„Fundament unserer Demokratie“ Sachsen-Anhalt zeichnet Integrationsprojekte aus – Bündnis aus Sangerhausen erhält Preis
Sie unterstützen Migranten, kämpfen gegen Rassismus und Erleichtern das Einleben in Sachsen-Anhalt: Sechs Integrationsprojekte und zahlreiche Ehrenamtliche sind am Mittwochabend von der Landesregierung gewürdigt worden. Darunter ist das Bündnis „Sangerhausen bleibt bunt“.

Magdeburg/MZ - Sachsen-Anhalts Landesregierung hat sechs Initiativen und Projekte mit den Integrationspreis ausgezeichnet. Das Engagement für Integration sei im Land „ungebrochen“, sagte Sozialstaatssekretärin Susi Möbbeck (SPD) am Mittwochabend bei der Preisverleihung in Magdeburg. Die preisgekrönten Gewinner würden sich dafür stark machen, dass Menschen unabhängig von ihrer Heimat in Sachsen-Anhalt heimisch werden können.
„Angesichts der polarisierten Debatten um Migration und des Zuspruchs für rechtsextreme Parteien ist dieses Engagement für Vielfalt unverzichtbar“, betonte Möbbeck, Integrationsbeauftragte der Landesregierung.
Unter den Preisträger ist das Bündnis „Sangerhausen bleibt bunt“
Ausgezeichnet wurde unter anderem das Bündnis „Sangerhausen bleibt bunt“ im Landkreis Mansfeld-Südharz. Die Jury würdigte das gut 15-jährige Engagement für Integration und gegen Rassismus des Vereins. Zudem trage das Bündnis an Gedenkorten für die Opfer des Nationalsozialismus zur historischen Bildung bei.
Gewürdigt wurde auch der Verein „biworegio“ im Mehrgenerationen-Haus Bitterfeld-Wolfen. Fünf Frauen türkischer Herkunft hätten dort eine Veranstaltungsreihe zum Fastenmonat Ramadan entwickelt. Schüler konnten sich so über die muslimische Kultur informieren, erklärte die Jury. „Damit bauten sie eine Brücke zwischen der deutschen Gesellschaft und der türkischen Community.“
Schul-AG aus Halle-Neustadt erhält Preis
Ausgezeichnet wurde zudem die Schulclub AG der halleschen Grundschule „Kastanienallee“. Die Arbeitsgemeinschaft im Stadtteil Halle-Neustadt bietet rund 30 Schülern, egal welcher Herkunft, einmal pro Woche eine Freizeitbeschäftigung. Die Grundschule unterrichte Kinder aus 27 Nationen, betonte Möbbeck.
„Die Kinder entwickeln dabei selbstständig Vorhaben, die von Basteln bis hin zu einer Müllsammelaktion vor dem Schulgelände reichen“, lobte die Jury. „Auf spielerische Art übernehmen sie Verantwortung und können so ihre sozialen und sprachlichen Fähigkeiten weiter verbessern.“
Bundesbeauftragte Alabali-Radovan: „Fundament unserer Demokratie“
Darüber hinaus würdigte die Jury in Magdeburg 22 ehrenamtlich engagierte Einzelpersonen für ihre Integrationsarbeit. Die Bundesbeauftragte für Integration, Reem Alabali-Radovan (SPD), sagte in Magdeburg: „Die vielen beeindruckenden Projekte gehören zum Fundament unserer Demokratie. Sie sorgen dafür, dass Zusammenhalt und Integration in Sachsen-Anhalt gelingen.“
Sie betonte: „Damit Demokratie wehrhaft bleibt, muss sie gelebt werden.“ Die ausgezeichneten Projekte würden zeigen, dass Integration erfolgreich sei, wenn sie von Menschen vor Ort getragen werde, Alabali-Radovan. „Wer Vielfalt fördert, wer willkommen heißt, schafft ein Klima von Respekt und Offenheit, in dem sich alle angenommen und sicher fühlen können.“
Einen Sonderpreis erhielt das Magdeburger Bildungsprojekt „Der Pascha von Magdeburg“. Das Projekt vermittele in Workshops, Ausstellungen und Stadtspaziergängen die regionalen Berührungspunkte zwischen Orient und Okzident, lobte die Jury. Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft leiste das Projekt einen kulturellen Beiträge für diskriminierungsfreies Zusammenleben.