zur Wasserknappheit beitragen können. Durch die wachsende Weltbevölkerung und den steigenden Lebensstandard hat sich der Wasserverbrauch in den vergangenen Jahren erhöht.

Da auch in der Landwirtschaft immer häufiger auf künstliche Bewässerung gesetzt wird, steigt der Verbrauch weiter.

Klimawandel verschärft Wasserknappheit in Sachsen-Anhalt

Langfristig wird auch der Klimawandel den Wassermangel in Sachsen-Anhalt deutlich verschärfen. Höhere Temperaturen sorgen einerseits für mehr Verdunstung, gleichzeitig fließt mehr Wasser bei Starkregenereignissen einfach ab, ohne ins Grundwasser zu gelangen.

Was versteht man unter Wassermangel und wann spricht man von Wassermangel?

Wasserknappheit kann einerseits über den demografischen als auch über den technischen Ansatz definiert werden. Die Hydrologin Malin Falkenmark vertritt dabei den demografischen Ansatz und spricht von periodischer Wasserknappheit, wenn das erneuerbare Süßwasser pro Kopf und Jahr unter 1.700 Kubikmetern liegt.

Wenn nicht mehr als 1.000 Kubikmeter pro Kopf zur Verfügung stehen, spricht sie von Wassermangel, bei unter 500 Kubikmetern pro Kopf und Jahr von einem Wassermangel mit lebensbedrohlichem Ausmaß.

Die Kommission für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen definiert Wassermangel technisch: Länder gelten als von mittlerem bis hohem Wasserstress betroffen, wenn die entnommene Menge des gesamten erneuerbaren Süßwasservorrats 20 Prozent übersteigt. Liegt die jährlich entnommene Menge bei über 40 Prozent, wird von hohem Wasserstress gesprochen.

Wo gibt es wenig Wasser?

Weltweit betrachtet ist vor allem der Mittelmeerraum von Wassermangel betroffen. Neben dem Nahen Osten und Nordafrika sind unter anderem auch Indien, Pakistan und San Marino betroffen.

Was macht man gegen Wassermangel? Tipps zum Wasser sparen im Garten

Weil Pflanzen und Grünflächen auch im Sommer gewässert werden müssen, wird oft viel Trinkwasser verbraucht. Es gibt jedoch Tipps, wie Wasser im Garten gespart werden kann.

Statt Trinkwasser kann beispielsweise Regenwasser genutzt werden. Niederschläge können in Wasserfässern oder Tanks aufgefangen und zum Gießen genutzt werden. Pflanzen und Grünflächen sollten möglichst früh morgens oder spät abends gegossen werden, um die direkte Verdunstung zu verhindern.