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Rückblick Rückblick: So wütete das Unwetter 2015 in Sachsen-Anhalt

06.07.2016, 12:53
Umgeknickter Strommast im Saalekreis
Umgeknickter Strommast im Saalekreis Michael Bertram

Halle (Saale) - Im Juli 2015 zog eine Gewitterfront über Sachsen-Anhalt, die eine Schneise der Verwüstung im Süden und Osten des Landes hinterließ. Blitze, Sturm und Starkregen richteten enorme Schäden an. Feuerwehr und Rettungskräfte waren im Dauereinsatz.

Eine sogenannte Superzelle stellte sich als Ursache der außergewöhnlichen Wetterlage heraus. Das ist laut Definition des Deutschen Wetterdienstes das „räumlich und zeitlich größte und gefährlichsten Gewittergebilde“. Die Zellen könnten an ihrer Basis einen Durchmesser von 20 bis 50 Kilometer erreichen.

Nach Angaben der Feuerwehr in Halle gab es zeitweise Windgeschwindigkeiten von bis zu 115 Kilometer pro Sunde. Die Aufräumarbeiten dauerten einige Tage.

Protokoll der Ereignisse im Juli 2015:

Unwetter in Mansfeld-Südharz (Sangerhausen, Eisleben, Hettstedt)

-Dramatischer Einsatz in Kelbra: Der Sturm riss auf dem Zeltplatz am Stausee einen Wohnwagen um. Ein Ehepaar musste aus dem Camper gerettet werden.

-Glück im Unglück hatten die Obstbauen am Süßen See: Nach dem Unwetter vom Dienstagabend mit Hagel und Wolkenbruch halten sich die Schäden auf den Plantagen in der Region in Grenzen.

-Das Unwetter, dass am Dienstagabend über Sachsen-Anhalt gezogen ist, hat das Gewerbegebiet in Rothenschirmbach besonders schwer getroffen. Scheiben gingen zu Bruch, Dächer wurden abgerissen und Innenräume verwüstet.

-Vor allem Teile der Lutherstadt Eisleben und der Gemeinde Seegebiet Mansfelder Land sind am Dienstagabend vom schweren Unwetter betroffen. Zeitweise waren mehr als 5.000 Haushalte ohne Strom.

-Für die Aufräumarbeiten im Seegebiet Mansfelder Land wurde in Röblingen ein Einsatzstab gebildet. Feuerwehrmann Ralf Lafeld berichtet im Video von der Windhose, die die Verwüstungen anrichtete.

-Im gesamten Seegebiet ist nach einem starken Unwetter der Storm ausgefallen. Der Bürgermeister von Röblingen bestätigt einen Tornado. 

-Es dauerte nur zehn Minuten, hatte aber Sturmböen, Starkregen und große Hagelkörner im Gepäck - das Unwetter, das sich über Sangerhausen entlud.

-Am Tag nach dem heftigen Unwetter gehen die Aufräumarbeiten im Seegebiet Mansfelder Land zügig voran, am Nachmittag waren alle Straßen in der Einheitsgemeinde wieder passierbar, auch zwischen Erdeborn und Hornburg rollte der Verkehr.

Unwetter in Halle und Umgebung

-Nach dem schweren Unwetter, das am Dienstagabend über Halle und den Saalekreis gezogen ist, müssen nun die Schäden beseitigt werden. Umgeknickte Bäume, abgedeckte Dächer: Anwohner und Nachbarn packen gemeinsam an.

-Das Unwetter, das am Dienstagabend in Sachsen-Anhalt gewütet hat, hat den halleschen Stadtteil Lettin besonders schwer getroffen. Dort hat eine Windhose das Dach eines Reiterhauses fortgetragen. Menschen wurden dabei nicht verletzt.

-Die Feuerwehr war im Dauereinsatz als das Unwetter am Dienstagabend über den Saalekreis herzog. Im halleschen Zoo wurden brütende Pinguine unter einem Baum begraben, in der Franzigmark wurden Schüler im Indianerdorf vom Sturm überrascht. Die wichtigsten Meldungen vom Gewittersturm im Saalekreis.

