Politischer Paukenschlag Politischer Paukenschlag: Magdeburgs OB Trümper will zurück in die SPD

Magdeburg - Der Magdeburger Oberbürgermeister Lutz Trümper will zurück in die SPD. Am Freitag gab er seinen Wunsch auf Wiedereintritt in die Partei bekannt. 2015 hatte Trümper in einer hochumstrittenen Entscheidung der SPD den Rücken gekehrt und die Partei im laufenden Landtagswahlkampf geschwächt. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt“, kommentierte Trümper seinem Entschluss gegenüber der MZ. „Es sind politisch spannende Zeiten, eine Bundestagswahl steht an. Ich will mich wieder einmischen.“
Am Freitag hatte zunächst SPD-Landeschef Burkhard Lischka Trümpers Wunsch auf Rückkehr öffentlich gemacht. „Ich freue mich über Lutz Trümpers Wunsch, wieder in die SPD zurückkehren zu wollen“, hatte Lischka erklärt. Trümper sei einer der profiliertesten und erfolgreichsten Kommunalpolitiker in Sachsen-Anhalt. Sein Wiedereintritt sei ein starkes Zeichen für die SPD in Sachsen-Anhalt. Über Trümpers Rückkehr war seit Monaten spekuliert worden. Bis zu seinem Austritt hatte er der Partei seit 1990 angehört. Laut einem SPD-Sprecher soll der Ortsverein Magdeburg-West am 22. Juni über Trümpers Antrag entscheiden.
Mit seinem Austritt im Oktober 2015 hatte Trümper für ein politisches Erdbeben im Wahlkampf gesorgt. Er war im Streit um die Flüchtlingspolitik gegangen. Trümper hatte damals erklärt, er wolle sich von der damaligen SPD-Landeschefin und Spitzenkandidatin Katrin Budde nicht den Mund verbieten lassen. Er hatte ihre Flüchtlingspolitik als realitätsfern bezeichnet, sich für eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen ausgesprochen. Budde hatte Trümpers Austritt als „große menschliche Enttäuschung“ bezeichnet. Bei der Landtagswahl war die SPD bei historisch schlechten 10,6 Prozent gelandet.
Magdeburgs Oberbürgermeister sagte am Freitag, der Konflikt um die Flüchtlingspolitik sei vom Tisch. „Einen großen Konflikt mit der SPD hat darüber hinaus nie gegeben“, so Trümper. Über Monate hinweg habe er bereits Gespräche mit SPD-Landeschef Burkhardt Lischka über den möglichen Wiedereintritt geführt. Lischka sagte, er habe Trümper bereits im April sein altes Parteibuch zurückgegeben. „Quasi als Erinnerungsstütze und als Signal, dass für Lutz Trümper immer ein Platz in der SPD ist“, so Lischka. (mz)