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Manöver "Steadfast Defender" Nato-Soldaten in Sachsen-Anhalt unterwegs: Hier gibt es ab Februar Staus - Besonders Autobahnen betroffen

Die Nato hat sich mit Großmanövern an der Ostflanke lange zurückgehalten. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist die Welt nun allerdings eine andere. Jetzt steht eine außergewöhnliche Übung bevor. Und diese wird auch Sachsen-Anhalt tangieren.

Aktualisiert: 30.01.2024, 11:34
Im Rahmen einer Nato-Übung sollen in den kommenden Monaten immer wieder Soldaten auch Sachsen-Anhalt durchqueren.
Im Rahmen einer Nato-Übung sollen in den kommenden Monaten immer wieder Soldaten auch Sachsen-Anhalt durchqueren. Symbolfoto: IMAGO / serienlicht

Letztlingen/DUR/eb/dpa. - Im Rahmen einer Nato-Übung sollen in den kommenden Monaten ab Februar immer wieder deutsche und internationale Soldaten Sachsen-Anhalt durchqueren.

Insgesamt rund 90.000 Soldatinnen und Soldaten aller Nato-Mitgliedsstaaten sowie aus Schweden sollen an der Übung namens „Steadfast Defender“ (etwa „Standhafter Verteidiger“) teilnehmen, wie ein Sprecher der Bundeswehr mitteilte. Vor allem das Autobahnkreuz Magdeburg würden die Kräfte häufig passieren. Über Beeinträchtigungen im Verkehr werde die Bundeswehr kurzfristig informieren, hieß es.

Zudem kommt es besonders in der Altmark rund um den Truppenübungsplatz bei Letztlingen zu Verkehrsbehinderungen durch Konvois, so ein Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr.

A2 und A14 in Sachsen-Anhalt von Verkehrsbehinderungen durch Bundeswehr betroffen

Im Rahmen der Übungen werden Konvois aus Radfahrzeugen der Bundeswehr und alliierter Streitkräfte auf Autobahnen und Straßen in Sachsen-Anhalt rollen, dies geht mit Verkehrsbehinderungen einher. Das Sperren von Straßen ist laut Bundeswehr nicht vorgesehen. Die Konvois können mehrere Kilometer lang sein und bewegen sich auch auf Autobahnen verhältnismäßig langsam (50 bis 60 km/h), so der Bundeswehr-Sprecher.

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Konvoi-Fahrzeuge seien mit blauen Fahnen gekennzeichnet, das letzte Fahrzeug in einem Konvoi sei an einer grünen Fahne zu erkennen. "Konvois gelten verkehrsrechtlich als ein großes Fahrzeug und bewegen sich immer im Verbund. Zivile Fahrzeuge sollen aus Gründen der Sicherheit nicht zwischen Fahrzeugen der Konvois einscheren, sondern den jeweiligen Konvoi in einem Zuge überholen", erklärt der Bundeswehrsprecher.

Nato-Soldaten in Sachsen-Anhalt: Start für Februar vorgesehen

Ziel der Übung sei es, Einheiten und Verbände zu verlegen und zu transportieren sowie Verfahren und Taktiken zu vereinheitlichen, erklärte der Sprecher. Deutschland sei hier in der Rolle der "logistischen Drehscheibe".

Die Bundeswehr beteilige sich mit rund 12.000 Kräften, hieß es. Die deutschen Kräfte übten unter dem Namen „Quadriga“. Die rund vier Monate dauernde Nato-Übung ist nach Angaben des Bundeswehrsprechers in vier Teile geteilt. Einheiten und Verbände der Heeresdivisionen, der Marine und der Luftwaffe sollen daran teilnehmen.

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Im Rahmen des so genannten Host Nation Supports kommt der Bundeswehr unter anderem die Aufgabe zu, Transporte und Konvois alliierter Streitkräfte zu unterstützen und abzusichern, heißt es weiter. Zur Sicherung der Transporte Alliierter Kräfte werden Heimatschutzkräfte eingesetzt – "also fast ausschließlich Reservistinnen und Reservisten, diese Übungen unter dem Namen National Guardian im Rahmen der Quadriga statt", so der Sprecher des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr.

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Die Teilübungen finden demnach unter anderem in Norwegen, Polen und Rumänien statt. Zunächst übten die Kräfte zwischen Januar und März in Norwegen unter extremen Wetterbedingungen gemeinsam mit Kräften aus Finnland, dem jüngsten Nato-Land, sowie Schweden, das derzeit noch nicht Mitglied der Nato ist.

Nato-Soldaten marschieren durch Deutschland in Richtung Litauen

Anschließend seien unter anderem ein Marsch durch Deutschland in Richtung Litauen und Übungen von Fallschirmjägern geplant. Die deutschen Kräfte wollen damit einen Beitrag „zur Abschreckung an der Nato-Ostflanke“ leisten.

Während der Übung würden die Einheiten und Verbände zunächst alarmiert, sagte der Sprecher. Daraufhin bereiteten sie ihr Material und ihre Ausrüstung vor. Darunter falle auch der Transport von Fahrzeugen und Großgeräten über die Straße oder auf der Schiene quer durch Deutschland. Nach Angaben des Sprechers ist die Verlegeübung die größte der Bundeswehr seit dem Kalten Krieg.