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Demos in Magdeburg Rechten-Demo in Magdeburg und Gegendemonstration - Polizei twittert

08.04.2016, 11:11
Teilnehmer der Demonstration des Vereins "Gemeinsam-Stark Deutschland" ziehen mit Fahnen durch Magdeburg.
Teilnehmer der Demonstration des Vereins "Gemeinsam-Stark Deutschland" ziehen mit Fahnen durch Magdeburg. dpa-Zentralbild

Magdeburg - Bis zu 300 Menschen haben nach Angaben der Polizei in Magdeburg friedlich gegen Rechtsextremismus demonstriert. Unter dem Motto „Ravende Europäer gegen Nationalismus und Intoleranz“ (Regina) zogen sie zu lauten Bässen mit „Refugees Welcome“-Fahnen (Flüchtlinge Willkommen) am Samstagnachmittag durch die Innenstadt.

Ihre Demonstration richtete sich gegen eine zeitgleiche Veranstaltung von Hooligans und Rechtsextremen auf dem Domplatz. Die Polizei war mit etwa 1.000 Kräften im Einsatz.

Zu der Kundgebung der Rechten kamen nach Polizeiangaben bis zu 700 Teilnehmer. Sie waren zum Teil aus Sachsen, Thüringen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Berlin nach Magdeburg gereist. Redner kritisierten die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und riefen islamfeindliche Parolen. Anschließend marschierten die Rechtsextremen ebenfalls durch die Innenstadt.

Beamte aus mehreren Bundesländern unterstützten den Großeinsatz der Polizei in Magdeburg. Über den Demonstranten kreiste ein Hubschrauber, eine Reiterstaffel sicherte die Demorouten. Wasserwerfer standen bereit, wurden aber nicht eingesetzt. In der Innenstadt kam es durch die Demos immer wieder zu Sperrungen viel befahrener Straßen. Autofahrer mussten Umwege und Staus in Kauf nehmen.

Rechte Demonstranten und Presse geraten aneinander

Der Verein „Gemeinsam-Stark Deutschland“ (GSD), der die rechte Versammlung angemeldet hatte, ist laut Polizei ein Ableger der Bewegung „Hooligans gegen Salafisten“, kurz Hogesa. Bei Veranstaltungen der Gruppe war es in der Vergangenheit in anderen Städten wiederholt zu Krawallen und Straßenschlachten gekommen, etwa im Herbst 2014 in Köln.

Bis zum Ende der rechten Veranstaltung am Samstagabend blieb es laut Polizei bis auf einen Zwischenfall friedlich. Am Nachmittag seien am Domplatz Anhänger der GSD-Demo mit mehreren Medienvertretern aneinandergeraten. Der handfeste Streit sei von Beamten beendet worden. Verletzt wurde niemand. Bis zum Abend gab es keine Festnahmen. Allerdings waren nach dem Ende der GSD-Demo noch zahlreiche Rechtsextreme in Kleingruppen in der Stadt unterwegs, wie ein Polizeisprecher sagte.

Zudem wollte am Abend ein bürgerliches Bündnis unter dem Motto „Keine Alternative“ gegen den Hogesa-Ableger und die Politik der Alternative für Deutschland (AfD) protestieren. Die rechtspopulistische Partei war Mitte März bei den Landtagswahlen auf Anhieb zweitstärkste Kraft geworden und mit 24,3 Prozent ins Parlament eingezogen

Die Polizei begleitet die Demonstrationen auf ihrem Twitter-Accoun:

Kräfte der Polizei  in Schutzausrüstung bereiten sich auf einen Einsatz vor.
Kräfte der Polizei  in Schutzausrüstung bereiten sich auf einen Einsatz vor.
dpa-Zentralbild