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Käfer vom Aussterben bedroht Heldbock in Sachsen-Anhalt bevorzugt besonders alte Eichen

In einer alten Eiche in Bernburg wurden sogenannte Heldböcke entdeckt. Was hat es mit den Käfern auf sich und wie gefährlich sind sie?

Aktualisiert: 28.06.2022, 15:39
Der Heldbock, auch Eichenbock genannt, ist eine der größten Käferarten in Mitteleuropa.
Der Heldbock, auch Eichenbock genannt, ist eine der größten Käferarten in Mitteleuropa. Foto: imago/Bengt Ekman/TT BEETLE

Magdeburg/MZ/DUR/it - In einer 250 Jahre alten Eiche in Bernburg wurde der Heldbock entdeckt. Der Käfer gehört zu einer aussterbenden Art und ist in Europa besonders geschützt. 

Was ist ein Heldbock?

Der Heldbock, auch Eichenbock genannt, ist eine der größten Käferarten in Mitteleuropa. Sein Körper ist schwarzbraun und er wird zwischen 24 und 53 Millimeter groß. Gut zu erkennen ist er vor allem durch seine extrem langen Fühler. Da das Tier nachtaktiv ist, bekommen Spaziergänger den Heldbock meist nicht zu sehen. Allerdings sind die Schäden, die er an den Bäumen anrichtet, gut zu erkennen.

Die Käferart ist in Deutschland vom Aussterben bedroht und steht daher auf der Roten Liste und ist auch europaweit geschützt.

Wo lebt der Heldbock?

Der Käfer besiedelt vor allem alte Eichen in sonniger Lage, also typischerweise Bäume an Waldrändern, in Alleen und parkartigen Landschaften, informiert das Bundesamt für Naturschutz. Der Heldbock ist zwischen Mitte Mai bis August anzutreffen. 

Heldbock auch vermehrt in Sachsen-Anhalt zu finden

Früher war der Heldbock in Deutschland weit verbreitet. Doch heute kommt er nur noch in einzelnen Bundesländern vor. In Thüringen ist die Art bereits ausgestorben. In Südhessen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg kommt der Käfer in zum Teil kleinen Vorkommen vor.

Welche Schäden richtet der Heldebock an Eichen an?

Der Käfer ernährt sich vor allem von dem Saft alter Bäume. Durch den Befall leidet der Baum jedoch immer mehr. Daumengroße Bohrlöcher in der Rinde und sogenannte Hakengänge im Holz hinterlässt der Heldbock in den Eichen. Der Baum stirbt dadurch mit der Zeit. 

Ist der Heldbock für Menschen gefährlich?

Da es die Käfer vor allem auf die alten Bäume abgesehen haben, machen sie um Menschen meist einen Bogen. "Für sie ist der Heldbock nicht gefährlich, auch wenn er sehr groß ist und vor allem im Mai herumfliegt und laut brummt", sagt Heiko Hops, Baumschutzexperte vom städtischen Betriebshof Bernburg.