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Nach Hacker-Attacke Nach Hacker-Attacke auf deutschen Bundestag: Sachsen-Anhalt kündigt Aufrüstung gegen Cyberangriffe an

Von Jan Schumann 20.03.2018, 02:00

Halle (Saale) - Nach schweren Hackerangriffen auf das Datennetz der Bundesregierung kündigt Sachsen-Anhalts Finanzminister André Schröder (CDU) grundlegende Sicherheits-Verbesserungen im Land an. Das neue Landes-Datennetz werde „deutlich robuster gegenüber solchen Angriffen wie vor wenigen Tagen sein“, sagte er der Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagsausgabe).

So würden Bürgerdaten in Behörden und der Verwaltung sicherer. Beim jüngsten Digitalangriff in Berlin Anfang März waren unbekannte Hacker in das Außenministerium eingedrungen. Es sollen auch Daten abgeflossen sein.

Ohnehin soll Sachsen-Anhalts veraltetes Landesdatennetz, an dem Ministerien und Behörden hängen, bis 2020 ausgetauscht werden: Schröder unterzeichnete vor zwei Jahren einen 172-Millionen-Euro-Vertrag mit der Telekom. Das aktuelle Netz ist nicht nur eher langsam in der Datenübertragung, sondern offenkundig auch ausbaufähig in Sachen Sicherheit: „Eine Datenübertragung erfolgt dann grundsätzlich stark verschlüsselt“, heißt es aus dem Ministerium.

Gesonderte IT-Sicherheitseinheit für die Landesregierung angekündigt

Angriffsversuche auf Behörden und andere Einrichtungen verzeichnet Sachsen-Anhalts Finanzministerium täglich. Neben Angriffen auf Polizei, Verfassungsschutz und Gerichtsbehörden hatte es 2017 auch eine Attacke auf den Landtag in Magdeburg gegeben.

Parlaments-Mitarbeiter waren nach einem ausgelösten Hacker-Alarm durch Abgeordnetenbüros gestürmt, um Computer vom Netz zu nehmen und weitere Infizierungen mit dem eingeschleusten Schadprogramm zu vermeiden.

Schröder kündigte eine gesonderte IT-Sicherheitseinheit für die Landesregierung an. Sie soll allen Ministerien zur Seite stehen. Auch die Zusammenarbeit mit den Bundesländern soll intensiver werden - konkret mit nationalen Prüfsiegeln für Hard- und Software in Behörden.  (mz)