-Die Schäden in Halle sind groß, aber lassen sie sich bereits beziffern? Und bis wann können die Schäden überhaupt behoben werden? Halles Sicherheitschef Tobias Teschner rechnet damit, dass Aufräumarbeiten noch dauern werden.

-MZ-Redakteur Lutz Würbach schildert, wie er das dramatische Unwetter am Dienstagabend in seinem Haus in Lieskau erlebt hat.

-Ortsbürgermeister der Ortschaft Brachwitz spricht über die Schäden durch das Unwetter.

-Unwetter-Ticker für Halle: In Dölau, Lettin, Kröllwitz und Trotha hat der Sturm besonders stark gewütet. In Lieskau wurde kaum ein Haus verschont. In Lettin wurde der Reiterhof komplett zerstört. 

-Am späten Dienstagabend bieten Teile von Halle und des Saalekreises ein Bild der Zerstörung: Kaputte Dächer, umgestürzte Bäume und beschädigte Autos.

Unwetter in Merseburg und Saalekreis

-Am Tag nach dem schweren Unwetter werden die enormen Verwüstungen sichtbar. Vor allem im Raum Querfurt richteten Orkanböen vermutlich einen Millionenschaden an.

-Im Bereich Farnstädt, Alberstedt und Schraplau sind nach der Unwetternacht zum Teil noch immer die Feuerwehren im Einsatz. Großes Glück hatte ein Mann in Farnstädt.

Unwetter in Wittenberg und Jessen

-Gewitterfront beschert Feuerwehren Einsätze im Minutentakt. Ein Mensch wird unweit von Merkwitz verletzt, als ein Ast auf sein Auto kracht.

-Zwölfmal wurde die Feuerwehr in der Kernstadt von Jessen am Mittwochabend alarmiert, weitere zehn Einsätze gab es in den anderen Stadtteilen.

-Brenzlig wurde es, weil sich der Sturm mit einem größeren Waldbrand zwischen Naundorf und Ottmansdorf überlagerte.

-Auch im Landkreis Wittenberg hat das Unwetter mehrere Bäume umgeknickt. Die Verbindungsstraße zwischen Oranienbaum und Dessau ist blockiert. In Elster sind drei Kräne eingestürzt. 

-In Jessen hat das Unwetter am Dienstagabend zahlreiche Schäden verursacht. Eine Ulme kippte auf ein Pflegeheim. Verletzt wurde zum Glück niemand.

-Am Dienstagabend zog eine Unwetterfront über die Jessener Region hinweg. In der Innenstadt müssen zahlreiche umgestürzte Bäume beseitigt werden.

Unwetter im Harz

-Die erste Gewitterfront, die am Dienstagabend über den Landkreis Harz gezogen ist, hat den Feuerwehren Dauereinsätze beschert. Zahlreiche Bäume sind umgestürzt.

-In Güntersberge stürzen wegen des Unwetters am Dienstagabend zahlreiche Bäume um. In Thale wurde ein Mann verletzt. Die Leitstelle des Landkreises Harz verzeichnete rund 90 Feuerwehreinsätze. 

-Im Bodetal Thale wurde ein Mann - ein Mitglied der Bergwacht, das auf dem Weg zum Ausbildungsabend war - durch einen herabstürzenden Ast verletzt. Zahlreiche Bäume fielen um oder brachen ab, wie beispielsweise am Birnbaumteich Neudorf -oder auf dem Festplatz in Güntersberge, der verwüstet wurde.

Unwetter in Dessau-Roßlau

-Auch vor Dessau machte das Unwetter am Dienstagabend keinen Halt. In Törten und Kleutsch kam es zu kleineren, mehrstündigen Stromausfällen, die jedoch schnell behoben werden konnten.

-Die Rettungsleitstelle in Dessau-Roßlau registriert während des Unwetters 21 Einsätze. Diese sind aber überwiegend kleinerer Natur. 

Unwetter im Raum Bernburg

-Uwe Liebrecht aus Beesenlaublingen entkam am Dienstagabend nur knapp einer Windhose, die während des Unwetters über sein Grundstück fegte.