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Pflegeheime in Sachsen-Anhalt Trotz höherer Pflegekosten: Deutlich mehr Mängel in Heimen festgestellt

Die Heimaufsicht hat im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt deutlich mehr Mängel festgestellt – obwohl die Bewohner immer mehr für die Pflege zahlen. Neben der personellen Ausstattung wurden auch Mängel bei Pflege und Betreuung ermittelt.

Von dpa/DUR 16.07.2024, 12:00
Mehr Überprüfungen haben zu mehr festgestellten Mängeln geführt: 1.145 Mängel wurden von der Heimaufsicht in Sachsen-Anhalt dokumentiert.
Mehr Überprüfungen haben zu mehr festgestellten Mängeln geführt: 1.145 Mängel wurden von der Heimaufsicht in Sachsen-Anhalt dokumentiert. Symbolbild: dpa

Halle (Saale). - Die Heimaufsicht beim Landesverwaltungsamt hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg bei Mängeln in Pflegeheimen festgestellt.

Wie die Behörde mitteilte, wurden im vergangenen Jahr 1.145 Mängel festgestellt, im Jahr 2022 waren es 742. Dies sei allerdings auch dem Umstand geschuldet, dass die regelmäßigen Überprüfungen der Heime wieder den Umfang hätten annehmen können wie vor der Corona-Pandemie.

Mehr Überprüfungen hätten zu mehr festgestellten Mängeln geführt, sagte der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye. Ein Drittel der festgestellten Mängel sei auf den Bereich der personellen Anforderungen entfallen, mehr als ein Viertel auf den Bereich der Pflege und Betreuung. 

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Deutlicher Anstieg bei Mängeln in Sachsen-Anhalts Heimen festgestellt

In Sachsen-Anhalt gab es 2023 rund 39.000 Pflegeplätze in 693 stationären Einrichtungen. Das sind zwölf weniger als 2022. Seit einigen Jahren werde der Trend hin zu ambulanten Pflegeeinrichtungen verzeichnet, sagte Pleye.

„Größere Individualität und Selbstbestimmtheit sind dabei ausschlaggebende Argumente bei der Wahl dieser Wohnform.“ So gab es 2018 noch 112 Einrichtungen mit 1.015 Plätzen, 2023 waren es bereits 321 Einrichtungen mit 2.635 Plätzen.

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Wohnen in Sachsen-Anhalts Pflegeheimen wird teurer

Erst vergangene Woche hatte eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen gezeigt, dass selbst zu zahlende Anteile für Pflegebedürftige trotz verstärkter Kostenbremsen weiter gestiegen sind.

Zum 1. Juli 2024 waren im ersten Jahr im Heim in Sachsen-Anhalt im Schnitt 2.373 Euro fällig und damit 292 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Bundesweit müssen die Bewohnerinnen und Bewohner im Schnitt 2.871 Euro pro Monat aus eigener Tasche zahlen. Das waren 211 Euro mehr als Mitte 2023.

Die Belastungen nehmen damit auch mit erhöhten Entlastungszuschlägen zu, die sich nach der Dauer des Heimaufenthalts richten.