1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt
  6. >
  7. Mit Video: Große Unterstützung für todkranke Milana aus Halle

Spendenaktion Mit Video: Große Unterstützung für todkranke Milana aus Halle

Die fünfjährige Milana liegt in einem Hospiz in Magdeburg im Sterben. Ihre Eltern wollen sie nach Hause nach Halle holen. Über 10.000 Euro wurden bereits für das fünfjährige Mädchen gespendet.

Von Julius Lukas Aktualisiert: 15.12.2023, 17:12
Ein Foto aus glücklicheren Tagen: Milana und ihre Mutter Elena
Ein Foto aus glücklicheren Tagen: Milana und ihre Mutter Elena (Foto: Kravets)

Halle/MZ. - Das Schicksal der kleinen Milana bewegt die Menschen in Sachsen-Anhalt. Seitdem die Mitteldeutsche Zeitung am Dienstag einen Artikel über die fünfjährige Ukrainerin veröffentlichte, haben bereits 281 Personen Geld gespendet. Insgesamt kamen so 10.848 Euro für Milanas Familie zusammen (Stand Freitagnachmittag). „Ich danke allen, denen das Unglück anderer Menschen nicht egal ist“, schreibt Elena Kravets, Milanas Mutter, der MZ angesichts dieser Resonanz. „Jetzt fühlen wir uns in diesem Land nicht allein.“

 
Spendenkampagne: Pflegerin sammelt Geld, damit die todkranke Milana aus Halle ihre letzten Wochen zu Hause verbringen kann. Wer kann Milana helfen? (Kamera: Kravets, Schnitt: Christian Kadlubietz)

Familie Kravets war im April 2022 vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen. Milana ist das jüngste von fünf Geschwistern. Sie leidet an einer schweren Hirnschädigung, die auch eine Behandlung im Uniklinikum in Halle nicht nachhaltig beheben konnte. Seit April dieses Jahres befindet sich die Fünfjährige deswegen im Kinderhospiz in Magdeburg, wo sie wohl auch sterben wird.

Weil ihr das Schicksal der Familie sehr nahe ging, startete die Anästhesiepflegerin Angelika Kolodin Mitte November für Milana eine Spendenkampagne auf der Internetplattform GoFundMe. Kolodin arbeitet für das Uniklinikum in Halle und hatte Familie Kravets dort kennengelernt. Das Geld sollte für einen Umzug, die Einrichtung einer neuen Wohnung sowie derzeit noch entstehenden Fahrtkosten genutzt werden. Denn die Familie lebt eigentlich in Halle, wo es jedoch keinen freien Hospizplatz für Milana gab. Elena Kravets und die beiden jüngeren Kinder sind deswegen mit ins Hospiz nach Magdeburg gezogen. Milanas Vater blieb mit den älteren Geschwistern in der Wohnung der Familie in Halle.

Angelika Kolodin startete den Spendenaufruf für Milana Kravets und deren Familie.
Angelika Kolodin startete den Spendenaufruf für Milana Kravets und deren Familie.
(Foto: Angelika Kolodin)

Bevor der MZ-Beitrag über Milanas Schicksal am vergangenen Dienstag veröffentlicht wurde, waren bei der Spendenkampagne Zuwendungen in Höhe von knapp 800 Euro eingegangen. „Man merkte sehr schnell, wie der Artikel auf die Leser wirkte. Ich bin überrascht, froh und sprachlos angesichts dieser Solidarität“, meint Angelika Kolodin. Sie habe viele anteilnehmende Nachrichten bekommen, sagt die Pflegerin, die selbst zweifache Mutter ist. Und auch auf der GoFundMe-Seite drückten einige Spender ihr Mitgefühl aus. So schrieb Anke Wolter, die 20 Euro gespendet hat: „Ich bin sehr betroffen vom Schicksal der Familie und ihrer kleinen Tochter. Ich hoffe, dass die Spenden der Familie helfen“. Und Martin Voss (ebenfalls 20 Euro) wünschte „der Kleinen alles Gute und den Eltern viel Kraft“.

Familie zieht nach Magdeburg

Mit dem Geld, schreibt Elena Kravets, wolle sie die Kaution für eine neue Wohnung und den Umzug bezahlen. Als Familie hätten sie sich entschieden, von Halle nach Magdeburg zu ziehen. Milanas Gesundheitszustand lasse einen Umzug nicht zu und sie werde im Hospiz „professionell betreut“, weswegen sie dort bleiben soll. Magdeburg habe zudem den Vorteil, dass sie alle zusammen leben und täglich Milana besuchen können. Die restlichen Spenden wollen sie nutzen, um die bevorstehende Beerdigung von Milana zu bezahlen. „Wir werden alles andere beiseitelegen, wenn unser Mädchen in die Ewigkeit geht“, schreibt Elena Kravets.

Elena Kravets betreut ihre Tochter im Hospiz in Magdeburg.
Elena Kravets betreut ihre Tochter im Hospiz in Magdeburg.
(Foto: Julius Lukas)