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Tickende Zeitbomben Wachsende Gefahr in Sachsen-Anhalt durch Blindgänger aus Zweitem Weltkrieg

Jährlich werden rund 200 Tonnen Munition in Sachsen-Anhalt gefunden. Zuletzt gab es viele Bombenfunde in Halle. Vernichtet wird der Kriegsschrott an einem geheimen Ort. Ein Ende ist nicht in Sicht - doch die Gefahr von Blindgängern wächst.

Von Lisa Garn 06.07.2021, 10:00
Ingo Wiedemann steht vor einer Kiste mit Granaten. In den Bunkern werden sie nach Größe sortiert.
Ingo Wiedemann steht vor einer Kiste mit Granaten. In den Bunkern werden sie nach Größe sortiert. Foto: Andreas Stedtler

Ingo Wiedemann geht zum letzten Bunker und öffnet das Tor. „Hier ist sie. Unser Highlight“, sagt er und beugt sich über 75 Kilo verrosteten Stahl. In einem Gitterbehälter liegt eine Bombe. „Eine amerikanische, wurde aus einem Flugzeug abgeworfen.“ Der Mann mit den kurzen Haaren und Schnauzbart spricht in kurzen Sätzen, wenn es um technische Details geht. Er ist seit 15 Jahren Kampfmittelbeseitiger und Chef im Munitionslager und Zerlegebetrieb der Polizeiinspektion Zentrale Dienste Sachsen-Anhalt. Die Anlage in der Altmark gehört zum Truppenübungsplatz der Bundeswehr. Hier wird alles zersägt, portioniert und gesprengt, was an Munition im Bundesland gefunden wird: Granaten, Panzerfäuste, Minen, Patronen und Waffen. Zuletzt auch die Bomben aus dem Baufeld für das Fußball-Nachwuchszentrum in Halle. Die bisher elfte wurde erst Ende Juni in die Einöde der Colbitz-Letzlinger Heide transportiert.