Piratensender in der DDR Unter dem Radar der DDR-Behörden – der Radio-Rebell aus Wittenberg
DDR-Rundfunk? Öde und langweilig, findet Volkmar Kruspig – und macht als Jugendlicher in den 70er Jahren in Wittenberg lieber sein eigenes Programm. Illegal, aber in guter Gesellschaft.

Wittenberg - Irgendwann ist es Volkmar Kruspig in der Nachbarschaft der Sowjets dann doch zu heiß geworden. Die Rote Armee unterhält eine Pionierkaserne samt Flugplatz ganz in der Nähe seines Elternhauses in Wittenberg. Zu viel Nähe? Dabei geht mehr als ein Jahr lang alles gut. Die Stones, Deep Purple, Jethro Tull, Jane Birkin – Nachmittag für Nachmittag nach der Schule überspielt Kruspig, der damals in den 70ern kurz vor dem Abitur steht, seine Lieblingsmusik auf 90-Minuten-Tonband, garniert mit eigener Moderation. Das Ergebnis schickt er über einen selbstgebauten Sender hinaus in den Äther. Dann schnappt er sich sein Kofferradio, geht in den Garten oder runter an die Elbe und hört sich selbst im Radio zu.